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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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wedelte er locker mit der rechten Hand. »Sieh an, John Sinclair und Begleiterin. Welch eine Überraschung.«
    »Die ist ganz auf unserer Seite«, sagte ich.
    »Aber nehmen Sie doch Platz, denn Sie kommen wir gerufen. Es wird richtig spannend.«
    Nein, das war nicht mehr der Mann, wie wir ihn kannten. Er hatte sich verändert. Von ihm strahlte eine gewisse Macht ab, die ersichtlich genoß.
    Mr. Lester hatte den Kopf angehoben. Sein Gesicht zuckte. Er war noch recht jung, um die Dreißig, und in seinen Augen las ich Angst. Ich stellte Glenda und mich namentlich vor, und er murmelte auch seinen Namen.
    »Donald Lester.«
    »Bitte, nehmen Sie doch endlich Platz!« forderte uns Mason King auf. »Ich denke, daß es sich im Sitzen gemütlicher plaudert.«
    »Danke, Doc.«
    »Wie schön, Mr. Sinclair, daß Sie in mir noch den helfenden Arzt sehen. Danke.«
    »Sind Sie das nicht?«
    »Nicht mehr.«
    Glenda und ich hatten auf zwei gepolsterten Eisenstühlen unsere Plätze gefunden. »Das müssen Sie uns erklären.«
    »Keine Sorge, ich bin gleich soweit.« Er drehte sich Donald Lester zu. »Das sind die beiden Irren, die denken, sie könnten den alten Fluch und damit das Grauen aufhalten. Ich lache darüber. Ich habe sie gewarnt, aber sie hörten nicht.«
    »Bitte, seien Sie ruhig.«
    »Dann haben Sie den Mann mit dem Knochenkreuz getötet«, sagte ich. »Und uns auch die Schlange ins Gepäck geschmuggelt.«
    »Ja, ich stehe dazu.«
    »Wie nett«, sagte ich sarkastisch. »Wird man auf diese Insel immer so begrüßt?«
    »Nein, nur Menschen, die sich anmaßen, etwas über Voodoo-Wächter zu wissen.«
    »Darüber wissen Sie mehr, nicht?« höhnte Glenda.
    »Ja, meine Liebe, ja, darüber weiß ich mehr.« Er strich über sein Haar und dann über den Bart. »Denn ich bin derjenige, dem die Voodoo-Wächter gehören.«
    »Sie meinen die lebenden Leichen?«
    »So ist es!«
    »Hören Sie doch auf!« zischte der Direktor. »Das... das... ist ja unmöglich!«
    »Keine Aufregung, bitte. Sie brauchen noch Ihre Nerven. Fragen Sie John Sinclair, was er davon hält. Er sieht sich ja als Experte an.«
    Er brauchte mich nicht zu fragen, ich gab die Erklärung auch so. »King hat recht. Es gibt Zombies, und es gibt sie leider auch auf Ihrer Insel, Mr. Lester.«
    »Wo denn? Ich...«
    »Zwei von ihnen haben wir im Hotel gesehen.«
    »Was? Hier im...«
    »Ja.«
    »Wo denn?«
    »In unserem Zimmer«, sagte Glenda.
    Das interessierte auch Mason King. Genußvoll leckte er über seine Lippen. »Und Sie leben noch?«
    »Wie Sie sehen«, sagte Glenda. »Dafür gibt es Ihre verdammte Brut nicht mehr.«
    Für einen Moment ärgerte er sich, und er krampfte die Hände zu Fäusten zusammen. Die Lippen zuckten, doch es drang kein Laut aus seinem Mund.
    »Warum schweigen Sie?« fragte ich.
    »Weil ich Ihnen glaube.«
    »Danke. Es war erst der Anfang. Weitere werden folgen. Ich denke nicht, daß Sie sich auf der Siegerstraße befinden, Mr. King.«
    »Das werden wir noch sehen!« zischte er uns an. »Wissen Sie eigentlich, wie viele lebende Tote ihre Gräber auf dem alten Friedhof verlassen haben?«
    »Nein...«
    »Es sind zu viele!« erklärte er, ohne uns eine genaue Zahl zu nennen. »Sie werden ihren Spaß haben. Es wird dunkel, und dann werden sie ihre Verstecke verlassen.«
    »Dafür sorgen Sie?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Gratuliere. Wie schafft man es, Herr über so viele Zombies zu werden?«
    »Indem man sich für die Kunst des Voodoo interessiert und nicht nur für die medizinische Wissenschaft. Man muß trennen, denn man darf das Alte oder die alte Kunst nicht vergessen. Aber da sage ich Ihnen wohl nichts Neues, Sinclair?«
    »Nein.«
    »Ich habe die Reife, ein Voodoo-Meister zu sein. Ich habe aus den alten Totenbüchern gelernt, und ich kenne jede Einzelheit der von Generation zu Generation weitergegebenen Rituale. Ich habe es gehaßt, daß diese Insel, die den Toten gehörte, bebaut wird. Ich habe Warnungen geschrieben, doch niemand hat sie beachtet. Jetzt ist es zu spät. Jetzt sind die Toten wach und werden sich das nehmen, was ihnen schon immer gehört hat.«
    In den letzten zwei Minuten hatte Don Lester nichts gesagt. Er hatte nur starr auf seinem Platz gesessen und zugehört. Nach dieser Erklärung konnte er nicht mehr an sich halten. Er sprang auf und fuchtelte mit den Händen. Seine Contenance als Direktor eines Luxushotels hatte er verloren.
    »Das ist Unsinn, was Sie da sagen, King. Wahnsinn! Quatsch. Alter Voodoo-Mist, mit dessen Hilfe Sie
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