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Laut aus. Er biss mich in den Hals und begann, mit geschlossenen Augen zu hämmern. War es das Animalische oder die ungewohnte Beinfessel? Der Orgasmus überfiel mich unerwartet. Mein ganzer Körper spannte sich fast unerträglich an und die Spasmen waren so heftig, dass sie Markus mitrissen. Er kam mit einem heiseren Schrei, den Kopf zurückgebogen in einer Agonie der Lust.
In gesättigtem Zustand wurde sein Gewicht zu einer Last. Er schien es zu spüren, rollte sich auf den Rücken und zog mich auf sich. Wir schwiegen beide. Die Sonne schien warm auf meine Hinterbacken. Markus hielt mich fest umschlungen, mein Gesicht an seinem Hals. Wir dösten vor Erschöpfung ein.
Leider entdeckte irgendwann eine hartnäckige Fliege meine Kehrseite als Sonnenplatz und riss uns mit ihrer Impertinenz aus unserer Trägheit.
»Wenn du keine Einwände tierschützerischer Art hast, dann erschlage ich das Vieh.«
Markus’ Augen blieben zwar geschlossen, doch ich spürte seine Muskelanspannung, als er langsam beide Hände hob, um laut klatschend auf meinen Pobacken zu landen.
»Aua! Ich hoffe für dich, dass du sie erwischt hast.«
Als Antwort hielt er mir die zerquetschte Fliege unter die Nase. Ich schüttelte mich.
»Sei nicht so lächerlich empfindlich, meine Schöne. Das ist alles Natur. Ekel liegt ganz allein im Auge des Betrachters. Unsere Ahnen haben sich noch mit den Raubtieren ums Aas gestritten.«
Plötzliches Motorengeräusch riss ihn aus seinem Naturkunde-Vortrag.
»Mist, den habe ich ganz vergessen. Wenn du meinen Freund Heinz nicht mit dem Anblick deines nackten Prachthinterns erfreuen willst, ziehst du dich besser an.«
Er hatte gut reden. Erst riss er mir auf freiem Feld die Kleider vom Leibe und dann sollte ich sie genauso schnell wieder in Ordnung bringen. Er rollte sich geschickt unter mir hervor und hockte sich vor mich hin, um seine Stiefel neu zu binden. Ich schaffte es gerade noch, die Hosen hochzuziehen. Das Hemd musste ich – in Ermangelung von Knöpfen – vorne provisorisch Zusammenhalten.
Heinz grinste und zwinkerte mir zu, als er mit quietschenden Reifen vor uns stoppte und aus dem Wagen sprang. Es war klar, was er dachte.
»Habt ihr euch gut die Zeit vertrieben? Da hätte ich mich ja gar nicht so beeilen brauchen, was?«
Es erwies sich als nicht so einfach, in einigermaßen würdevoller Pose meine Frontseite bedeckt zu halten. Kurz entschlossen drehte ich den ungeniert glotzenden Herren den Rücken zu und verknotete mein Hemd unter der Brust. Jetzt hatte ich wenigstens die Hände frei. Heinz grinste immer noch anzüglich, wandte sich dann aber an Markus.
»Wenn du willst, könnt ihr noch einen Sprung machen. Ich fahre euch schnell zum Flugplatz und …«
»Nein!«
Mein Schrei ließ ihn mitten im Satz innehalten.
»Aber das ist eine tolle Gelegenheit. Normalerweise muss man …«
»Nein.«
Meine Augen versenkten sich in seine und wir fochten einen stummen Zweikampf aus. Ich war entschlossen, unter keinen Umständen noch einmal solch ein grässliches Flugzeug zu betreten. Gut, wir hatten den wildesten Sex gehabt, den ich je erlebt hatte. Es war unglaublich gewesen, diese Wildheit, diese primitive Explosion. Mir zitterten immer noch die Beinmuskeln und in meinem Inneren pochte es triumphierend. Aber genug war genug.
»Danke, Heinz«, sagte Markus. »Ich schätze, für eine Anfängerin genügt die Erfahrung erst einmal.«
Als ich erleichtert den angehaltenen Atem ausstieß, merkte ich erst, wie sehr ich mich verkrampft hatte. Angst als Aphrodisiakum mochte ja durchaus wirksam sein. Aber das Adrenalin, das derzeit durch meine Adern strömte, würde mich noch für Stunden unter Strom setzen. Mein kräftiger Herzschlag und eine ausgeprägte Nervosität versicherten mir das.
»Wie ihr meint. Dann packen wir hier ein und ich fahre euch zu eurem Wagen.«
Mühsam verkniff sich Heinz eine anzügliche Bemerkung, aber ich konnte sie in seinem Gesicht ablesen, als er sich bückte, um unsere in größter Hast abgestreiften Overalls einzusammeln. Ich überließ die Logistik den Herren und sah mich noch ein letztes Mal ganz bewusst um. Diesen Platz wollte ich im Gedächtnis behalten. Ein harmlos-idyllisches Tal an einem Bilderbuch-Sommertag. Kopfschüttelnd nahm ich das Grillengezirpe, das Summen der umherschwirrenden Insekten, das Durcheinander der Vogelstimmen in mich auf. Ich konzentrierte mich auf das Wärmegefühl der Sonne auf den nackten Hautpartien. Ein Hauch von Wind, gerade stark genug, um
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