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Unwiderstehliches Verlangen

Titel: Unwiderstehliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Flugzeuge.«
    »Welcher Typ wäre dir am liebsten?«
    Sie hatte eher im Scherz gesprochen, aber er nahm ihre Worte völlig ernst. Und so wurde auch Jackie jetzt ernst. »Zu Anfang hätte ich gern zwei Wacos.« Und, dachte sie, etwas später größere Maschinen, die ein Dutzend reicher Fahrgäste in Luxus und Komfort befördern können.
    »In Ordnung. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Einfach so?« fragte sie. »Ich schnippe mit dem Finger, und schon stehen zwei neue Flugzeuge da?«
    »Ja, aber nicht umsonst. Mich mußt du mit in Kauf nehmen. Die Flugzeuge und mich.«
    Das konnte sie leicht in Kauf nehmen. Sie reckte sich, gähnte unverhohlen und legte den Kopf behaglich auf sein Bein. »Als Bettler ist man nicht wählerisch.«
    Er breitete eine Decke über sie aus und sagte: »Ich glaube, jetzt darfst du schlafen.«
    »Und du?« fragte sie, schon halb im Traum. »Du brauchst doch auch Schlaf.«
    »Nein, ich bleibe wach und achte auf das Feuer.«
    »Und beschützt mich«, murmelte sie und schloß gleich darauf die Augen. Nein, auf diesen Mann konnte sie sich verlassen. Da gab es keine Probleme. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie ein. Und fühlte sich so sicher wie daheim im eigenen Bett. Nicht wie in der Wildnis, wo in der Ferne die Kojoten heulen.

KAPITEL 2
    Guten Morgen.«
    Verschlafen setzte sich Jackie auf und wußte eine Zeitlang nicht, wo sie war. Helles Tageslicht umflutete sie, und sie mußte blinzeln. Dann sah sie die Frau, die gegenüber auf dem Felsblock saß.
    »Wie wär’s mit einer Tasse Kaffee?«
    Jackie rieb sich die Augen, unterdrückte ein Gähnen und nahm die Tasse, die ihr gereicht wurde. »Wer sind Sie?«
    »Williams Schwester.«
    »Ach so«, sagte sie. Sie war noch zu schläfrig, um weitere Fragen zu stellen. Aber sie registrierte doch, daß Williams Wagen weg war. Dafür stand ein Lieferwagen da.
    Die Frau war hübsch, hatte dunkles Haar und mochte etwa dreißig Jahre alt sein. »Ich bin Ihnen wohl eine Erklärung schuldig«, begann sie. »Gestern abend hatte meine Mutter eine ihrer >Ahnungen<, wie wir es nennen. Es kommt öfter vor, daß sie das Gefühl hat, eins ihrer Kinder sei verletzt oder sonstwie in Gefahr. Da sich diese Ahnungen schon oft als zutreffend erwiesen haben, hörte mein Vater auf sie, als sie sagte, daß ihr Sohn William sich irgendwo verirrt habe. Das war gegen drei Uhr früh. Ich war zufälligerweise noch auf, und deshalb fragte mich mein Vater, ob ich ihn begleiten würde. Es war nicht schwer, William zu finden, denn er hatte eine Landkarte liegenlassen, auf der eingezeichnet war, wo er hin wollte.« Sie hob in gutmütigem geschwisterlichem Spott eine Augenbraue. »William ist nämlich sehr verantwortungsbewußt«, meinte sie leicht spöttisch, wobei sie die Augen verdrehte, wie um anzudeuten, daß William außerdem so etwas wie ein Langweiler sei.
    Jackie wollte ihn schon verteidigen, bremste sich aber rechtzeitig. »Sie haben uns also gefunden.«
    »So ist es. Anscheinend hat meine Mutter diesmal eine Ahnung gehabt, die sich nicht auf ihn, sondern auf Sie bezog.« Dabei deutete sie mit dem Kopf auf Jackies Flugzeug, das gegen den Felsbrocken geprallt war.
    »Wo steckt er?«
    »William? Oh, er mußte fort. Er sagte, er müsse so schnell wie möglich nach Denver fahren, um irgend etwas Wichtiges einzukaufen. Was es war, wollte er Dad und mir aber nicht sagen.« Sie blickte in ihre Kaffeetasse und fragte Jackie: »Haben Sie eine Vorstellung, was es sein kann?«
    Als Antwort zog Jackie nur die Knie an die Brust, blieb aber stumm. William ist in der Tat sehr verantwortungsbewußt, dachte sie, und dabei rann ihr ein kühler Schauer durch die Adern. Es war schön, einen verantwortungsbewußten Mann um sich zu haben. Charley war ein großartiger Spaßmacher gewesen, den alle liebten - aber sie brauchten ja auch nicht mit ihm zu leben. Charley wußte nie, wo er etwas hingelegt hatte. Sie sagte oft, sie verbringe die Hälfte ihres Lebens damit, die Sachen zu suchen, die Charley gerade wieder verlegt hatte. Wenn Charley bei zwei Leuten am selben Tag eine Einladung zum Abendessen angenommen hatte, mußte Jackie immer den Bösewicht spielen und an seiner Stelle einem von ihnen absagen. Charley verdiente zuweilen viel Geld, aber das nützte ihnen wenig. Er konnte noch so viel verdienen - wenn er nach Haus kam, hatte er regelmäßig alles verpulvert.
    Einmal hatten sie eine ganze Woche lang Flugvorführungen gemacht und waren zur Erbauung und zum Vergnügen von

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