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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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wie die Hoffnung in mir keimte. Ich beeilte mich nun noch mehr seiner Fährte zu folgen, bis ich an einen Wasserfall kam. Es war der Wasserfall, an dem Tucker, Dakota und ich vor ein paar Tagen unser neues Leben begonnen hatten. Hier verlor sich die Spur ganz plötzlich.
    Ich übersprang den kleinen Fluss mit einem Satz, in der Hoffnung, Williams Geruch auf der anderen Seite wieder aufnehmen zu können. Der Wasserfall toste in meinen empfindlichen Ohren und ich hatte Probleme mich zu konzentrieren. Verzweifelt versuchte ich das dröhnende Wasser, das senkrecht in den Fluss donnerte, auszublenden, aber es wollte mir nicht gelingen. Als ich das letzte Mal hier war, war dieses Rauschen noch angenehm gewesen. Ich konnte die Vögel zwitschern hören und das leise Summen von Insekten. Jetzt übertönte der Wasserfall fast alle Geräusche.
    Ich folgte dem Flusslauf einige Kilometer, in der Hoffnung Williams Spur irgendwo wieder aufnehmen zu können, aber alles, was ich fand, waren Spuren anderer Vampire, die sich irgendwo ganz in der Nähe aufhielten. Aus Angst ihnen über den Weg zu laufen, wechselte ich wieder auf die andere Seite des Flusses.
    Noch einmal nahm ich all meine Kraft zusammen, sog tief die Luft ein und versuchte aus den Gerüchen des Waldes nur diesen einen Duft herauszufiltern. Nur diesen Duft, den ich so sehr liebte, den ich über alles vermisste.
    Ich war mir nicht wirklich sicher, ob dort ein leichter Schatten dessen wahrzunehmen war, was ich suchte, oder ob ich es mir einfach nur so sehr herbeigesehnt hatte, dass ich es mir jetzt nur einbildete. Aber dort war etwas, nur ganz leicht, versteckt zwischen dem Duft von Harz, Blumen, Moos und Tieren. Zwischen all diesen würzigen Gerüchen lag etwas Honigsüßes, etwas was mich entfernt an den Duft von William erinnerte.
    Ich folgte dieser schwachen Spur, blendete verzweifelt alles aus, was nicht dazugehörte. Nur langsam wurde der süße Duft stärker und stärker. Und je mehr dieser Geruch zunahm, je schneller lief ich durch den nächtlichen Wald, vorbei an einer Herde Rotwild, die erschrocken auseinander stob, als sie mich spürten.
    Und dann erkannte ich Einzelheiten wieder. Erst die Bäume, dann der Eingang der Höhle und dann der Stapel Holz, der uns als Deckung gedient hatte. Eine heftige Panik durchfuhr mich, aber ich folgte weiter dem stärker werdenden Duft von William. Mein Herz klopfte ängstlich und gleichzeitig aufgeregt in meiner Brust.
    Dann stand ich dort, dort wo Williams Geruch am stärksten war. Dort wo Williams Blut die Erde durchtränkt hatte und ich begriff, ich war nur dem Duft seines Blutes gefolgt.
    Verzweifelt sank ich auf den Waldboden. Meine Finger vergrub ich an der Stelle, an der William gestern gelegen hatte. Die Bilder von seinem schmerzverzerrtem Gesicht, seinen blutdurchtränkten Sachen überfluteten mein Gehirn.
    Schluchzend saß ich auf der Erde. Mein Körper zitterte, als mir bewusst wurde, ich würde ihn nicht finden. William war nicht hier. Nur ich war hier. Allein an diesem Ort des Schreckens.
    Widerwillig erhob ich mich, als ich Stimmen von der Höhle vernahm. Ich musste hier weg, bevor man mich entdeckte. Ich hatte nicht die Kraft zu kämpfen. Ich hatte ja noch nicht einmal eine Waffe mitgenommen. In meiner Hoffnung William zu finden und ihn in meine Arme schließen zu können, hatte ich nicht daran gedacht, mich zu bewaffnen.
    So schnell mich meine Vampirkräfte trugen, rannte ich zurück nach Vallington. Ich achtete nicht mehr auf meine Umgebung, sondern rannte einfach nur. Der Schmerz drückte mir auf die Brust. Ich hatte William verloren. Ich hatte ihn vertrieben. Ich hatte ihn zu einem Monster gemacht.
    Erst vor Dakotas Haus verlangsamte ich mein Tempo. Ich hatte ihr versprochen, dass ich mich bei ihr melden würde, wenn ich zurückkam.
    Ich war müde. Wollte eigentlich nur noch schlafen. Morgen stand mir ein schwerer Weg bevor – die Beerdigung meines Großvaters. Aber ich befürchtete, die Albträume die mich erwarten würden, also warum sollte ich nicht Trost suchen, in den Armen meiner besten Freundin. Einem der wenigen Menschen in meinem Leben, die alles von mir wussten. Alles von meinem neuen Leben. Von der neuen Josie.
    Ich befürchtete, dass Dakotas Eltern schon schliefen, also ging ich um das Haus herum. Dakota hatte ihr Fenster, wie jede Nacht, geöffnet. Ich nahm Anlauf und kletterte behände die Hauswand hoch. Mit Kraft schwang ich meine Beine über die Fensterbank in Dakotas Zimmer.
    „Josie! Du

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