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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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lässt. Mit solchen Aktionen schwächen Sie die Abläufe und letztlich das ganze System. Ich verdonnere Sie hiermit zu zwei zusätzlichen Wachschichten binnen der nächsten 48 Stunden. Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Dienstplan mit dem XO abstimmen, und melden Sie sich danach wieder bei mir. So, und jetzt führen Sie mich an die Stelle, ich will mir selbst ein Bild machen.«
    Mirkovic schluckte kurz, dann salutierte er und begleitete ihn nach draußen.
    »Kretin«, fluchte Viktor leise in seinen Anzug, während sie das Labyrinth der versunkenen Stadt durchschritten.
     
    Sie waren etwa eine Viertelstunde unterwegs, als der Leutnant urplötzlich anhielt und seine Lampe zu Boden richtete.
    »Hier ist es. Das ist es, was wir gefunden haben. Wenn Sie mich fragen …«
    »Halten Sie den Mund.« Viktor bedurfte keiner Erläuterung. Er sah selbst, dass hier etwas Schreckliches passiert sein musste.
    Zuerst mal war da Blut. Viel Blut. Es sah aus, als hätte man ein Schwein geschlachtet. Spritzer an den Steinen, Tropfen auf der Mauer und ein riesengroßer dunkler Fleck, der beinahe vollständig von dem gestampften Lehmboden aufgesaugt worden war. Rundherum lagen Fetzen von Stoff. Beschichtetem Stoff, wie er für ihre Anzüge verwendet wurde.
    Viktor prüfte die Indizien, nahm ein paar Blutproben und wandte sich dann wieder Mirkovic zu. »Wo ist der Zweite?«
    »Der Zweite, Kommandant?«
    »Der zweite Mann. Das hier stammt nur von einer Person.«
    »Sind Sie sicher? Ich meine … das viele Blut …«
    »Wissen Sie, wie viel Blut sich im menschlichen Körper befindet, Leutnant? Sieben Liter. Das ist eine ganze Menge und dürfte ungefähr dem entsprechen, was hier zu sehen ist. Ich kann es natürlich erst mit Bestimmtheit sagen, wenn ich die Proben hier analysiert habe, aber ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass dies nur von einer Person stammt. Und zwar, wenn ich das richtig sehe, vom Gefreiten Strepkow.« Er hielt Mirkovic einen blutigen Fetzen hin, auf dem unübersehbar der Name des unglücklichen Soldaten stand.
    »Also?«
    »Ich … ich weiß nicht, Herr Major.«
    »Wohin führen diese Spuren?« Er deutete auf den Boden.
    Im Licht der Lampen waren dunkle Streifen zu erkennen, die in südliche Richtung liefen. Unzweifelhaft Schleifspuren.
    »Die haben wir noch gar nicht gesehen. Sieht aus, als wäre jemand fortgeschleift worden.« Seine Augen hellten sich auf. »Kusmin!«
    Viktor verdrehte im Geiste die Augen und zog seine
Strisch
, Nachfolger der legendären Makarow-Pistole. Mit solchen Analphabeten im Schlepptau war es besser, gut vorbereitet zu sein. Die Automatik verfügte über dreißig Schuss Munition, Kaliber neun im Sturmmagazin, eine LED -Lampe sowie eine lasergesteuerte Zielvorrichtung. Er wollte gerade den Sicherungshebel lösen, als er ein Knacken im Lautsprecher hörte. Jemand versuchte, ihn anzufunken. Dann erklang eine Stimme: »Viktor, können Sie mich hören?« Es war Fradkov. Die Übertragung war ziemlich verzerrt.
    »Laut und deutlich, Generaloberst. Was kann ich für Sie tun?«
    »Kommen Sie ins Hauptquartier zurück, ich habe neue Befehle für Sie.«
    »Ich bin gerade mit der Aufklärung des Verschwindens der beiden Wachsoldaten beschäftigt und werde nicht vor …«
    »Sofort, habe ich gesagt. Die Sache duldet keinen Aufschub.«
    Viktor atmete durch. »Bei allem Respekt, Genosse Fradkov, aber Sie haben die Schweinerei hier nicht gesehen. Es deutet alles auf einen Mord hin. Der andere Mann wurde offensichtlich entführt. Ich bitte höflichst um Erlaubnis, die Suche fortsetzen zu dürfen. Vielleicht ist er noch am Leben.«
    »
Sofort
, habe ich gesagt. Fradkov, Ende.«
    Das Funkgerät knackte, dann war die Verbindung tot.
    Viktor stand einen Moment unschlüssig da. Sollte er den Befehl missachten und auf eigene Faust weitersuchen? Riskant, Fradkov hatte für Alleingänge nur wenig Verständnis. Andererseits war die Spur jetzt noch frisch. Wer wusste schon, wie es in ein paar Stunden aussah? Hätte er doch nur gleich richtig reagiert und eine Funkstörung vorgetäuscht. Jetzt war es dafür zu spät. Mit hängenden Schultern drehte er um, sicherte die Strisch und schob sie zurück in sein Halfter. Heute war definitiv nicht sein Tag.

28
    D as Essen stand bereits auf dem Tisch, als Ilka endlich von der Toilette zurückkam. Sie sah ein bisschen blasser aus und war nicht mehr ganz so fröhlich wie zuvor, dafür schien ihr Blick aber klarer. Wortlos setzte sie sich zwischen Hiroki und Roberto

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