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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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fünf Herausforderern ausgehen kann – Caleb nicht mitgezählt.«
    »Sie kommen also her und rechnen mit dir, kriegen es aber dann mit Daniel zu tun«, sagte ich. »Ein wahrer Alpha anstelle eines pazifistischen Beta. Schöne Überraschung.«
    »Unsere Geheimwaffe«, sagte Ryan und klopfte Daniel auf die Schulter. »Ich möchte wetten, dass sich ein paar von denen die Kandidatur noch mal genau überlegen werden.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Jarem. »Wir können zwar das Überraschungsmoment zu unserem Vorteil nutzen, aber dennoch darf das nicht unsere einzige Strategie bleiben. Die meisten Urbats würden einen wahren Alpha nicht herausfordern, allerdings ist es Jahrhunderte her, dass überhaupt eine Zeremonie mit einem wahren Alpha stattgefunden hat. Zumindest nicht mehr, seit Sirhan nach dem Tod seines Vater zum Anführer gewählt wurde. Für viele junge Urbats aus anderen Rudeln wird ein wahrer Alpha wohl eher nach einem Märchen klingen.«
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Auch wenn wir Daniel als Amtsinhaber präsentieren, werden viele der anderen Herausforderer, die von weit her gekommen sind, nicht darauf verzichten, um die Position des Alphas zu kämpfen. Es wird ihnen egal sein, ob dann ein wahrer Alpha anwesend ist oder nicht.«
    Daniel nickte. »Ich kann also sowieso nicht davon ausgehen, dass Caleb der einzige Herausforderer sein wird?«
    »Ganz gewiss nicht.«
    »Und was passiert, wenn es mehr als einen Herausforderer gibt?«, wollte mein Vater wissen.
    »Alle Teilnehmer müssen es untereinander ausfechten. Wer am Ende übrig bleibt, gewinnt.«
    »Aber Daniel könnte doch versuchen, seine Magie einzusetzen. Könnte er die anderen Herausforderer nicht dazu bringen, sich seiner Autorität zu unterwerfen?«, fragte ich.
    »Magie?«, fragte einer der Ältesten. »Was meinst du damit?«
    »Die Essenz, die Macht, die wahre Alpha-Natur«, erwiderte ich und deutete auf Daniel. »Er kann andere Leute irgendwie dazu bringen, dass sie sich vor ihm verneigen wollen.«
    »Ah«, sagte der Älteste. »Ja, das ist in der Tat Daniels größter Vorteil. Deswegen ist es ja auch so gefährlich, einen wahren Alpha herauszufordern – es kann nämlich durchaus passieren, dass man dann als sein Untertan endet.«
    Untertan – ich mochte dieses Wort nicht. Caleb führte sein Rudel wie ein grausamer Diktator oder General. Und Sirhan hatte wie ein gütiger König über sein Rudel geherrscht. Ich hingegen fand, dass ein Rudel eher wie eine große und vielleicht etwas ungewöhnliche Familie sein sollte. Zumindest würde ich es so halten.
    »Nicht jeder wird sich dem Willen eines wahren Alphas beugen«, sagte Gabriel. »Im Lagerhaus hat es nur bei ein paar von Calebs Jungen funktioniert. Vergiss das nicht.«
    Ich nickte.
    »Deine ›Magie‹, um es so zu nennen«, sagte Jarem zu Daniel, »wird nur bei einigen Wirkung zeigen. Und gewiss nicht bei Caleb. Er hat ja noch nicht einmal die Autorität seines eigenen Vaters akzeptiert. Diejenigen, die sich dir nicht freiwillig unterwerfen, müssen dazu gezwungen werden – oder du musst ihnen den Rest geben. Um zu gewinnen, musst du der Letzte sein, der übrig bleibt.«
    Daniel schwieg und schien die Informationen in sich aufzusaugen. Er blickte Jarem an. »Was soll das heißen – ›ihnen den Rest geben‹? Was muss ich tun, um als Letzter übrig zu bleiben?«
    »Was immer nötig ist. Sobald du den Ring betreten hast, gibt es vier mögliche Szenarien: Du kannst den Ring freiwillig verlassen und deinen Anspruch aufgeben; du kannst dich einem anderen Herausforderer unterwerfen und sein Untertan werden; du kannst von einem anderen Herausforderer getötet werden; oder du bist der Letzte, der übrig bleibt und somit gewinnt. In der Zeremonie der Herausforderung kämpfst du gegen die Unterwerfung und gegen den Tod. Vergiss das nicht.«
    Ich versuchte, den Stich zu ignorieren, der in mein Herz schnitt. Es gefiel mir überhaupt nicht, dass Daniel – oder ich – einen Kampf gegen den Tod zu bestehen hatten. Nach meinem Plan wollte ich kämpfen, bis Caleb erledigt und James gerettet war, danach den Ring verlassen und Daniel zum Sieger krönen. Das allerdings setzte voraus, dass Daniel und ich am Ende des Kampfs auch tatsächlich als Letzte übrig sein würden.
    Daniel atmete tief ein und stieß die Luft langsam wieder zwischen den Zähnen hervor. »Ich werde die anderen Herausforderer nicht töten. Caleb, ja, und dazu jeden Akh oder Gelal, der den Ring mit ihm betritt. Sie sind das pure Böse,

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