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Valley - Tal der Wächter

Titel: Valley - Tal der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Astrid war fort.
    Leif holte tief Luft, dann sah er Hal an. »Na gut, Bruderherz. Was sollen wir deiner Meinung nach jetzt tun?«

25
    Die Helden versammelten sich auf einem Feld auf halber Höhe des Tales. Erst einmal ließen sie tüchtig die Muskeln spielen und hantierten rauflustig mit ihren Schwertknäufen.
    Dann erhob Sven die Stimme: »Freunde, es ist kein Geheimnis, dass wir seinerzeit so manche Meinungsverschiedenheit hatten. Heute jedoch plädiere ich für einen Waffenstillstand. Die Trolde geraten allmählich außer Rand und Band. Ich schlage vor, dass wir uns zusammentun und sie aus dem Tal vertreiben. Was haltet ihr davon?«
    Schließlich trat Egil vor. »Sven«, sagte er, »ich bin dabei.« Da schlossen sich ihm auch die Übrigen einer nach dem anderen an.
    Dann fragte Thord: »Das ist ja alles schön und gut, aber was springt für uns dabei heraus?«
    »Wenn wir einen Pakt schließen, das Tal zu schützen«, antwortete Sven, »wird es uns von da an für alle Zeiten gehören. Na, wie klingt das?«
    Die anderen waren der Meinung, das klänge sehr gut.
    Dann fragte Orm: »Wo wollen wir uns ihnen zum Kampf stellen?«
    Auch am Vormittag hatte sich der Nebel zwischen den Häusern nicht verzogen. Die dunklen Flächen der benachbarten Felder und Wiesen waren kaum zu erkennen und verschmolzen mit der weißen Suppe.Verschwommene Umrisse einzelner Bäume standen in graues Schweigen gehüllt. Auf der Straße rührte sich nichts, ferne Vogelschwärme drehten bei und flogen davon.
    Nur in Svens Haus war von Stille keine Spur. Hier wurde ohne Unterlass gewerkelt, voller Eifer und zu ganz verschiedenen Zwecken. Nicht einmal bei den Vorbereitungen zu der Versammlung im letzten Herbst war es so geschäftig zugegangen.
    In dem von Schilfgras und Rohrkolben überwucherten ausgetrockneten Graben stand eine Schar Leute und sammelte gebückt die von der Mauer gefallenen Steine zusammen. Frauen und Kinder klaubten die kleineren auf, während die Männer die größeren über die Straße zum Tor hineintrugen. Die allergrößten Brocken wurden von Pferden oder drei, vier Männern zugleich weggeschleift. Hinter dem Tor wurden die Steine begutachtet und auf der maroden Mauer verteilt, die allmählich wieder ihre ursprüngliche Gestalt annahm.
    Auch in den Werkstätten rund um den großen Hof herrschte Hochbetrieb. Man hatte einen ganzen Berg Baumstämme aus dem Trockenlager geholt und mitten im Hof aufgestapelt. Die Männer wählten geeignete Stämme aus und rollten sie in die Tischlereien, aus denen rhythmische Axtschläge und das Raspeln von Sägen ertönten.
    Grims Schmiede war von rötlichem Feuerschein erhellt, und wenn Grim seinen Söhnen Anweisungen erteilte, übertönte seine Stimme sogar die dröhnenden Hammerschläge.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses, am Südtor, dort, wo die Mauer ganz eingestürzt war, hob eine Schar Halbwüchsiger mit Spaten und Hacken einen Graben aus.
    Inzwischen brachten Frauen aus den Hütten Körbe, Kisten, Krüge und Kannen in die Halle. Das Vieh wurde aus den Gattern und Ställen jenseits der Mauer geholt und durch die Tore in den Innenhof getrieben, wo die Schweine, Rinder und Hühner zwischen den geschäftigen Arbeitern umherliefen.
    Inmitten des ganzen Gewimmels stand Hal Svensson, hatte seine Augen und Ohren überall und teilte jedem, der zu ihm kam, eine Arbeit zu.
    Eben kam der Bäcker Bolli mit rotem, schweißüberströmtem Gesicht angewatschelt. »Die Laibe sind fast fertig. Wo soll ich sie hinbringen?«
    »Gudny kümmert sich um Küche und Verpflegung, sie sagt dir, wohin damit.«
    Unn kam aus der Gerberei gelaufen. »Ich habe vier große Fässer fertig.Wo sollen die aufgestellt werden?«
    »Eins auf jeder Seite. Brusi soll sie hinrollen.«
    Nun kam Grim daher, in der Hand einen glühenden Schürhaken. »Ich brauche mehr Eimer und Kübel. Wie viele von den Dingern soll ich noch machen?«
    »Bis die Baumstämme aufgebraucht sind.«
    Grim wischte sich mit dem muskulösen Unterarm die Stirn. »Meinst du wirklich, es klappt?«
    »Bei Sven hat es schließlich auch geklappt, oder? Kol ist drauf reingefallen.«
    »Ich hab schon sechzehn Stück fertig, die stehen mir in der Schmiede bloß im Weg. Jemand soll sie abholen.«
    »Darum kann ich Leif bitten. Er übernimmt die Verteidigung der Mauer.«
    Grim zog wieder ab. In der folgenden Atempause nahm Hal eine Bestandsaufnahme vor. So weit ging offenbar alles seinen Gang. Niemand drückte sich vor der Arbeit, alle hatten das Ziel im

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