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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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großzügigen Rundungen.
    Trotz der drückenden Hitze begann sie sich in dieser Oase immer wohler zu fühlen. Auch für ihre Kleidung hegte sie mittlerweile eine entschiedene Vorliebe. Es gab keine Korsetts mit kneifenden Fischbeinstangen, nicht mehrere Lagen Unterröcke, keine zu engen Schuhe, die sie an den Zehen drückten. Ohne die Bänder, Knöpfe und Häkchen fühlte sie sich nicht mehr wie eine Weihnachtsgans verschnürt. Es stand ihr frei, tief Luft zu holen, ihre Beine zu strecken, mit den Zehen zu wackeln und solch albernen mädchenhaften Träumen nachzuhängen, dass der Sultan kurz davor gestanden hatte, sie zu küssen.
    Leider war es nur ein alberner Traum – auch die Zuneigung von Mr. Huntingdon-Smythewar war ein Wunschtraum gewesen, er hatte ihr damals lediglich den Sonnenschirm zurückgebracht, den ein heftiger Windstoß umgeklappt und ihr aus der Hand gerissen hatte. Warum sollte so ein wunderbarer mächtiger Mann wie Farouk einem schlichten vollschlanken Mädchen wie ihr auch nur einen zweiten Blick gönnen, ganz zu schweigen davon, sie küssen zu wollen, zumal wenn eine ganze Schar exotischer Schönheiten ihn umschwärmte. Himmel, er lag jetzt gerade vermutlich mit einer davon noch ermattet in seinem Bett.
    Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter, schob ihre Brille wieder zurück auf die Nase und schlug das Buch in ihrem Schoß auf. Es war völlig sinnlos, wenn sie zuließ, dass ihre schwermütigen Überlegungen einen sonst wunderschönen Morgen ruinierten.
    Sie hatte gerade zu lesen begonnen, als ein Schatten bedrohlich auf die Seiten im Buch fiel.
    Sie schaute auf und entdeckte Farouk, der sie unter finster zusammengezogenen Brauen betrachtete, wobei sein gestrenges Gesicht die Sonne so wirkungsvoll wie eine Gewitterwolke verdeckte.
    Sie konnte nicht verhindern, dass sich ein entzücktes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. »Oh, einen schönen guten Morgen, Majestät. Was für eine wundervolle Überraschung, Sie hier zu sehen!«
    »Das ist mein Garten, wissen Sie?«
    »Natürlich weiß ich das. Der ganze Palast gehört Ihnen. Himmel, man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, die gesamte Provinz gehöre Ihnen.«
    Er starrte sie weiter unfreundlich unter seinen dichten dunklen Brauen an, er blinzelte nicht einmal. Poppy wusste, dass der Mann lächeln konnte. Er verströmte einen unglaublichen Charme, sobald er Clarinda anschaute. Oder irgendeine andere Frau.
    Jede andere Frau außer ihr.
    Das unbehagliche Schweigen dehnte sich aus, bis er sagte: »Das hier ist immer einer meiner Lieblingsplätze im Garten gewesen.«
    »Von mir auch«, antwortete sie eifrig.
    »Ich komme hier gerne früh am Morgen her. Um allein zu sein«, fügte er betont hinzu.
    »Oh!« Poppys Lächeln verschwand. Sie griff nach dem Henkel des Korbes neben sich auf der Bank. »Ich wollte Sie nicht stören. Vielleicht sollte ich gehen.«
    »Nein!«, entgegnete Farouk so scharf, dass sie ein bisschen zusammenzuckte. Das Buch rutschte ihr vom Schoß auf die Erde. »Was lesen Sie da?«, wollte er wissen, als sie sich beeilte, es wieder aufzuheben.
    Ihre Verwirrung wuchs, aber sie hielt ihm das Buch mit der Vorderseite hin, damit er den in Goldlettern gedruckten Titel lesen konnte. Als er mit zusammengekniffenen Augen darauf schaute und dabei noch unzugänglicher aussah als zuvor, stieg ihm langsam verlegene Röte über den Hals ins Gesicht.
    »Oje!«, rief Poppy, und ihre eigenen Wangen verfärbten sich, als ihr die Erkenntnis dämmerte. »Sie können nicht Englisch lesen! Es tut mir leid. Ich habe angenommen, da Sie in Eton waren …«
    »Ich kann lesen. Ich kann nur nicht sehen.«
    »Wie bitte?«
    Zu ihrer Überraschung streckte er eine Hand aus und stieß mit dem Finger ganz leicht gegen das Drahtgestell ihrer Brille. »Als ich in England war, hatte ich auch so etwas, damit ich meinen Studien nachgehen konnte. Aber als ich nach El Jadida zurückkehrte, um Sultan zu werden, hat mein Onkel behauptet, wenn ich mich damit sehen ließe, würde es mir von meinen Feinden als Schwäche ausgelegt.«
    Poppy konnte sich nicht vorstellen, wie sie ohne ihre geliebten Bücher und die Klatschzeitungen leben sollte, nur weil sie nicht scharf genug sehen konnte. Sie hätte Miss Throckmortons Institut nicht überlebt, wenn sie nicht imstande gewesen wäre, sich ein paar kostbare Stunden jeden Abend, nachdem die anderen Mädchen eingeschlafen waren, in den Seiten eines Buches zu verlieren und alles Unschöne um sich herum zu vergessen. Mehr

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