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Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition)

Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition)

Titel: Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser
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doch sie hielt sich gerade noch zurück. Was für ein gemeiner Hinterhalt!
    „Ich bin Usher Grey . Wir müssen reden!“ Bedrohlich hielt er ihr die Pistole vor die Nase. „Wie heißen sie?“
    Waffen hatte sie schon immer gehasst. Was sollte das? War sie nicht unsterblich oder so was? „Mein Name ist Raven St. George“, versuchte sie möglichst würdevoll rüberzubringen, während sie ihn kurzerhand wegdrückte, um aus dem steinernen Behältnis klettern zu können. „Warum halten Sie mir dieses Schießeisen vors Gesicht? Wissen Sie, was ich bin?“
    „Sie sind eine Vampirin “, sagte dieser Usher ganz ruhig. Oh Mist! Das hörte sie ganz und gar nicht gern. Bisher verdrängte sie die Tatsachen gern, aber sie konnte die Sonne nicht mehr vertragen und trank Blut, wenn auch nur so, dass sie nicht verhungerte. Raven verabscheute es, ein Lebewesen anzufallen wie ein Tier, sie hatte es bisher nur in Notfällen getan und dann auch nur ein paar Schlucke genommen. Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen ... sie war eine Vampirin .
    War er für einen Menschen nicht sehr gefasst bei dieser Feststellung?
    „In den Geschossen ist Silbernitrat, das sofort in Ihre Blutbahn geht. Kommen Sie also nicht auf dumme Gedanken, Lady.“ Das Knurren musste aus ihrer Kehle gekommen sein. Silber? Das war doch genau so ein Ammenmärchen wie das mit den Kruzifixen und Kirchen. Weihwasser, Knoblauch, alles Unsinn!
    „Nehmen Sie dies und überzeugen Sie sich selbst.“ Ihr Widersacher hielt ihr einen Kugelschreiber hin, ein harmloses Schreibgerät. Was sollte das beweisen?
    Raven nahm den Stift und ließ ihn mit einem Schrei sofort wieder fallen. Verflucht! Ihre Finger qualmten und füllten die Luft mit einem widerwärtigen Gestank. Das Schlimmste aber war der Schmerz! Er fraß sich durch die zerstörte Haut bis zum Knochen. Sie betrachtete ihre Hand und konnte es kaum glauben. „Silber?“ Leider klang ihre Stimme längst nicht so fest, wie sie es gern gehabt hätte. Die beschleunigte Wundheilung ihrer Art ließ die Brandblasen verschwinden, es tat aber immer noch weh.
    Er schien mehr über sie zu wissen als sie selbst, wie auch ihr Umfeld, das sie belauerte. Langsam ging es ihr auf den Geist, immer das Dummerchen spielen zu müssen.
    Vielleicht konnte ihr dieser Usher Grey helfen, die Geheimnisse ihres Daseins zu lüften. Raven war direkt nach ihrer Verwandlung vor Alexander geflohen und hatte so gut wie nichts über ihre neue Existenz erfahren. Das war etwa ein Jahr her … Seitdem hatte sie so ziemlich alles gelesen, was über Vampire geschrieben wurde, aber die Informationen in der Literatur waren reine Fiktion und oft sehr widersprüchlich. Hier schien jemand zu sein, der ihre Spezies wirklich kannte – und sie bekämpfte.
    „Sie sind also ein Vampirjäger? Dann werden Sie mich töten?“, fragte Raven und bedauerte, dass der Mann ihrer Träume wohl nicht ihr Freund war. Sie hatte keine Vorstellung, was der Tod für eine Untote bedeutete, deshalb ließ sie diese Aussicht seltsam unberührt.
    Ein breites Grinsen erhellte sein Gesicht. So gefiel er ihr gleich noch besser. Es funkelte amüsiert in seinen Augen und doch wartete sie ein wenig nervös auf seine Antwort, mit der er sich Zeit ließ. „Wenn ich das wollte, hätte ich geschossen und nicht dafür gesorgt, dass Sie sich die Finger verbrennen. Hätten Sie mich nicht ständig weitergehetzt, wüssten Sie, dass ich hauptsächlich mit Ihnen reden will.“
    Jetzt war Raven wirklich erstaunt. In erster Linie hatte sie ihn aus York fortlocken wollen, um ein Zusammentreffen mit den anderen Vampiren zu vermeiden. Es war zu gefährlich für Usher , wenn er sich in ihrer Nähe aufhielt. Gestern Abend waren ihr ihre Verfolger ziemlich auf den Pelz gerückt, sie musste handeln. Als Mensch war er so verletzlich ... sie hatte ihn schon gemocht, als sie ihn zum ersten Mal vor ihrem Haus auf seinem Beobachtungsposten gesehen hatte. Dachte er wirklich, das wäre ihr entgangen? Trotzdem hatte sie auch ein wenig Angst davor gehabt, sich von ihm fangen zu lassen, deshalb war sie nicht stehengeblieben. Doch es war eine wohlige Form der Furcht gewesen, eine prickelndes Spiel. Das wurde ihr erst jetzt klar.
    „Hat Alexander Sie geschickt, um mich zu fassen zu bekommen? Was hat er Ihnen ausgehändigt?“ Raven setzte sich auf eine der Bänke, die in der Krypta standen. Sie waren für die stille Andacht vorgesehen, aber jetzt sorgten sie dafür, dass sie eine passive Haltung einnehmen konnte. Usher

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