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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Entscheidungen treffen.
    Ruhelos stand er auf und ging wieder zum Fenster hinüber. Er hatte einfach zu viel im Kopf. Charlies Tod, Letty Thornquists Ankunft, die neue Werbekampagne, Copeland Marine Industries sorgfältig geplanter Untergang - die Situation war äußerst brisant.
    Das Summen der Sprechanlage riß ihn aus seinen Gedanken. »Arthur Bigley ist hier, Sir.«
    »Schicken Sie ihn herein, Mrs. Sedgewick.«
    Die Tür öffnete sich, und ein junger Mann mit kurzgeschnittenen braunen Locken kam herein. Er trug eine metallgefaßte Brille und machte einen sehr nervösen Eindruck.
    »Sie wollten mit mir über meine neue Position sprechen, Mr. Blackstone?« Hektisch rückte Arthur Bigley seine Krawatte zurecht.
    Joel lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Nehmen Sie Platz, Bigley. Sie werden ab morgen für Miß Thornquist arbeiten.«
    »Ja, Sir.« Bigley setzte sich. »Ich bin ein wenig aufgeregt, Mr. Blackstone. Diese plötzliche Beförderung hätte ich nie erwartet - ich bin Ihnen sehr dankbar, Sir.«
    Joel lächelte grimmig. »Das freut mich. Nun, Sie werden in erster Linie dafür sorgen, daß Miß Thornquist nicht mit Routineangelegenheiten belästigt wird. Ist das klar?«
    »Ich denke schon, Sir«, sagte Arthur zögernd. »Und wie genau soll ich das bewerkstelligen?«
    »Sie werden Mrs. Sedgewick über alles auf dem laufenden halten, was in Miß Thornquists Büro geschieht. Mrs. Sedgewick wird dann mich informieren, und ich werde die Situation beobachten. Sollte es nötig sein, werde ich mich einschalten. Diese Informationskette darf nicht unterbro-chen werden. Glauben Sie, daß Sie diese einfachen Anweisungen ausführen können?«
    »Ja, Sir. Natürlich.«
    »Ausgezeichnet. Ich möchte über alles Bescheid wissen, was im Büro der Chefin vor sich geht. Bevor Sie Gespräche durchstellen, fragen Sie hier nach. Außerdem werden Sie mir alle Besucher melden, die zu Miß Thornquist wollen. Sie werden dann jeweils Anordnungen bekommen, was zu tun ist.«
    »Ja, Sir.«
    »Mrs. Sedgewick wird Sie in die täglichen Routinearbeiten einweisen. Sie können jetzt gehen.«
    »Ja, Sir.« Arthur sprang auf. Auf dem Weg zur Tür blieb er mit dem Schuh an einer Teppichkante hängen und stolperte. Haltsuchend streckte er den Arm aus und warf dabei einen Stuhl um.
    »Ich glaube, Sie werden einen ausgezeichneten Sekretär für Miß Thornquist abgeben«, sagte Joel, während Arthur sich hochrappelte und hastig das Büro verließ.

4
    Zwei Wochen später blieb Joel vor der Eingangstür zu den Büroräumen stehen, die man für die neue Chefin von Thornquist Gear hergerichtet hatte. Alle Türen standen offen, und er sah sofort, daß Letty nicht da war.
    Er warf Arthur Bigley einen finsteren Blick zu. Arthur trug ein weißes Hemd und eine Krawatte und tippte fleißig. Als er Joel bemerkte, zuckte er zusammen und sah ihn nervös an. Joel bemerkte, daß Bigley keine Brille trug und heftig zwinkerte. Anscheinend hatte er sich Kontaktlinsen besorgt.
    »Wo ist Miß Thornquist, Bigley? Ich dachte, sie wäre in ihrem Büro.«
    Arthur zwinkerte noch heftiger. Er war offensichtlich beunruhigt, Joel könnte ihn dafür verantwortlich machen, daß Letty sich nicht dort aufhielt, wo er sie vermutet hatte. »Ich glaube, sie ist im Konferenzraum im dritten Stock, Mr. Blackstone.«
    »Es ist aber keine Konferenz angesetzt, Bigley«, erwiderte Joel schroff. Nicht nur Arthur, sondern auch der Rest der Belegschaft hatten in den letzten Wochen seine schlechte Laune zu spüren bekommen. Joel hatte ungehalten festgestellt, daß sich die neue Chefin von Thornquist Gear anscheinend ganz in ihrem Element fühlte.
    »Das weiß ich, Sir. Sie sagte, sie habe ein spezielles Projekt auf dem Programm.«
    »Welches Projekt?«
    Arthur erstarrte und zwinkerte unaufhörlich. »Das weiß ich nicht, Sir. Sie hat es mir nicht gesagt.«
    Joel seufzte. Aus diesem Trottel war nichts herauszuholen. Anscheinend wußte er wirklich nicht Bescheid. »Dann muß ich wohl selbst nachsehen, was es damit auf sich hat.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Arthur erleichtert. »Oh, beinahe
    hätte ich es vergessen. Dieser Philip Dixon hat einige Male angerufen. Ich habe Mrs. Sedgewick Bescheid gegeben.«
    »Haben Sie ihm gesagt, was ich Ihnen aufgetragen habe?«
    »Ja, Mr. Blackstone.« Arthur lächelte schüchtern. »Ich habe ihm mitgeteilt, Miß Thornquist wäre nicht für ihn zu sprechen.«
    »Und Sie haben Miß Thornquist nichts davon erzählt?«
    »Aber nein, Sir. Sie haben ausdrücklich

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