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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Fragebogen und legte ihn zu den anderen. Sie hakte Luises Namen auf der Liste ab. Es waren bisher sieben Fragebögen zurückgekommen. Ines zählte die Namen ohne Haken durch. Zumindest hatten sich alle gemeldet und Ines wusste, wer kommen würde. Heute Abend wollten Dorothea, Georg und sie noch einmal ins Restaurant fahren, um das Büffet zu besprechen, die genaue Personenzahl mussten sie erst in zwei Wochen festlegen, einen Tag vor dem Fest.
    Ines’ Skepsis war verflogen. Sie war überrascht, wie ernsthaft die bisherigen Fragebögen beantwortet worden waren. Sie hatte selbst mit Frauke und Dani telefoniert, Fraukes aufgeregte und Danis gerührte Stimme waren ihr noch im Ohr.
    Luise hatte ihr nach dem letzten Treffen erzählt, dass sie eine alte Freundin aus Berlin angerufen hätte, das erste Mal nach acht Jahren. Sie hatten fast eine Stunde lang telefoniert und wollten sich treffen, wenn Luise das nächste Mal in Berlin ihren Vater besuchte.
    »Mich haben diese alten Geschichten sentimental gemacht.« Luise war mittlerweile Feuer und Flamme. »Man vergisst so viele Leute, die man früher mal kannte.
    Karina hat mir damals bei der Trennung meiner Eltern sehr geholfen. Seit ich in Hamburg wohne, habe ich kaum noch an sie gedacht, erst jetzt wieder. Und auch nur, weil ich überlegt habe, wen ihr wohl für mich gesucht hättet, wer für mich eine Bedeutung hatte. Das ist witzig, mir sind einige dabei eingefallen, diese Suche steckt an.«
    Ines hatte ähnliche Gedanken gehabt. »Ich habe überlegt, an dem Abend jedem eine Liste hinzulegen, in die er Name und Adresse einträgt. Dann muss der nächste Suchtrupp nicht wieder so viel Kleinarbeit leisten.«
    Luise lachte. »Dabei war das das Beste. Was habe ich mich in Flensburg über die Serviette gefreut. Das war wie ein Lottogewinn. Hat Linda Liebe eigentlich geantwortet?«
    Ines sah sie unbewegt an. »Das verrate ich nicht. Ihr werdet das Ergebnis der Suche erst in zwei Wochen hören, ein bisschen Überraschung ist doch schön.«
    »Ich freue mich riesig, auch darauf, die Gesichter zu den Namen zu sehen. Das wird gut. Ganz sicher.«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Ines stand auf und nahm den Hörer ab.
    »Hallo, hier ist Gudrun Petersen aus Lübeck. Ines?«
    »Ja. Hallo, du bist Gudrun mit dem Pferd, richtig? Zumindest läufst du bei uns unter dieser Rubrik.«
    Gudrun lachte. Ihre Stimme klang tief und sympathisch.
    »Mein Pferd war nur geliehen, ich bin zwar geritten, habe aber leider nie ein eigenes Pferd besessen. Na, lang ist es her. Aber weshalb ich dich anrufe: Ich hatte ja schon zugesagt und du hattest zurückgeschrieben, dass du ein Hotel in der Nähe vom Restaurant weißt. Könntest du mir die Adresse geben?«
    »Ja, warte, ich habe den Zettel hier bei meinen ganzen Listen. Übrigens, danke für die schnelle Antwort, wenn die Hamburger auch alle so fix wären, hätte ich schon alles zusammen.«
    Gudrun schrieb die Adresse, die Ines ihr diktierte, auf und bedankte sich. »Das ist wunderbar, dann buche ich gleich für Frauke und mich die Zimmer. Frauke ist seit der Einladung ganz aufgeregt, das ist wirklich eine tolle Idee gewesen. Sag mal, kommt Antje eigentlich auch?«
    Ines lachte, dann fiel ihr plötzlich ein, dass Antje in Gudruns Fragebogen aufgetaucht war. Gudrun meinte die Frage natürlich ernst. Ines hustete.
    »Antje… Das kannst du natürlich nicht wissen. Hast du noch Kontakt zu ihr?«
    »Was kann ich nicht wissen? Kontakt ist übertrieben, ich weiß, dass sie nach ihrer Scheidung in Christines Nähe nach Cuxhaven oder Wilhelmshaven gezogen ist. Ich habe sie letztes Jahr mal auf dem Weihnachtsmarkt getroffen, als ich mit meiner Mutter unterwegs war. Antje war mit ihrem Freund da. Sie hat ihn mir ganz stolz vorgestellt und ständig an ihm rumgefummelt, meine Mutter fand das ein bisschen blöd und wollte schnell weiter.«
    »Tja, hieß der Freund Bernd?«
    »Ja, genau, ein bisschen pummelig, wirkte etwas genervt vom Weihnachtsrummel und Antjes Anhänglichkeit. Aber ich kenne ihn natürlich nicht.«
    »Dafür kennen wir ihn. Er ist Christines Exmann, Antje und er hatten hinter ihrem Rücken ein paar Jahre lang eine Affäre, das war auch der Grund für die Trennung.«
    Gudrun schnappte nach Luft. »Das gibt es doch nicht. Antje und Christine waren doch eine Ewigkeit lang ganz dick befreundet. Wie hat Antje ihr das denn erklärt?«
    »Gar nicht. Bernd sollte sich trennen, das hat er auch getan, ohne es groß zu begründen. Er habe keine

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