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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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freundlicher Stimme inmitten der grimmigen Szene, „wäre es mir sehr viel lieber, ihr beide würdet am Leben bleiben. Zumindest noch für ein kleines Weilchen.“
    Ich spürte, wie Lissa die Stirn runzelte. Es hätte mich nicht überrascht, wenn Christian das Gleiche getan hätte, falls man nach der Verwirrung in seinem Tonfall urteilen konnte. Er brachte nicht einmal einen bissigen Kommentar zustande. So konnte er nur die offensichtliche Frage stellen: „Warum?“
    Dimitris Augen glänzten. „Weil ich euch als Köder für Rose brauche.“

 
    15
    Für meinen panischen Verstand schien es in diesem Augenblick ein vollkommen vernünftiger Plan zu sein, aufzustehen und zu Fuß nach Lehigh zu rennen – obwohl es viele Meilen entfernt lag. Einen Herzschlag später wusste ich jedoch, dass dies außerhalb meiner Liga lag. Weit, weit außerhalb meiner Liga.
    Als ich vom Tisch aufsprang und aus dem Raum stürmte, sehnte ich mich plötzlich nach Alberta. Ich hatte sie in St. Vladimir von einer Sekunde zur anderen in Aktion treten sehen und wusste, dass sie jede Situation meistern konnte. An diesem Punkt in unserer Beziehung würde sie auf jede Bedrohung reagieren, mit der ich zu ihr kam. Die Wächter bei Hof waren noch immer Fremde für mich. Zu wem konnte ich denn gehen? Hans? Dem Mann, der mich hasste? Er würde mir nicht glauben. Nicht so, wie Alberta oder meine Mutter es tun würden. Während ich durch die stillen Flure rannte, tat ich all solche Bedenken ab. Es spielte ja gar keine Rolle. Ich würde ihn einfach dazu bringen, mir zu glauben. Ich würde irgendjemanden finden. Jemanden, der Lissa und Christian da herausholen konnte.
    Das kannst nur du, zischte eine Stimme in meinem Kopf. Du bist doch diejenige, auf die Dimitri es abgesehen hat.
    Ich ignorierte auch diesen Gedanken, vor allem deshalb, weil ich in meiner Geistesabwesenheit mit jemandem zusammenstieß, der gerade um die Ecke kam.
    Ich gab einen gedämpften Aufschrei von mir, der wie „Omph“ klang, als mein Gesicht gegen die Brust eines Mannes krachte. Ich schaute auf. Mikhail. Ich wäre erleichtert gewesen, nur dass ich so vollgepumpt war: mit Adrenalin und Sorge. Ich packte ihn am Ärmel und zerrte ihn zur Treppe.
    „Kommen Sie! Wir müssen Hilfe holen!“
    Mikhail blieb jedoch, wo er war, und ließ sich von mir keinen Zentimeter weiterziehen. Mit gelassener Miene runzelte er die Stirn. „Wovon reden Sie?“
    „Lissa! Lissa und Christian. Sie sind von Strigoi entführt worden – von Dimitri. Wir können sie aber finden. Ich kann sie finden. Nur … wir müssen uns beeilen.“
    Mikhails Verwirrung wuchs. „Rose … wie lange waren Sie hier unten?“
    Ich hatte jetzt keine Zeit für so etwas. Also ließ ich ihn stehen und flog die Treppen zu den Hauptstockwerken des Komplexes hinauf. Einen Moment später hörte ich Mikhails Schritte hinter mir. Als ich das Hauptbüro erreichte, erwartete ich, dass mich jemand dafür tadeln würde, meine Arbeit im Stich gelassen zu haben, nur dass … niemand mich auch nur wahrzunehmen schien.
    Im Büro herrschte das reinste Chaos. Wächter rannten umher, Anrufe wurden getätigt, Stimmen schwollen zu verzweifelter Lautstärke an. Sie wussten längst Bescheid, begriff ich. Sie wussten es schon.
    „Hans!“, rief ich, während ich mich durch die Menge zwängte. Er stand auf der anderen Seite des Raums und hatte gerade einen Handyanruf beendet. „Hans, ich weiß, wo sie sind. Wo die Strigoi Lissa und Christian hingebracht haben.“
    „Hathaway, ich habe keine Zeit für Ihre …“ Seine finstere Miene wurde plötzlich weicher. „Sie haben dieses Band.“
    Ich sah ihn erstaunt an. Ich war darauf gefasst gewesen, dass er mich als Nervensäge abtun würde. Also war ich auf einen langen Kampf gefasst gewesen, um ihn zu überzeugen. Hastig nickte ich.
    „Ich habe es gesehen. Ich habe alles gesehen, was passiert ist.“ Jetzt runzelte ich die Stirn. „Wie kommt es, dass Sie schon Bescheid wissen?“
    „Serena“, antwortete er grimmig.
    „Serena ist tot …“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht. Obwohl sie am Telefon gewiss so klang. Was immer geschehen sein mag, es hat sie all ihre Kraft gekostet, diesen Anruf zu tätigen. Wir haben Alchemisten ausgeschickt, damit sie sie abholen und … reinigen.“
    Ich spielte die Ereignisse noch einmal durch und erinnerte mich daran, wie Serena auf den Asphalt gekracht war. Es war ein harter Schlag gewesen, und als sie sich nicht mehr bewegte, hatte ich das Schlimmste

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