Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
Vom Netzwerk:
Bewertung ganz zu schweigen. Und was geschah danach? Darüber konnte man nur spekulieren. Wenn das, was man hier herausfinden würde, in diametralem Gegensatz zur gängigen Lehrmeinung stand, war es durchaus möglich, dass die Erkenntnisse für Jahre oder Jahrzehnte in irgendwelchen Archiven verstaubten. Wer glaubte, Wissenschaft habe nur etwas mit der Vermehrung von Wissen zu tun, der kannte nur die halbe Wahrheit. In den meisten Fällen handelte es sich nur um eine andere Form von Politik. Mächtige Interessengemeinschaften innerhalb der Universitäten verhinderten seit jeher das Aufkommen unorthodoxer Meinungen. Zu viele Karrieren, zu viel Macht und Einfluss standen auf dem Spiel. Was als wissenschaftliches Prinzip – die Beweisbarkeit und Reproduzierbarkeit neuer Erkenntnisse – gelobt und gepriesen wurde, wurde leider ebenso oft als Unterdrückungsmechanismus gegen solche eingesetzt, die mit allzu forschen und revolutionären Ideen antraten. In dieser Hinsicht unterschied sich der wissenschaftliche Apparat kaum von der Wirtschaft, in der ebenfalls Lobbys und Interessenverbände die Szene beherrschten. Erst wenn niemand mehr die Augen vor der Wahrheit verschließen konnte, erst wenn selbst die hartnäckigsten Kritiker von der Last der Beweise erdrückt wurden, hatten neue Ideen eine Chance, sich durchzusetzen. Doch bis dahin war es ein langer und steiniger Weg, und nicht wenige Forscher erlebten den Durchbruch nicht mehr. So gesehen, war es durchaus möglich, dass dieser Ort auch weiterhin verborgen bleiben würde und dass Hannah und ihre Freunde die Einzigen waren, die außerhalb der Forschungseinrichtung jemals davon erfuhren.
    John, der als Kundschafter immer einige Meter vorausging, war stehen geblieben. Im Schein seiner Lampe glitzerte und funkelte es. Vor ihnen erhob sich eine undurchdringliche Wand aus Eis und Geröll. Die Brocken waren beeindruckend und besaßen teilweise die Größe eines Pkws.
    »Sieht aus, als wäre die Decke eingestürzt«, konstatierte Ilka. »Scheint noch gar nicht so lange her zu sein. Zehn, fünfzehn Jahre würde ich sagen. Das Deckeneis ist an dieser Stelle recht dünn.«
    »Was machen wir denn jetzt?« Hiroki atmete schwer. Der Japaner brach unter der Last seiner elektronischen Geräte beinahe zusammen. Trotzdem weigerte er sich beharrlich, auch nur eines seiner geliebten Stücke an jemanden anderen abzugeben. Hannah hatte ebenfalls Atemprobleme. Diese Anzüge waren einfach nicht für körperliche Belastungen ausgelegt. Bisher hatten sie relativ leichtes Gelände zu überwinden gehabt, aber wie würde es werden, wenn sie klettern mussten?
    John warf einen Blick auf den Plan. »Schwer zu sagen. Die Satellitenaufnahme ist viel zu ungenau. Es ist mehr ein Rätselraten als eine Orientierungshilfe. Ich bin froh, wenn wir erst die Stadt erreicht haben. Dank der Karten wird die Navigation dort deutlich einfacher.«
    »Der Wärmescan ist im Moment das Einzige, was wir haben, also beklag dich nicht ständig.« Ilkas Augen verengten sich, als sie die Verästelungen untersuchte, die durch verschieden starke Grauwerte dargestellt wurden. Sie hatte sich bisher als ausgezeichneter Pfadfinder erwiesen.
    »Wenn ich das richtig sehe, befinden wir uns gerade an dieser Stelle.« Ilka tippte auf den Plan. »Hier ist der Einbruch zu erkennen, seht ihr? Es befinden sich noch weitere Einsturzstellen vor uns. Vermutlich betreffen sie das gesamte Stück zwischen hier und hier.« Sie bemaß einen etwa zwei Zentimeter großen Abschnitt auf der Karte.
    »Wir sollten ein Stück zurückgehen und versuchen, diesen Weg zu nehmen.« Sie deutete auf etwas, das nicht viel mehr als eine verwaschene graue Schliere auf dem Papier war. »Mit etwas Glück ist dies ein Seitenarm, der uns um den gesamten Bereich herumführt.«
    »Jetzt, wo du es erwähnst …«, sagte Roberto. »Ich habe vor etwa hundert Metern auf der linken Seite eine Öffnung in der Seitenwand bemerkt. Kaum mehr als eine Öffnung am Boden, aber vielleicht ausreichend, dass wir uns dort hindurchquetschen können.«
    »Das muss er sein. Gut gemacht, Großer.« Ilka klopfte Roberto auf die Schulter. »Also kehrt marsch. John, am besten übernimmst du wieder die Führung. Und beim nächsten Mal lässt du mich eher mal einen Blick auf den Plan werfen, okay?«
    Hannah lächelte hinter ihrer Atemmaske. Ob es John gefiel, wie er von Ilka herumkommandiert wurde? Selbst schuld, immerhin hatte er sie ins Team gebracht.
    Es dauerte nicht lange, da fanden

Weitere Kostenlose Bücher