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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ehrlich, ich konnte nicht erkennen, warum er blieb. Wahrscheinlich war er ein wenig eifersüchtig, trotz allem, was geschehen war. Natürlich, hätte er von Tatjanas Ambitionen als Kupplerin gewusst, so hätte er einen guten Grund für sein Verhalten gehabt. Nichtsdestoweniger war deutlich, dass ihn diese Magielektionen zu langweilen begannen. Wir waren heute in Ms Meissners Klassenzimmer, er rückte zwei Pulte zusammen, streckte sich darauf aus und legte sich einen Arm über die Augen.
    „Weck mich, wenn es interessant wird”, sagte er.
    Eddie und ich befanden uns in einer zentralen Position, die es uns ermöglichte, die Tür und die Fenster zu beobachten, während wir gleichzeitig in der Nähe der Moroi blieben.
    „Du hast Mason wirklich gesehen?”, flüsterte Eddie mir zu. Dann machte er ein einfältiges Gesicht. „Entschuldige.... Du hast gesagt, du wolltest nicht darüber reden....”
    Ich wollte sagen, ja, genau das habe ich gesagt.... Aber dann sah ich den Ausdruck auf Eddies Gesicht. Er stellte diese Frage nicht aus einer perversen Neugier heraus. Er stellte sie wegen Mason, wegen ihrer Nähe - und weil Eddie genauso wenig wie ich über den Tod seines besten Freundes hinweg war. Ich denke, er fand die Vorstellung, dass Mason von jenseits des Grabes mit mir kommunizierte, tröstlich, aber andererseits war er nicht derjenige gewesen, der Masons Geist gesehen hatte.
    „Ich glaube, er war es”, murmelte ich zurück. „Ich weiß es allerdings nicht. Alle denken, ich hätte es mir eingebildet.”
    „Wie sah er aus? War er erregt?”
    „Er sah.... traurig aus. Wirklich traurig.”
    „Wenn er es tatsächlich war.... Ich meine, ich weiß nicht.” Eddie blickte zu Boden und vergaß für einen Moment, den Raum im Auge zu behalten. „Ich habe mich immer gefragt, ob er sich darüber aufgeregt hat, dass wir ihn nicht gerettet haben.”
    „Es gab nichts, was wir hätten tun können”, erwiderte ich und wiederholte damit genau das, was mir alle gesagt hatten. „Ich habe mir diese Frage auch gestellt, weil Father Andrew erwähnt hat, dass Geister manchmal zurückkehren, um sich zu rächen. Aber so hat Mason nicht ausgesehen. Er wirkte eher so, als wollte er mir etwas sagen.”
    Eddie blickte plötzlich wieder auf, weil ihm bewusst geworden war, dass er noch immer Wachdienst hatte. Danach sprach er nicht mehr mit mir, aber ich wusste, woran er dachte.
    In der Zwischenzeit machten Adrian und Lissa Fortschritte. Oder vielmehr: Adrian machte sie. Die beiden hatten ein Bündel dürrer Pflanzen ausgegraben, die abgestorben oder in den Winterschlaf verfallen waren, und sie in kleine Töpfe gesetzt. Die Töpfe standen jetzt in einer Reihe auf einem langen Tisch. Lissa berührte eine der Pflanzen, und ich spürte, wie die Euphorie der Magie in ihr brannte. Einen Moment später wurde die dürre kleine Pflanze grün und brachte Blätter hervor.
    Adrian musterte die Pflanze konzentriert, als trüge sie alle Geheimnisse des Universums in sich, dann atmete er hörbar aus. „Okay. Mehr als schiefgehen kann’s ja nicht.”
    Er strich sachte mit den Fingern über eine andere Pflanze. Mehr als schiefgehen kann’s ja nicht hatte. er wohl in weiser Voraussicht gesagt, denn es passierte tatsächlich nichts. Dann, einige Sekunden später, schauderte die Pflanze ein wenig. Ein Anflug von Grün zeigte sich, entwickelte sich aber nicht weiter.
    „Du hast es geschafft”, sagte Lissa beeindruckt. Ich konnte außerdem spüren, dass sie ein wenig eifersüchtig war. Adrian hatte einen ihrer Tricks erlernt, aber sie hatte noch immer keinen von seinen gemeistert.
    „Wohl kaum”, erwiderte er und funkelte die Pflanze an. Er war vollkommen nüchtern, und keins seiner Laster hob seine Stimmung. Angesichts unserer Launen hatten wir heute Abend tatsächlich etwas gemeinsam. „Verdammt.”
    „Machst du Witze?”, fragte sie. „Es war großartig. Du hast eine Pflanze wachsen lassen — mit deinen Gedanken. Das ist bemerkenswert.”
    „Aber ich war nicht so gut wie du”, entgegnete er und klang dabei immer noch wie ein Zehnjähriger.
    Ich konnte mir eine Bemerkung nicht verkneifen. „Dann hör endlich auf rumzuzicken und versuch es noch einmal.”
    Er schaute zu mir herüber, ein Lächeln umspielte seine Lippen. „He, keine Ratschläge, Geistermädchen. Wächter soll man sehen und nicht hören.” Für das Geistermädchen zeigte ich ihm den Stinkefinger, aber er bemerkte es nicht, weil Lissa wieder mit ihm sprach.
    „Sie hat recht.

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