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sprach, umspielte das Sonnenlicht ihren kräftigen Kiefer.
Plötzlich hatte Art das Bedürfnis, sich von hinten an sie heranzuschleichen und mit der Zunge die Linie entlangzufahren, die von der Kante des Unterkiefers bis zu dem winzigen Grübchen am Kinn verlief, und danach bis zu den weichen Lippen vorzudringen, um sie zu küssen.
Er setzte den Gedanken gleich in die Tat um, pirschte sich von hinten an sie heran und konnte im leichten Wind den Duft ihres Shampoos riechen, der ihn stets an den Geruch in einem Neuwagen erinnerte. Er wollte gerade die Zunge aus-strecken, als sie keifte: »Ach, leck mich doch! Ruf mich nie wieder an!« Sie klappte das Komset zu und stapfte wütend in Richtung des Zuges davon.
Arts romantische Anwandlung verflog sofort. Er-nüchtert blieb er auf der anderen Seite der Säule 234
stehen, folgte Linda kurz darauf vorsichtig und kehrte zu ihrem kleinen Abteil zurück. Als er die Hand nach dem Touchpad ausstreckte, um die Tür zu öffnen, hörte er ihre erregte Stimme: »Nein, verflucht noch mal, nein! Noch nicht. Und wenn du mich weiterhin anrufst, wird es niemals klappen, kapierst du das denn nicht?«
Als Art die Tür schließlich öffnete, saß Linda, die Schultern an die Polster gelehnt, völlig beherrscht, hübsch und adrett auf ihrem Plüschsitz und lächelte zuckersüß. »Hallo Schatz, hat der böse Zollinspektor dich endlich gehen lassen?«
»Allerdings. – Das da eben klang aber nicht gerade nach einem netten Telefongespräch. Was ist denn los?«
»Frag besser nicht.«
»Na gut.« Art nahm ihr gegenüber Platz, so dass sich ihre Knie berührten, und beugte sich vor, um ihr einen Kuss auf den entblößten Oberschenkel zu drücken. »Ich will’s auch gar nicht wissen.«
»Und das ist auch gut so.«
Er arbeitete sich mit Küssen langsam den Oberschenkel hinauf. »Nur …«
»Ja?«
»Ich glaube, ich will’s doch wissen. Neugier ist einer meiner schlimmsten Charakterfehler.«
»Wirklich?«
»Allerdings.« Inzwischen hatte er ihr Sommerkleid bis zum Rand des Baumwollslips hochge-235
schoben und zupfte mit den Zähnen an einem Schamhaar, das unter dem Gummi hervorlugte.
Sie kreischte und stieß ihn weg. »Was ist, wenn uns jemand sieht? Das hier ist ein Grenzübergang, kein Bordell!«
Er lehnte sich zurück, doch ehe Linda ihr Kleid glattstreichen konnte, schob er einen Finger unter den Slip, so dass die Spitze in ihrer Schrittfalte ruhte.
»Du bist wirklich unverschämt ! «
»Und neugierig«, pflichtete Art ihr bei und wackelte spielerisch mit der Fingerspitze.
»Ich geb’s auf. Das war mein bescheuerter Ex.
So werde ich ihn von jetzt an nennen. ›Mein bescheuerter Ex.‹ Mein bescheuerter, nervtötender, weinerlicher Ex. Mein bescheuerter Ex, der sich mit mir aussprechen will, obwohl es schon seit Monaten vorbei ist. Meine Anrufzeiten haben ihm verraten, dass ich in den Staaten bin, und er will sich unbedingt mit mir treffen und alles in Ordnung bringen. Ein für alle Mal.«
»O je.«
»Der Junge hat mehr L.A. in sich, als ihm guttut. Es gibt kein Problem, das sich nicht durch ein vernünftiges Gespräch lösen lässt, meint er.«
»Eigentlich haben wir noch nie richtig über ihn gesprochen.«
»Nein, ganz sicher nicht.«
»Willst du jetzt über ihn reden, Linda?«
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» Willst du jetzt über ihn reden, Linda? Aber ja doch, Art. Wie konntest du das nur wissen?!« Sie schob seine Hand weg und verschränkte gleichzeitig Arme und Beine.
»Halt mal, ich versteh nicht, was das heißen soll. Willst du nun über ihn reden oder lieber nicht?«
»Na gut, reden wir über ihn. Also, was willst du über meinen bescheuerten Ex wissen?«
Art widerstand dem heftigen Drang, noch Öl ins Feuer zu gießen und genauso aggressiv zu antworten, wie ihre Stimme klang. »Hör zu, wenn du nicht über ihn reden willst, dann lassen wir’s eben«, brachte er mit Mühe über die Lippen.
»Nein, wir sollten unbedingt über meinen bescheuerten Ex reden.« Die nächsten Sätze leierte sie herunter und zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Er heißt Toby, ist halb Japaner und halb weiß. Er ist ungefähr so groß wie du.
Dein Schwanz ist größer, aber er ist besser im Bett.
Er arbeitet als Designer für Benutzer-Szenarien bei Lucas-SGI in Studio City, Los Angeles. Er kann einfach nicht die Klappe halten, wenn er meint, dass hier oder dort was nicht stimmt. Wir haben uns zwei Jahre lang regelmäßig getroffen, ein Jahr zu-sammengelebt und uns getrennt, kurz bevor ich
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