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Urod - Die Quelle (German Edition)

Urod - Die Quelle (German Edition)

Titel: Urod - Die Quelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Levine
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Er machte den nächsten Schritt. Langsam. Dann den nächsten.
    Nichts.
    Er beschleunigte seine Schritte. Doch er hatte sich verrechnet. Einer der Urods war mit nur einem Sprung bei ihm und riss sein bestialisch stinkendes Maul auf. Sebastian wich ihm geistesgegenwärtig aus und suchte instinktiv nach dem anderen Urod.
    Er fand ihn über Enza gebeugt. Das frische Blut musste absolut unwiderstehlich für ihn sein. Er roch an ihr, ergötzte sich an ihrer Leiche. Schleim tropfte ihm aus den Mundwinkeln als liefe ihm das sprichwörtliche Wasser im Munde zusammen. Dann zog er Enzas toten Körper mit einer Leichtigkeit beiseite als sei sie eine Feder. Er riss sein Maul auf und rammte ihr seine Zähne in den Magen. Wie ein Raubtier riss er ein großes Stück Fleisch aus Enzas Leib. Als er sich aufrichtete und zu Sebastian herüber sah, hingen ihm Enzas Darmwindungen aus dem Mund.
    Sebastians Oberkörper krampfte sich zusammen und er erbrach sich dann in konvulsivischen Schüben auf den Boden. Er spürte die Wärme seines eigenen Erbrochenen im Gesicht, dessen säuerlicher Gestank ihm nur noch mehr Übelkeit bereitete. Ein weiterer Krampf durchschüttelte ihn, doch es kam nur noch bittere Galle und Speichel.
    Der andere Urod nutzte diesen Moment der Unaufmerksamkeit und peitschte Sebastian mit seinem Schwanz zu Boden. Sebastian prallte hart auf seinen Arm und verspürte einen gewaltigen Schmerz. Für einen Moment schwanden ihm die Sinne. Der Urod drehte sich herum und holte abermals mit seinem Schwanz aus. Sebastian hatte den Eindruck, er wolle ihn zu Tode prügeln, bevor er ihn auffraß. Er wollte sich aufrappeln, wollte wegrennen, oder dem Urod ein Messer in den Leib rammen, aber er war nicht schnell genug. Der Schmerz lähmte ihn und machte seine Glieder schwer und träge. Bevor er sich auch nur halb aufgerichtet hatte, erwischte ihn der Schwanz des Urods in der Seite und er stürzte erneut zu Boden. Der Schlag war nicht so heftig wie beim ersten Mal, und doch nahm ihm der dröhnende Schmerz für einen Moment den Atem. Sebastian keuchte und rang nach Luft. Der Urod hielt einen Moment inne. Er beobachtete Sebastian. So als sei er neugierig darauf, wie dieser mit dem Leid umgehen würde, das er ihm zufügte. Als wäre das alles nur eine Art Vorspiel, eine Riesen-Gaudi.
    Vor dem Essen.
    Diese Neugierde war es, die Sebastian rasend machte. Plötzlich durchglühte ihn neue Kraft. Es war ihm vollkommen klar, dass er das hier nicht überleben würde. Aber er wollte den Teufel tun und sang- und klanglos abtreten. Wenn dieser Bastard spielen wollte, dann sollte er kommen. Sebastian sprang auf die Beine. Mit den Augen suchte der den Boden nach seinem Messer ab. Und da lag es. Enzas Blut klebte überall daran. Er hob es auf. Der Urod wartete. Wartet geduldig ab, bis Sebastian bereit war.
    „Komm her, du Missgeburt! Ich reiße dir so was von den Arsch auf, dass du nie wieder scheißen kannst, ohne an mich zu denken!“
    Der Urod kauerte sich zusammen und spannte seine Muskeln an. Sebastian ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Plötzlich schnellte der Urod auf Sebastian zu. Sebastian sprang zur Seite, drehte sich blitzschnell um und schlitzte ihm mit dem Messer den Rücken auf. Doch das Messer war nicht scharf genug, um die harte Haut des Urods zu durchdringen. Er blutete zwar, doch würde es ihm nicht viel ausmachen. Sebastian wusste, dass er sich auf die Kehle oder die Augen konzentrieren musste, wenn er ihn wirklich töten wollte. Der Urod schien nicht mal bemerkt zu haben, dass er verletzt worden war. Sebastian pirschte sich vorsichtig an das Seil heran, das immer noch an der Stelle hing, an der sie eben herabgeklettert waren. Wenn er es schaffen wollte, den Kopf des Urods zu erreichen, so konnte ihm das nur mit Hilfe des Seils gelingen. Er steckte sich das Messer zwischen die Zähne und begann zu klettern. Sein Arm tat höllisch weh und er hatte kaum Kraft darin, aber er war ein guter Kletterer und es gelang ihm, die ersten beiden Meter in kurzer Zeit zu bewältigen. Er wusste, der Urod würde glauben, dass er abhauen wolle und ihn nicht lange gewähren lassen. Er hatte recht. Langsam, fast gemächlich stapfte der Urod auf ihn zu Er wusste, dass er Sebastian erwischen würde, bevor der sich in Sicherheit bringen könnte. Sebastian kletterte schneller. Er brauchte noch ein paar Zentimeter, dann wäre er mit dem Ungetüm auf Augenhöhe. Der Urod riss sein Maul auf, um Sebastian wieder herunter zu zerren. Ein Schwall heißer, nach

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