Vampiralarm (German Edition)
stimmte Pris zu.
Trotz ihrer scheußlichen Stimmung musste Colleen lachen. "Toller Vorschlag, wirklich. Ich bin echt für jeden Hinweis dankbar."
Dann aber musste sie an Jake denken und daran, was ihm vielleicht zugestoßen war. Schlagartig wurde sie wieder ernst. "Also, was machen wir?", wollte sie wissen.
"Na ja." Lara runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich hätte da vielleicht eine Idee. Keine Ahnung, ob es uns wirklich weiterbringt, und es hat auch nicht direkt etwas mit Jake zu tun, sondern eher mit den ganzen mysteriösen Vorkommnissen hier. Aber wenn keiner einen besseren Vorschlag hat …"
Zwei Stunden später betraten Colleen, Lara und Pris die Bibliothek von Greeneville. Colleen war die ganze Busfahrt über unruhig auf dem Sitz hin und hergerutscht. Sie hoffte so sehr, dass Laras Idee sie nicht in eine Sackgasse führte. Besonders große Hoffnungen, dass sie tatsächlich etwas erreichten, machte sie sich allerdings auch nicht.
Die ganze Zeit über musste sie an Jake denken. Was ihm wohl zugestoßen war? Ob es ihm gut ging? Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Hoffentlich hatten SIE ihm nichts angetan.
Wer immer SIE auch sein mochten …
Lara trat an den Informationsschalter, hinter dem eine ältere Dame saß, die jetzt über die Ränder ihrer Brillengläser zu den drei Mädchen hinaufblickte.
"Können Sie uns vielleicht weiterhelfen, Mrs. Dubrow?", las sie von dem Schild ab, das auf der niedrigen Theke stand. "Wir suchen das Zeitungsarchiv des Greeneville Chronicle ."
"Des Greeneville Chronicles ?" Die Stirn der Bibliotheksangestellten legte sich in Falten. "Über welchen Zeitraum denn, Kinder?"
Colleen und die Zwillinge schauten sich ratlos an. Schließlich sagte Pris: "Also, ich schätze, die letzten zehn Jahre wären nicht schlecht."
"Da habt ihr aber Glück. Die Ausgaben der letzten zehn Jahre haben wir auf Mikrofiche hier oben. Für alles, was älter ist, müsstet ihr runter in den Keller und die jeweiligen Jahresausgaben durcharbeiten." Sie blinzelte neugierig. "Darf ich fragen, wonach ihr sucht? Vielleicht kann ich helfen."
Doch ganz davon abgesehen, dass die drei Mädchen selbst keine Ahnung hatten, wonach sie eigentlich suchten, waren sie auch nicht gerade scharf darauf, jetzt auch noch Mrs. Dubrow einzuweihen.
Deshalb schüttelte Colleen den Kopf. "Danke, wir kommen schon zurecht. Wo finden wir die Mikrofiches? Und wo das Lesegerät?"
Die Büchereiangestellte zuckte schmollend mit den Schultern – aufgeben wollte sie aber anscheinend noch nicht. "Das Gerät steht gleich im nächsten Gang. Und hier", sie wühlte in einem Karteikasten und beförderte einen Stapel Mikrofiche-Filme hervor, "sind sämtliche Ausgaben der letzten zehn Jahre. Kommt ihr mit dem Gerät allein zurecht? Ich könnte …"
"Wir kommen schon klar. Danke."
Gemeinsam drängten sich Colleen und die Zwillinge hinter das Lesegerät und steckten den ersten Datenfilm hinein.
Und dann den nächsten.
Und den nächsten.
"Verdammt, so kommen wir nicht weiter!" Colleen ballte frustriert die Hände zu Fäusten. "Die ganze Sache hier ist völlig sinnlos!"
Beruhigend legte Lara ihr eine Hand auf die Schulter. "Jetzt reg dich nicht auf. Wir suchen hier nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Da musst du schon ein bisschen Geduld mitbringen."
"Geduld? Du bist vielleicht lustig. Jake könnte in Lebensgefahr sein, und ich soll ruhig bleiben?" Sie schüttelte den Kopf. "Sorry, aber das bring ich einfach nicht." Tränen der Verzweiflung schossen ihr in die Augen. "Mensch, was sollen wir denn jetzt bloß machen? Das alles hier ist doch völlig aussichtslos. Wir suchen nach irgendwelchen ungewöhnlichen Geschehnissen in der Gegend. Dabei wissen wir nicht einmal, ob so was überhaupt schon mal vorgekommen ist!"
"Du hast ja Recht, aber einen besseren Vorschlag hab ich auch nicht."
"Seid doch mal still!", rief Pris plötzlich.
Colleen sah die Freundin verständnislos an. "Meinst du, wir können Jake helfen, wenn wir ruhig sind? Also, ich würde ja …"
"Jetzt halt doch endlich mal die Klappe!", schrie Pris.
Colleen und Lara starrten Pris völlig perplex an. Lara war es, die zuerst die Sprache wiederfand. "Sag mal, was ist denn in dich gefahren, hier so rumzubrüllen?"
Doch anstatt zu antworten, deutete ihre Schwester auf den Bildschirm des Lesegerätes. "Seht selbst."
Die Augen der beiden Mädchen wurden immer größer, während sie den Artikel lasen, der da auf dem Monitor flimmerte.
"Was?" Colleen
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