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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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wie Rudi das Kondom abstreift und sich dann seiner Frau zuwendet, die sich noch immer streichelt, ihr rotes Haar leuchtet geradezu vor dem weißen Laken. Er kniet sich auf dem Bett vor sie, und zu ihrem Erstaunen kann Tina sehen, dass er schon wieder eine Erektion hat. Er zieht Lucinda auf seinen Schoß, und sie setzt sich auf ihn und schlingt die Beine um seine Taille. Sie sehen sich in die Augen, wippen zusammen auf und ab, als wäre sie gar nicht mehr da. Sie wartet und wartet, aber die beiden lieben sich immer weiter. Tina erkennt, dass sie die Vorspeise für ihre Fünf-Gänge-Sexorgie war. Sie schlüpft aus dem Bett und schleicht durchs Zimmer, sammelt ihre Kleider ein und zieht sie wieder an. An der Tür des Abteils hält sie noch einmal inne.
    »Na dann, gute Nacht«, flüstert sie.
    Rudi hat ihr den Rücken zugewandt, aber Lucinda winkt ihr zu, die Lider halb geschlossen.
    »Danke«, haucht sie.
    Tina tritt in den Gang des Zuges und holt tief Luft. Was zum Teufel ist dort drinnen eben passiert? Sie erinnert sich, dass Lucinda zu ihr gesagt hat, sie sei geschmeichelt, dass Tina ihren Mann attraktiv fand. Offensichtlich neigte sie nicht zur Eifersucht. Andererseits hatte sie gesagt, sie sei es gewohnt. Vielleicht war das ihre Art, ihren Mann festzuhalten. Anstatt dass er sie hinter ihrem Rücken betrog, hat sie es sogar selbst organisiert. Sie hatte die Kontrolle. Kluge Frau, denkt Tina, während sie den Korridor hinunter zurück zu ihrem eigenen Abteil geht. Aber vielleicht ein bisschen zu klug, als gut für sie war. War es das wirklich wert? Zuzusehen, wie dein Mann Sex mit einer anderen Frau hat, nur um einen Ring am Finger behalten zu können? Oder fand Lucinda es wirklich erregend? Sie berührt ihre Lippen, während sie daran zurückdenkt, wie das Mädchen sie geküsst hat. Es gab so viele verschiedene Arten, dieses Szenario zu betrachten.
    Sie schlüpft in ihr Abteil und geht zu Bett. Ihr Körper pulsiert noch immer, aber sie fühlt sich so gut wie noch nie, seit Phil gegangen ist. Der Sex hat sie beruhigt, hat bewirkt, dass sie sich gut fühlt, fast wie ein Tonikum. Erschöpft schläft sie ein und wacht erst auf, als der Zug in Venedig einfährt. Sie sieht Lucinda und Rudi nie wieder. Und doch sieht sie diese Nacht im Orient-Express als einen Wendepunkt in ihrem Leben an. Als würde sie eines von Belles alten Kostümen ausziehen, streift sie ihre alte Haut ab und wird eine neue Tina. Die Tina, die ihre Tochter kennenlernen wird: eine entschlossene, unabhängige Frau, die ihr Herz beschützt, als wäre es ihr eigenes Kind. Trotz der vielen Affären, die Tina Rosselli im Laufe der Jahre hat, verliebt sie sich nie wieder.

Valentina
    Bevor sie sich verabschiedeten, hatte ihre Mutter Valentina ein kleines braunes Päckchen gegeben. Darin war eine CD mit einem Bild der Berliner Siegessäule darauf, auf dem der goldene Engel ihr zuwinkte.
    »Als ich 1989 nach Berlin zurückgekehrt bin und erfahren habe, was mit Karel passiert ist, gab Lottie mir eine Schallplatte, die er aufgenommen hatte«, erzählt Tina ihrer Tochter. »Sie sagte mir, es sei Musik, die er eigens für dich komponiert hätte.«
    Valentina umklammerte die CD mit beiden Händen.
    »Für mich?«, wiederholte sie heiser.
    »Sie heißt Was Valentina sieht «, sagte ihre Mutter. »Du warst an dem Tag, an dem Karel starb, am 17. Mai 1986, genau ein Jahr alt. Wenn er nur noch ein paar Jahre gewartet hätte …«
    »Würdest du denn unendlich lange warten, um dein Kind zum ersten Mal in deinen Armen zu halten?«, fragte Valentina ihre Mutter.
    »Nein«, sagte Tina kopfschüttelnd. »Ich hätte auch versucht zu fliehen.«
    Valentina betrachtete die CD -Hülle.
    »Ich habe dieses Foto aufgenommen, damals, als ich deinen Vater kennenlernte«, erklärte Tina. »Ich habe die Plattenaufnahme für dich auf CD brennen lassen.«
    Valentina klappte die CD auf. Sie war nicht vorbereitet auf das, was sie darin sah. Denn auf der Innenseite der CD -Hülle war ein Bild des Mannes, der ihr Vater sein musste. Er saß auf einem Stuhl, sein Cello zwischen den Beinen, und seine Hände … diese schönen Hände , wie ihre Mutter sie bezeichnet hatte … ruhten auf dem Hals des Cellos, als wäre es ein zartes Mädchen. Der Mann blickte direkt in die Kamera, das Bild hatte eine hypnotisierende Wirkung. Er sah unglaublich jung aus, mit dichtem schwarzem Haar und einem katzenartigen Gesicht. Er war schön. Valentina konnte nachvollziehen, warum ihre Mutter sich in ihn

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