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Valentine

Valentine

Titel: Valentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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Anblick verschlug ihm den Atem.
    Maurice setzte sich ihr gegenüber und bestellte bei der Bedienung zwei Gläser Wein . Ein wenig Abstand mit dem Tisch dazwischen könnte hilfreich sein, zum einen , um seine Erregung zu verbergen , und zum anderen , um sich etwas zu beruhigen. Jedoch – ein Blick in ihr schönes Gesicht mit den großen türkisfarbenen Augen genügte, und er fühlte sich sofort wieder schwach. Verdammt, so funktionierte das nicht.
    »Also?«
    »Also was?«, erwiderte er verunsichert.
    » Was machst du so? Erzähl mir von dir.«
    Es war wichtig, wohl abzuwägen, welche Informationen er ihr anvertrauen durfte und welche nicht. Im Lügen war er immer schlecht gewesen, man sah es ihm einfach an, also würde er Wa hrheit und Halbwahrheit geschickt mischen müssen. »Ähm, da gibt’s nicht viel.«
    Valentine verdrehte die Augen. »Sehr witzig. Bisher weiß ich nur, dass du Maurice heißt! Wie noch? «
    »Okay. Ich heiße Maurice Devereux.« Mamans Mädchenname war für Notfälle wie diesen überaus praktisch.
    »Du hast französische Vorfahren? Hugenotten?«
    »Na ja, von allem etwas«, erwiderte er ausweichend. »Ich bin hier aufgewachsen , und zur z eit studiere ich in Oxford.«
    »Du bist nur zu Besuch hier«, stellte Valentine fest.
    Maurice nickte. »Meine Eltern trennen sich gerade , und außerdem bin ich auf der Suche nach meiner Schwester.« Verdammt! Ihr Anblick wirkte wie eine Wahrheitsdroge.
    Valentine runzelte die Stirn. »Wieso?«
    Er räusperte sich. »Na ja, sie ist durchgebrannt, mit … mit ihrem neuen Freund. Meine Mutter macht sich natürlich irre Sorgen und sucht nach ihr, und jetzt versuche ich , die beiden aufzustöbern und alles wieder in Ordnung zu bringen.« Er lächelte verlegen. »Klingt irgendwie bescheuert, nicht wahr?«
    »Eigentlich nicht. Aber unter dem Dom wirst du sie wohl kaum finden, oder?«
    Jetzt hatte er sich verrannt. Lügen war wirklich nicht seine Stärke. Ihm fiel keine passende Antwort darauf ein.
    » Und du? Was machst du so? «  
    Valentine zuckte mit den Schultern. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und signalisierte Maurice, dass sie nichts von sich preisgeben würde. Es wäre denkbar, dass sie es mit der Wahrheit ebenfalls nicht sehr genau nahm. Nach ihrem Nachnamen und wo sie wohnte, würde er sie später noch fragen. Viel wichtiger war ihre Handynummer. Doch eins nach dem anderen.
    »Kommen wir doch mal auf gestern Nacht zurück. Was war mit dir los?«
    Zu seiner Verblüffung errötete sie, was angesichts ihrer blassen Haut besonders entzückend aussah.
    »Was hast du da unten gewollt, in der Krypta?«
    »Recherchen.«
    Das war eine mehr als vage Auskunft. Musste er ihr alles mühsam entlocken?
    »Aha , Recherchen . Und wofür? Ist ja nicht gerade ein Ort, wo hübsche Frauen sich nachts alleine herumtreiben sollten.« Maurice wurde noch heißer. Denk an das, was Ryad dir erzählt hat. Vampire und andere gefährliche Wesen der Nacht.
    »Du würdest es mir sowieso nicht glauben.«
    Sie versuchte also gar nicht erst zu lügen. Im Augenblick wirkte sie ein wenig verunsichert, vielleicht war dies der richtige Zeitpunkt, alles auf eine Karte zu setzen. Denn auf einmal schien ihm völlig klar zu sein, wer oder was sie war. Blass, schön und geheimnisvoll.
    »Als wir uns getrennt haben, habe ich dich in der Schaufensterscheibe beobachtet, wie du schlagartig verschwunden bist.« Er unterstützte seine Worte mit einer ausgreifenden Handbewegung. »Puff – und weg. Faszinierend.«
    Ihr rechtes Augenlid zuckte einmal kurz. Treffer.
    »Und was schließt du daraus, Maurice?«
    Er griff über den Tisch hinweg und ließ nicht zu, dass sie ihm ihre Hand entzog. Ihre feingliedrigen langen Finger waren kalt.
    »Dass du kein Mensch bist«, flüsterte er.
    »Stimmt«, flüsterte sie zurück.
    Klar, die Antwort hätte er auch gegeben, wenn sie ihn gefragt hätte. Einfach, um sich noch interessanter oder über den anderen lustig zu machen .
    »Was bist du dann?«
    »Ein Vampir«, erwiderte sie und bleckte die Zähne. Für den Bruchteil einer Sekunde schoben sich ihre Fänge ein Stück aus den Zahnfleischtaschen heraus. Obwohl er es geahnt hatte, hielt er kurz erschrocken die Luft an. Offensichtlich betrachtete sie ihn nicht als Gefahr oder war ihm so sehr überlegen, dass sie es wagte, ihm das ins Gesicht zu sagen .
    » Oh, w ow. « Er schluckte und fühlte, wie sich sein Kehlkopf bewegte. » Und wie bist du in die Krypta hineingekommen?«
    »Du hast keine Ahnung, worauf

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