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Chaträumen anlegen.
Colonelonic: Queens = für den Arsch
Trepan: Arsch Arsch Arsch
Ballgravy: Ihr könnt mich beide mal..
##Ballgravy hat den Kanal #SÖZ.Chat ver-
lassen
Colonelonic: Gut gemacht.
Colonelonic: Er hat mich schon seit
einer Stunde genervt, ist mir von Kanal zu Kanal gefolgt
Colonelonic: Was machst du denn nun in
London?
Trepan: Wie ich schon sagte, ich warte
auf die Bullen.
Colonelonic: Aber warum bist du über-
haupt da?
Trepan /vertraulich an Colonelonic: Um
zu arbeiten. Für den SÖZ.
##Colonelonic (vertraulich): Echt wahr?
Trepan /vertraulich an Colonelonic:
Klar. Mehr kann ich allerdings nicht sagen, verstehst du sicher.
##Colonelonic (vertraulich): Cool!
Gibt’s da noch mehr Jobs? Noch einen Tag bei Merrill Lynch Finanzmanagement und ich bring jemanden um.
Trepan /vertraulich an Colonelonic: Lei-
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der nicht. Aber es muss doch auch ein paar Vorteile haben.
##Colonelonic (vertraulich): Klar, ich
kann mich mit Fremden in Chaträumen anlegen! Außerdem kann ich jederzeit mit der Lexis-Nexus-Datenbank rumspielen.
Trepan /vertraulich an Colonelonic: Das
ist jedenfalls ziemlich krass.
##Ballgravy hat den Kanal #SÖZ.Chat
betreten
Ballgravy: Schwuchteln
Trepan: Oh Gott, bist du wieder da,
Queens?
Colonelonic: Ich muss sowieso weg.
Trepan: Bis dann.
##Colonelonic hat den Kanal #SÖZ.Chat
verlassen
##Trepan hat den Kanal #SÖZ.Chat ver-
lassen
Art stand auf, blinzelte, trat auf den Beamten hinter dem Schalter zu und fragte, ob es noch lange dauern werde. Der Beamte fummelte einen Moment an einem Komset herum. »Oh, wie ich sehe, sind wir schon fertig mit Ihnen, Sir. Vielen Dank auch.« Art sah von einer unverschämten Erwide-rung ab, zählte bis drei und bedankte sich seinerseits. Danach rief er Linda an.
»Was gibt’s?«
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»Man hat mir gesagt, wir könnten jetzt gehen.
Ich glaube, sie haben uns hier nur festgehalten, um sich über uns zu lustig zu machen. Nicht zu fassen, oder?«
»Jedenfalls hab ich mich mit Wachtmeister McGivens nett unterhalten. Dürfen wir jetzt gehen, Wachtmeister?«
Aus der Ferne war ein britisches Brummeln zu hören. Gleich darauf kicherte Linda. »Na gut. Vielen, vielen Dank, Herr Wachtmeister! – Art? Wir treffen uns am Eingang, ja?«
»Alles klar.« Art streckte sich. Sein Hintern war taub, in seinem Kopf pochte es und er hätte Linda am liebsten erwürgt.
Blinzelnd und grinsend tauchte sie im Halb-dunkel auf und verblüffte ihn mit einer langen, heftigen Umarmung. »Tut mir leid, dass ich vorhin so schnippisch war«, murmelte sie. »Ich hatte nur Angst. Die Polizisten haben gesagt, du hättest dich sehr mutig verhalten. Danke.«
Arts Adrenalinproduktion streikte, als er sich in einen ordentlichen Wutanfall hineinzusteigern versuchte. Schließlich gab er es auf. »Schon gut.«
»Komm, gehen wir frühstücken, ja?«
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Auf dem Parkplatz wimmelt es von Men-
schen, Löschfahrzeugen und Krankenwagen. Irgendwo in den Innereien der Klapsmühle ist eine Sirene losgegangen, doch ich kann noch immer keinen dazu bringen, zu dem gottverdammten Dach hinaufzusehen.
In der warmen Luft, die von dem lustigen Feuerchen aufsteigt, habe ich mich fast heiser gebrüllt, aber der Wind ist gegen mich, so dass die Schreie über meinem Kopf verhallen. Ich habe noch mehr Kieselsteine zu werfen versucht, aber der Wind peitscht sie jedes Mal weg. Und was halbe Ziegelsteine betrifft, habe ich meine Lektion gelernt.
Seltsamerweise habe ich keine Angst, dass ich Ärger bekommen könnte. Ich sitze ja ohnehin schon im Irrenhaus, zwangseingeliefert aufgrund der Intrigen von Stammesfeinden – hinterhältigen Kräften des Stamms der Pazifischen Zeitzone und des Stamms Mittlerer Greenwich-Zeit, die diesen Plan gemeinsam ausgeheckt haben. Offiziell bin ich gar nicht zurechnungsfähig , also für irgendwelchen Unsinn auch nicht verantwortlich zu ma-77
chen . Verwirrt und orientierungslos. Verrückt nach Schoko-Flocken oder sonstigem Kinderkram. Außerdem habe ich niemanden verletzt, sondern lediglich die Anzahl verkehrstüchtiger Furzmobile um ein Exemplar verringert.
Heute Morgen bin ich, geweckt von einem lei-sen Geräusch, schon um vier Uhr aufgestanden.
Vielleicht haben die Räder eines Medikamenten-wagens gequietscht, den jemand durch den Gang schob. Seit drei Wochen muss ich auf ärztliche An-weisung hin Schlafmittel nehmen, doch was können sie schon gegen die Jahre ausrichten, in denen mein Biorhythmus völlig durcheinander
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