Urlaub im Höllenclub
die Lücke zwischen den Bäumen, und einen Schritt später lag der Friedhof vor ihnen.
»Das ist er!« flüsterte Hank.
Suko sagte nichts.
Er nickte und – und staunte...
***
Weiche Musik. Licht und erste Schatten verwandelten die Welt um das Hotel herum in ein Märchenland. In den Bars brannten die ersten Lichter und auch über den Pool schwebten bunte Ketten aus Licht, deren Schein die Wasserflächen zu einer Collage aus verschiedenen Farben machten, die durch die zuckenden Wellen ineinander liefen.
Die Gäste hatten sich verteilt. Sie saßen an den Bars und damit auch unter den Strohdächern. Es gab auch einige, die in den bald stattfindenden Sonnenuntergang hineinschauten, als wollten sie die rote Kugel aufhalten.
Eine künstliche Traumwelt, von der wir uns nicht beeinflussen ließen, denn wir blieben verdammt wachsam. Mit grauenhaften Überraschungen mußten wir auch hier rechnen. Wenn die Zombies alles scheuten, Menschen jedenfalls nicht. Sie waren darauf programmiert, sie zu töten und dann noch Schlimmeres mit ihnen anzustellen. Auch das hatte ich schon erlebt. Da wurden sie dann zu Ghouls.
Da wir nicht wußten, wie Mr. Lester aussah, hielten wir ein junges Mädchen an, das einen mit Tellern gefüllten Servierwagen vor sich herschob. »Wo können wir denn Mr. Lester finden, bitte schön?«
»Da müssen Sie zum Rondell gehen, Sir. Dort sitzt er und spricht mit einem Gast, denke ich.«
»Danke.«
»Gleich hier links.« Sie wies uns den richtigen Weg, den wir nahmen.
Glenda hielt meine Hand fest, als wir einen gläsernen und von innen beleuchteten Steg überschritten, der zwei Poolbecken miteinander verband. »Weißt du, daß mir nicht wohl ist?«
»Kann ich mir denken.«
»Das hängt nicht nur mit den Zombies zusammen.«
»Womit denn?«
»Keine Ahnung.«
Hyazinthenblüten säumten unseren Weg. Wir saugten den Geruch auf, der sich auch mit einem anderen mischte. Irgendwo weiter vor uns wurde im Freien gegrillt. Der Duft schwebte gegen unsere Nasen.
Das Rondell fanden wir schnell. Es war eine kleine Insel auf der Insel, umsäumt von blühenden Büschen, die aus einer dichten Wand aus Blättern hervorwuchsen. Mir fiel auf, daß es hier kaum Mücken gab. Sicherlich sorgte ein Spray dafür, daß sie nicht herumflogen.
Im Rondell standen zwei kleine Tische mit Stühlen davor. Sie waren beide aus Eisen hergestellt, und auf den Sitzflächen lagen dicke Polster. Licht strahlte weich aus versteckt angebrachten Scheinwerfern in das Rondell hinein. Es leuchtete auch die beiden Männer an, die sich gegenüber saßen. Im Hintergrund plätscherte Wasser.
Glenda blieb urplötzlich stehen. Sie schüttelte den Kopf. »John, den kennen wir doch!«
Sie meinte nicht den hellblonden Mann im ebenfalls hellen Anzug, sondern die Gestalt neben ihm.
Der Bär von Mann, in dessen Hand die Arzttasche so klein ausgesehen hatte. Es war Mason King, und er trug auch nicht mehr die gleiche Kleidung wie bei unserer ersten Begegnung. Er hatte sich umgezogen. Auf den ersten Blick wirkte er in seiner schimmernden Kutte wie ein Mönch. Über den dunklen Stoff fiel das weiche Licht hinweg und ließ ihn beinahe wertvoll aussehen.
»Der Arzt!« hauchte Glenda. »Verflixt, jetzt erinnert er mich mehr an einen Medizinmann. Was will der denn hier?«
Ich enthielt mich einer Antwort, aber ich wußte auch, daß King bestimmt nicht zu einem Plauderstündchen gekommen war. Der Bart, das runde Gesicht, die Knollennase, die schmalen Lippen, all das stimmte. Nur trug er keine Mütze mehr auf seinem Kopf. Dafür sahen wir sein Haar. Es wuchs dicht und buschig, und es sah aus wie alter, leicht angegrauter Schnee.
In meinem Kopf arbeitete es. Zahlreiche Gedanken flossen hin und her. Sie flossen auch zusammen, und sie verdichteten sich dabei zu einem bestimmten Verdacht.
Ich kam auch deshalb darauf, weil der Direktor des Hotels nicht so bei ihm saß, wie man es sich bei seinem Job vorgestellt hatte. Er wirkte wie ein Schuljunge, der von seinem Lehrer verbale Prügel bezogen hatte. Er hielt die Hände gefaltet und traute sich nicht, Mason King anzuschauen; sein Blick war zu Boden gerichtet.
Die beiden hatten uns noch nicht gesehen. Erst langsam traten wir näher und dämpften auch unsere Schritte.
Beide Körper warfen Schatten, und sie gerieten in das Licht hinein, so daß Mason King plötzlich aufmerksam wurde.
Er hob den Kopf an.
Wir blieben stehen!
King zeigte keine Überraschung. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, und dann
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