Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
sie erröten und stammeln würde, um abzustreiten, dass sie den Hang hatte, ihn anzustarren, aber sie überraschte ihn, indem sie seinen Blick ungerührt erwiderte. »Ich dachte, Sie seien es gewohnt, dass Frauen Sie anstarren. Sie sind ein sehr gut aussehender Mann.«
»Ja, das bin ich.«
Ihr Lächeln wurde weicher. »Ich habe hier Grübchen.« Sie berührte mit den Fingern die Stellen in ihren Wangen, dann hob sie eine Hand und legte eine Fingerspitze auf die Spalte in dem Bart auf seinem Kinn. »Und Sie haben eines hier.«
»Ja, habe ich«, flüsterte er, während ihr Finger auf seinem Kinn verweilte.
Sie war in diesem Augenblick ganz nah bei ihm. Nah genug, dass er sein eigenes Spiegelbild in den Linsen Ihrer Brille erkennen konnte. Er war entsetzt, als ihm auffiel, dass sein Gesichtsausdruck ihren widerspiegelte. Seine dunklen Augen mussten genauso ausgesehen haben, als sie ihm einen Blick auf die verbotenen Kuchen in ihrem Korb gewährt hatte.
Dabei hätte er gar nicht sagen können, worauf er im Moment Appetit hatte. Alles, was er wusste, war, dass ihn diese Frau mit ihrer Fülle anzog – ihr volles Lachen … ihre vollen Wangen … ihre vollen Lippen …
Als er sich zu ihr vorbeugte, teilten sich diese Lippen ganz leicht. Er atmete ihr leises Seufzen ein, das noch süßer war als Honig und Zucker. Seltsamerweise brachte ihn dieses gehauchte kleine Seufzen der Hingabe jäh wieder zu Sinnen.
Er sprang auf. »Sie müssen Ihren Traum auf eigene Kinder nicht aufgeben. Wenn Clarinda erst einmal meine Frau ist, werde ich Ihnen unter den Männern meiner Wache einen Ehemann suchen. Einen, der Ihnen viele kräftige Söhne schenkt und ein halbes Dutzend Töchter, die mindestens so liebreizend wie ihre Mutter sind.« Farouk verspürte einen seltsamen kleinen Stich, als ihm dieses Versprechen über die Lippen kam. Er war immer stolz darauf gewesen, ein Mann zu sein, dessen Wort etwas galt, aber das hier war ein Versprechen, das er nicht freudig erfüllen würde.
Endlich gelang es ihm, sich von der Last ihres Blickes zu befreien. Sie schaute auf ihren Schoß, weigerte sich, ihn überhaupt anzusehen. Ihre Grübchen waren längst verschwunden, zusammen mit ihrem offenen Blick. »Wie ich schon zuvor sagte, Majestät, Sie sind überaus galant.«
Wenn das stimmt , dachte Farouk, als er auf dem Absatz kehrtmachte und Miss Montmorency auf dem Aussichtspunkt über dem Meer zurückließ, während die Brise mit ihren rotgoldenen Locken spielte, warum fühle ich mich dann wie der schlimmste Schurke?
Schlimmer noch als der widerwärtige Mr. Huntingdon- Smythe.
Kapitel neun
Das Letzte, wozu Clarinda am Morgen nach dem Bankett zu Ehren Captain Burkes Lust verspürte, war, an einem Wasserbecken im Haremsgarten umgeben von einem Dutzend schwatzender, kichernder Frauen zu ruhen. Aber sie fürchtete, jegliche Abweichung von ihrer gewohnten Routine könnte auffallen und am Ende den Eunuchen oder gar Farouk selbst berichtet werden. Yasmin hielt neben dem Springbrunnen am anderen Ende des Wasserbeckens Hof. Clarinda war sich deutlich bewusst, dass die Konkubine und ihre Busenfreundinnen jede ihrer Bewegungen verfolgten, in der Hoffnung, dass ihr ein Fehler unterlaufen und sie damit eine unverzeihliche Sünde begehen würde, die sie die Gunst des Sultans kosten könnte.
Und vielleicht auch ihren Kopf.
Sie rollte sich auf der sonnengewärmten Steinplatte auf den Bauch und bettete ihren Kopf auf die verschränkten Arme. Obwohl sie den Großteil der Nacht damit verbracht hatte, in ihrem Alkoven auf und ab zu laufen, statt zu schlafen, war sie dennoch zu angespannt, um sich ein Schläfchen zu gönnen. Sie hatte einen einzigen Blick auf Ash gewagt, als sie das Bankett verließ, nur um festzustellen, dass sein Blick ihr folgte, während seine Miene unergründlich blieb – wie damals, als er sie zum ersten Mal nach ihrer Rückkehr von Miss Throckmortons Mädchenpensionat gesehen hatte. Sie musste sich die Erleichterung, die in seinen Augen aufgeflammt war, als sich herausstellte, dass sie noch nicht das Bett mit dem Sultan geteilt hatte, eingebildet haben.
Solange jedes Wort, jede Geste zwischen ihnen unter Farouks wachsamer Beobachtung stattfand, konnte sie nicht herausfinden, ob Maximillian ihn geschickt hatte oder ob er aus eigenen Stücken gekommen war. Nicht dass es einen Unterschied machen würde, ermahnte sie sich streng. Selbst wenn er gekommen war, ohne von Maximillian dazu gedrängt worden zu sein, kam er mehr als neun Jahre
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