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v204640

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Titel: v204640 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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Blick zu und hielt mich etwas von sich entfernt.
    Ein paar Augenblicke und meine Standfestigkeit war wiederhergestellt. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er mein Kleid langsam hochgezogen hatte. Jetzt riss er es mir in einem Ruck über den Kopf und ich stand nackt vor ihm. Er betrachtete mich mit dem Blick des Künstlers, der das fertige Bild schon auf das Modell projiziert.
    »Wir brauchen etwas, an dem du dich festhalten kannst. Komm hier herüber. Diese Stangen müssten stabil genug sein.«
    Neben der geräumigen Umkleidekabine endete ein Kleiderständer in zwei armdicken Edelstahlrohren, die unten im Teppich und oben in der Decke verschwanden. Markus platzierte mich davor und streifte mir das Korsett über. Es hing lose an zwei schmalen Satinbändern über meinen Schultern.
    »Es müsste genau passen. Dreh dich einmal um und halt dich fest.«
    Und ohne weitere Umstände begann er mit dem Schnüren. Erschreckt schnaufte ich auf, als er die ersten Haken fest zuzog. Er machte das recht geübt und flink. Es war ein seltsames Gefühl.
    »Atme jetzt tief aus!«, befahl er mir.
    Während ich die Luft ausstieß, verschnürte er blitzschnell die oberen Ösen.
    »Kriegst du noch Luft? Atme flach und langsam – keine Panik. Okay, oben sitzt es. Jetzt zieh den Bauch ein, so stark es geht.«
    Leicht gesagt. Wie haben die Frauen das früher nur tagein, tagaus ausgehalten? Meine Güte, das ging tatsächlich noch enger. Er hantierte jetzt genauso effizient von der Rückenmitte abwärts. Ich hatte den Eindruck, mein Fleisch quoll oben und unten heraus.
    »Markus, warst du in einem früheren Leben einmal Kammerzofe? Wenn die Damen ständig in Ohnmacht fielen, wundert mich das überhaupt nicht mehr. Also, ich kann mich kaum noch bewegen.«
    Sogar meine Stimme klang anders, leise und atemlos.
    »Das ist ja der Sinn der Sache, meine Schöne. Keine Angst, du kommst nicht zu Schaden und ohnmächtig wirst du auch nicht. Dazu bist du viel zu locker geschnürt.«
    Markus schob mir einen samtbezogenen Hocker hin und ich ließ mich darauf sinken. Ausgesprochen elegant fiel er vor mir auf ein Knie und griff nach den hauchzarten Strümpfen. Beide wurden mir übergezogen und authentisch mit Strumpfbändern, nicht mit Strapsen, befestigt. Sehr unbequem. Man erkennt Verbesserungen wohl immer nur von der »richtigen« Seite der Geschichte. Und dabei waren diese noch mit Gummizug. Fehlten nur noch die Stiefeletten. Das feine Leder schmiegte sich an meine Füße und Waden, stützte meine Fesseln.
    »Bist du nicht neugierig, wie du ausschaust?«
    Markus zog mich zu einem der großen, goldgerandeten Spiegel. Ich konnte kaum glauben, dass ich diese Frau sein sollte. Meine cremeweiße Haut leuchtete in dem weinroten Satin wie auf alten Historienschinken. Am Dekolleté drängte üppiges Fleisch über den Rand. Die Beine wirkten dagegen schmal und ziemlich lang durch die hohen Absätze. Ich starrte begeistert auf mein anderes Ich. Eine leichte Berührung an meinem Po riss mich aus der Andacht.
    »Du solltest dich erst mal von hinten sehen. Göttlich.«
    Zärtliche, erfahrene Hände fuhren die unteren Ränder des Korsetts nach. Demnach musste meine Hinterseite ziemlich offen geblieben sein. Ich versuchte, mich so zu drehen, dass ich einen Blick auf meine Rückenansicht werfen konnte. Dann tauchte, wie beim Frisör, ein großer Spiegel hinter mir auf. Der Anblick war phänomenal. Ein herausfordernder Hintern wurde umrahmt von einem raffinierten Bogen aus seidigem Stoff, der die Form noch unterstrich. In Bewunderung meines Bildes versunken, nahm ich zunächst keine Notiz von den zielsicheren Händen, die mir zwischen die Beine fuhren. So überraschte mich sowohl das seltsame Ei, das ich auf einmal in mir fühlen konnte, als auch das unvermittelt einsetzende Jucken und Brennen an meiner Perle. Unwillkürlich führen meine Hände nach unten, wurden aber mit hartem Griff gepackt und aufgehalten. Erschreckt sah ich Markus ins Gesicht. War er etwa ein Sadist und ich Rindvieh hatte das nicht gemerkt? Nein, kein finsteres Glühen entstellte ihn. Erleichtert bemerkte ich nur eine herablassende Amüsiertheit.
    »Schsch, ganz ruhig. Lass es einwirken. Für dein Alter bist du wirklich etwas naiv.«
    Er hielt mich fest, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Dann griff er nach einer Art Fernbedienung und drehte mich so, dass ich von seiner einen Hand, die meine Handgelenke hinter meinem Rücken hielt, an seine Brust gepresst wurde. Sein Blick konzentrierte sich auf mein

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