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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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würde auf ihn losgehen.
    »Niemand!« wiederholte Copeland und fegte mit einer Handbewegung einige Akten, den Ablagekorb und die Lampe von Joels Schreibtisch. »Das können Sie mir nicht antun!«
    Joel lächelte freudlos. »Warum regen Sie sich so auf, Copeland? Ich mache mit Ihnen nur, was Sie vor Jahren mit meinem Vater getan haben. Ich feuere Sie. Das ist doch keine große Sache. Sie finden sicher einen neuen Job.«
    »Verdammter Bastard.« Copeland bückte sich und hob die Lampe auf. Dann schwang er sie über dem Kopf, wie er es damals mit dem Holzprügel getan hatte.
    »Wie in alten Zeiten, nicht wahr, Copeland?« sagte Joel herausfordernd. »Also los. Versuchen Sie es. Geben Sie mir eine Gelegenheit, Sie fertigzumachen.«
    Copeland hob den Arm und holte zum Schlag aus. »Mistkerl!«
    ln diesem Moment wurde die Tür geöffnet.
    »Entschuldigung«, sagte Philip Dixon ruhig. »Ich wollte nicht stören.« Er sah von Joel zu Copeland und hob die Augenbrauen. »Hallo, Mr. Copeland. Versuchen Sie etwa auf diese Weise, Ihre Firma in letzter Minute zu retten? Leider muß ich Ihnen sagen, daß Blackstone recht hatte. Die einzige Möglichkeit besteht darin, Copeland Marine zu liquidieren. Ich habe einige vergleichbare Fälle genau studiert und bin zu dem Entschluß gekommen, daß wir den Tatsachen ins Auge sehen müssen.«
    Copeland starrte Philip einen Augenblick an, dann schleuderte er zornig die Lampe auf den Boden und stürmte wortlos aus dem Büro.
    Joel sah ihm nach und wandte sich dann Philip zu. »Sie sind genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen, Dixon.«
    »Copeland wirkte sehr aufgebracht.«
    »Ja, so kann man es wohl nennen.« Joel drehte sich um, als Mrs. Sedgewick erschien und unsicher an der Tür stehen blieb. »Rufen Sie Escott im Hotel an und sagen Sie ihm, ich möchte ihn sofort sprechen. Dann holen Sie jemanden, der hier Ordnung schafft.«
    »Ja, Sir.« Mrs. Sedgewicks Stimme klang ungewöhnlich gedämpft.
    Philip räusperte sich laut. »Ich habe Sie aufgesucht, um mit Ihnen die Details wegen der Liquidierung von Copeland Marine zu besprechen - das heißt, meine Vorschläge dazu umzusetzen.«
    Joel stützte sich mit den Händen auf den Schreibtisch und beugte sich nach vorne. »Ich bin momentan nicht sehr gut aufgelegt, Dixon. Im Augenblick könnte ich es nicht ertragen, einen Ihrer Vorträge über Management zu hören. Verschwinden Sie von hier - und zwar sofort!«
    Philip setzte eine beleidigte Miene auf. »Nun, wenn Sie jetzt keine Zeit für mich haben, komme ich später wieder.«
    »Sparen Sie sich die Mühe.«
    Philip ließ sich nicht zu einer Antwort herab, sondern ver-ließ das Büro und schloß leise die Tür hinter sich. Joel atmete tief durch, bevor er sich setzte.
    Es war vorbei. Nach all den Jahren hatte er sich endlich gerächt.
    Eigentlich sollte er jetzt triumphieren und ein Gefühl der Erleichterung empfinden. Merkwürdigerweise dachte er im Moment aber nur an die Sicherheit von Copeland Marine und der Angestellten dort. Victor hatte gefährlich ausgesehen.
    Mrs. Sedgewick meldete sich über die Sprechanlage. »Mr. Escott auf Leitung zwei, Sir.«
    Joel griff rasch nach dem Hörer. »Escott?«
    »Ja. Was ist los? Gibt es Probleme?«
    »Copeland war soeben hier. Ich habe ihn informiert.«
    »Wie hat er es aufgenommen?« fragte Keith gespannt.
    »Er ist verdammt wütend. Ich glaube, das gibt Ärger.«
    »Das dachte ich mir. Haben Sie eine Ahnung, was er vorhat?«
    »Ich befürchte, er ist der Auffassung, daß niemand außer ihm Copeland Marine besitzen sollte.« Joel starrte nachdenklich aus dem Fenster.
    »Glauben Sie, er wäre fähig, den Betrieb in Brand zu stecken?« fragte Keith.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er es fertigbringen würde, sein Eigentum zu vernichten, aber er ist unberechenbar, wenn er so zornig ist. Das habe ich bereits erlebt.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, erwiderte Keith ruhig. »Ich kenne seine Wutanfälle. Einmal ist er auf einen seiner Angestellten losgegangen. Wir mußten ihn zu dritt zurückhalten. Es dauerte eine Weile, bis er wieder bei Verstand war.«
    »Hören Sie zu, Escott. Ab sofort sind Sie für das Unternehmen verantwortlich.«
    »In Ordnung. Vielleicht sollte ich mich besser auf den Weg nach Echo Cove machen und dafür sorgen, daß Copeland nichts anstellt.«
    »Ja, das wäre wohl das Beste.« Joel rieb sich nachdenklich den Nacken. »Lassen Sie außerdem für die nächsten
    Tage das Firmengelände rund um die Uhr bewachen. Wir sollten kein Risiko

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