Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)
errötet.
»Ich glaube nicht, dass ich das will«, sagt sie. »Das fühlt sich nicht richtig an. Hier bei Marco und Jake.«
»Warum nicht?«, fordert Russell sie heraus. Er nimmt ihre Hand, führt sie aus dem Wohnzimmer und in Marcos und Jakes Schlafzimmer. »Vielmehr sollten wir es auf ihrem Bett tun.«
»Nein«, sagt Valentina. »Ich will das wirklich nicht.«
»Widersetzt du dich mir etwa, Valentina?«, fragt Russell.
Sie beißt sich auf die Lippe und weiß nicht, was sie antworten soll. Es kommt ihr falsch vor, diese Dinge in Marcos und Jakes Wohnung zu tun, insbesondere in ihrem Schlafzimmer. Doch ein Teil von ihr möchte gegen die Regeln verstoßen. Genau wie Russell. Sie will wissen, wie es sich für ihn anfühlt, sie so zu vögeln. Antonella hat ihr erzählt, dass Mikhail und sie ständig Analsex hätten, und dass beide es großartig fänden. Valentina stellt sich ihre extravagante Künstlerfreundin in einem ihrer verrückten SM -Outfits vor, mit hochgeschnürten Brüsten, in Netzstrumpfhosen, mit Peitsche und einem knallrot geschminkten Schmollmund. Was würde Antonella zu ihrer Affäre mit Russell sagen? Valentina weiß nicht genau warum, aber sie glaubt, dass Antonella Russell nicht mögen würde.
Russell zieht Valentina mit sich zum Bett, und sie will gerade nachgeben, als es an der Tür klingelt.
»Geh nicht hin.« Russell drückt fest ihre Hand.
Valentina zögert, und die Klingel geht erneut.
»Ich glaube, ich sollte hingehen«, sagt sie und befreit ihre Hand.
Russell lässt sich rücklings aufs Bett fallen.
»Okay, wer auch immer es ist, sag ihm, er soll wieder gehen. Lass niemand rein. Ich warte …«
Als Valentina ins Wohnzimmer geht, klopft es an der Tür. Wer auch immer unten geklingelt hat, steht jetzt direkt vor der Wohnung. Jemand anders muss denjenigen hereingelassen haben. Hastig zieht Valentina ihr Kleid über, dann sieht sie durch den Spion und traut ihren Augen nicht. Vor der Tür steht Leonardo. Valentina zögert nicht eine Sekunde, die Tür zu öffnen.
»Leonardo.«
Er sieht verändert aus. Schlanker und älter, die Haare sind kürzer und dunkler. Er ist nicht mehr der genießerische südländische Typ, stattdessen steht ein schlanker, gebräunter, durchtrainierter Mann vor ihr. Er sieht aus, als wäre er nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals um die Welt gereist.
»Du bist da!« Er strahlt sie an.
Sein Lächeln ist dasselbe geblieben. Noch immer umfängt er sie mit seinem warmen Blick und gibt ihr ein Gefühl von Geborgenheit.
Valentina zieht ihn in die Wohnung, und sie umarmen sich. Sie verspürt den Impuls, ihn auf die Lippen zu küssen, tut es aber nicht.
»Was machst du hier in New York?«, fragt sie.
»Ich dachte, ich sehe es mir mal an …« Er zögert und befeuchtet seine Lippen. »Der Vorschlag kam von Marco.«
»Davon hat er mir gar nichts erzählt!«, antwortet Valentina. Sie ist überrascht, dass Marco und Leonardo Kontakt haben.
»He, Valentina, was dauert das so lange?«, ruft Russell aus Marcos und Jakes Schlafzimmer.
Leonardo hebt die Brauen und sieht Valentina mit fragendem Blick an.
»Offensichtlich ist der Zeitpunkt etwas ungünstig. Ich komme später wieder.«
Valentina merkt, dass sie dunkelrot anläuft. Sie weiß nicht, was sie sagen soll.
»Ich habe gesagt, du sollst herkommen, du Miststück!«, ruft Russell im gemeinsten Herrscherton.
Leonardo sagt nichts, er sieht sie nur an. Valentina kann ihm nicht in die Augen sehen.
»Es tut mir leid. Du hast recht, es ist gerade etwas ungünstig …«, stammelt sie. Jetzt hat sie Angst, sie muss zurück zu Russell.
Leonardo bemerkt den Stuhl mitten im Raum, die Fesseln auf dem Boden, den Knebel. Dann sieht er wieder Valentina an. Plötzlich ergreift er ihren Arm und untersucht ihn. Er ist von blauen Flecken übersät, und ihr Handgelenk ist aufgescheuert. Das hat Valentina noch gar nicht bemerkt. Vielleicht hat Russell sie etwas zu stark gefesselt. Leonardo nimmt ihren anderen Arm, der ähnlich aussieht.
»Was ist mit dir passiert, Valentina?«, fragt Leonardo sanft, doch der Ausdruck in seinen braunen Augen ist bitter und voller Wut.
»Ach, nichts«, versucht Valentina ihn abzuwimmeln. »Ich meine, das musst du gerade fragen«, fügt sie verteidigend hinzu.
Warum tut Leonardo so? Schließlich hat er sie überhaupt erst in die SM -Welt eingeführt. Warum tut er jetzt so scheinheilig?
»Du wolltest es nie so hart, Valentina«, bemerkt er und sieht sie forschend an.
»Valentina! Ich habe dir
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