Vampire Academy 03 ● Schattenträume
denen die ihnen aufgezwungene, übermäßige Enge sehr zu schaffen machte - hatten einen weiteren getötet. Stephen und ich zerrten den Strigoi, der uns am nächsten war, aus dem Kreis heraus. Er war stark - sehr alt, sehr mächtig -, und selbst zu zweit fiel es uns noch schwer, ihn zu überwältigen. Schließlich aber gelang es uns. Nachdem die Zahl der Strigoi reduziert war, hatten es die anderen Wächter mit den Übrigen etwas leichter. Sie begannen, sich aus ihrer Zwangslage zu befreien, und allein ihre Zahl war jetzt schon eine Hilfe.
Als nur noch zwei Strigoi übrig waren, rief Alberta uns zu, wir sollten uns zurückziehen und die Höhle verlassen. Unsere Aufstellung im Raum hatte sich verändert. Wir waren jetzt diejenigen, die die beiden letzten Strigoi umringten. Dadurch war für drei der Wächter der Weg frei, in die Richtung zu fliehen, aus der ich hereingekommen war. In der Zwischenzeit war Stephen durch das Loch auf die andere Seite gekrochen. Dimitri pfählte einen der beiden Strigoi. Einer war also noch übrig. Stephen streckte den Kopf zurück durch die Öffnung und rief Alberta etwas zu, das ich nicht verstehen konnte. Sie brüllte etwas zurück, ohne ihn anzusehen. Sie, Dimitri und zwei andere näherten sich dem letzten Strigoi.
„Rose”, schrie Stephen und winkte mich heran.
Befehle befolgen. Das war es, was wir taten. Ich wandte mich vom Getümmel ab und schob mich durch das Loch, was mir dank meiner geringeren Größe leichter fiel als ihm. Ein anderer Wächter folgte mir sofort. Niemand befand sich auf dieser Seite des Einsturzes. Der Kampf war entweder zu Ende oder hatte sich an einen anderen Ort verlagert. Leichen verrieten jedoch, dass es hier heftig zugegangen sein musste. Ich sah weitere Strigoi, ebenso wie ein vertrautes Gesicht: Yuri.
Ich blickte hastig zu Stephen hinüber, der einer anderen Wächterin durch die Öffnung half. Alberta kam als Nächste.
„Sie sind tot”, rief sie. „Es hört sich so an, als würde der andere Eingang noch von einigen von ihnen blockiert werden. Lasst uns die Sache zu Ende bringen, bevor die Sonne untergeht.”
Dimitri kam als Letzter von allen durch die Lücke. Er und ich tauschten einen kurzen, erleichterten Blick, dann eilten wir auch schon weiter. Dies war der lange Teil des Tunnels, und wir liefen ihn hinunter, ängstlich darauf bedacht, die letzten unserer Leute hinauszubringen.
Zuerst begegneten wir niemandem, dann deuteten gelegentlich aufblitzende Lichter einen Kampf vor uns an. Ms Carmack und meine Mutter kämpften mit drei Strigoi. Meine Gruppe kam näher, und binnen Sekunden waren die Strigoi überwältigt.
„Das war’s für diese Gruppe”, stieß meine Mutter atemlos hervor.
Ich war dankbar, dass auch sie noch lebte. „Aber ich glaube, hier sind noch mehr, als wir vermutet haben. Ich vermute, sie haben einige der Ihren zurückgelassen, als sie die Schule angegriffen haben. Der Rest unserer Leute - die überlebt haben - hat es bereits nach draußen geschafft.”
„Es gibt noch Abzweigungen in der Höhle”, sagte Alberta. „Dort könnten sich noch Strigoi verstecken.”
Meine Mutter pflichtete ihr bei. „Das wäre möglich. Einige von ihnen wissen, dass sie überwältigt wurden, und werden einfach abwarten, bis wir fort sind, und später fliehen. Andere könnten uns verfolgen.”
„Was tun wir also?”, fragte Stephen. „Ihnen den Rest geben? Oder uns zurückziehen?”
Wir drehten uns zu Alberta um. Sie traf eine schnelle Entscheidung. „Wir ziehen uns zurück. Wir haben so viele wie möglich erwischt, und die Sonne geht unter. Wir müssen hinter die Schutzzauber zurück.”
Wir brachen auf, dem Sieg so nah, angetrieben von dem schwindenden Licht. Dimitri war an meiner Seite, während wir liefen. „Ist Eddie rausgekommen?” Ich hatte seinen Leichnam nicht gesehen, aber ich hatte auch nicht allzu genau aufgepasst.
„Ja”, antwortete Dimitri keuchend. Gott allein wusste, gegen wie viele Strigoi er heute gekämpft hatte. „Wir mussten ihn praktisch mit Gewalt nach draußen bringen. Er wollte kämpfen.” Das klang ganz nach Eddie.
„Ich erinnere mich an diese Kurve”, bemerkte meine Mutter, als wir eine Ecke umrundeten. „Es ist nicht mehr weit. Bald sollten wir Licht sehen.” Bisher wurden wir nur von den Jackenlichtern geleitet.
Ich spürte die Übelkeit nur einen Sekundenbruchteil bevor sie angriffen. Aus einer Abzweigung sprangen uns sieben Strigoi an. Sie hatten die frühere Gruppe entkommen lassen und
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