Valhalla: Thriller (German Edition)
finden wir es. Versprochen.«
»Dann würde mich niemand mehr für einen Lügner halten.«
»Ganz bestimmt nicht.«
Arkadij grübelte noch einen Moment lang nach, dann nickte er. »Spasiba. Harascho. Ich werde euch mitnehmen auf meine Hütte, und dann werden wir auf die Jagd gehen.« Ein Grinsen zuckte unter seinem Bart hervor. »Das wird ein Spaß. Ich verspreche euch, ihr werdet es nicht bereuen. Meine Hunde sind die zauberhaftesten Geschöpfe auf diesem Erdball, ihr werdet sie lieben. Sie sind freundlich und treu, und sie tragen euch, wohin ihr wollt. Wie viele seid ihr, fünf? Kein Problem, ich werde alles vorbereiten. Morgen früh geht’s los, und vergesst eure wundervollen Kameras nicht. Ich kann es kaum erwarten, diesem Ding auf die Schliche zu kommen. Und jetzt wird gefeiert.«
Er winkte dem Mann hinter der Bar zu und brüllte: »He, Lars,
Vodka. Bystro.
Bring uns was zu trinken, aber vom Besten, wenn ich bitten darf!«
Ilka grinste und klopfte ihr auf den Rücken: »Gut gemacht, Hannah. Wie es scheint, bist du jetzt seine zweite beste Freundin.«
29
G eneraloberst?«
»Komm rein, Viktor. Schließ die Tür.«
Widerwillig befolgte Viktor die Anweisung, trat vor den Tisch seines Vorgesetzten und blieb dort stehen. Seinen Schutzanzug hatte er abgelegt. Fradkov blickte ihn fragend an.
»Was ist los, warum stehst du noch? Setz dich und mach es dir gemütlich. Eine Tasse Tee?«
»Danke, nein. Wenn es Ihnen recht ist, würde ich gerne stehen bleiben.«
Der Generaloberst nahm die Bitte mit knappem Nicken zur Kenntnis und schenkte sich selbst eine Tasse ein. Viktor stieg der Geruch von Earl Grey in die Nase. Für einen kurzen Moment bereute er seinen Entschluss, hielt aber trotzig sein Kinn erhoben. »Darf ich fragen, warum Sie mich mitten aus einem Einsatz abgezogen haben? Wir haben es mit mindestens einem Toten zu tun, und ich glaube nicht …«
Fradkov unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Nimm es mir nicht übel, Viktor, aber die Entscheidung, wie und wo ich dich einzusetzen gedenke, unterliegt allein mir. Ich weiß, dass du dich für deine Männer verantwortlich fühlst und dass dir die jüngsten Ereignisse große Sorge bereiten, aber glaube mir: Ich hätte dich nicht geholt, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.«
Viktor benötigte einen Augenblick, um seinen Ärger hinunterzuschlucken. »Na schön. Was soll ich tun?«
»Ist dir der Name Hannah Peters bekannt?«
»Die Frau, die das Massaker am Südtor überlebt hat, gewiss. Was ist mit ihr?«
»Wir wissen, wo sie ist.«
Viktor ließ die Worte auf sich wirken, verstand aber nicht, worauf sein Chef hinauswollte. Er wartete noch einen Moment, doch der Generaloberst nippte nur an seiner Tasse. Es sah nicht so aus, als würde er die Katze aus dem Sack lassen.
»Ja … und?«
Fradkov lächelte wissend. »Was tun wir hier, Viktor? Anders gefragt, was ist unsere Aufgabe?«
Was sollte denn das nun wieder? Waren sie in einer Quizsendung? Zumal Viktor ihm genau diese Frage schon gestellt und ausweichende Antworten erhalten hatte. Er entschied sich, auf naiv zu schalten und den Ahnungslosen zu spielen.
»Wir sind hier, um dem norwegischen Staat dabei zu helfen, den fremdartigen Organismus zu isolieren, ihn unschädlich zu machen und dafür zu sorgen, dass sich Fälle wie der am Südtor nicht wiederholen.«
»So steht es in der offiziellen Presseverlautbarung, richtig. Aber was ist unsere tatsächliche Motivation? Was wollen wir wirklich?«
»Genosse?«
»Wir wollen Macht, Viktor. Einfluss und Macht. Wir wollen unser geliebtes Vaterland stärken und es langfristig wieder zur Nummer eins in der Welt machen. Das hier, das alles …«, er deutete um sich, »… dient nicht dazu, Norwegen zu helfen, sondern uns. Unserem Staat und damit auch uns selbst. Wenn du das verstanden hast, wirst dir auch klarwerden, warum ich dich mit dieser neuen Aufgabe betrauen muss.« Fradkov zwinkerte ihm zu und nippte an seiner Tasse.
»Ich verstehe nicht …«
»Der Begriff BTWC sagt dir etwas, oder? Die Bedrohung von Mensch und Umwelt durch biologische Kampfstoffe hat zu einem weltweiten Verbot dieser Waffen geführt. Die Biological and Toxin Weapons Convention von 1975 verbietet die Entwicklung und den Besitz aller biologischen Waffen.«
»Ist mir bekannt, ja …«
»In den vergangenen zehn Jahren hat sich eine dramatische und rapide Veränderung in den Bio-Wissenschaften vollzogen. Eine Veränderung, die auch die Entwicklung von Biowaffen vereinfacht. Nun
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