Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
Vom Netzwerk:
Lissa.
    Dimitri wirkte gleich verstimmt. Tatsächlich galt das für fast alle, die in seiner Nähe saßen. Als Reece mich bemerkte, hatte ich das Gefühl, dass er mich sofort wieder im Ratssaal sah, wo ich Tatiana ein scheinheiliges Miststück genannt hatte. Ich stemmte die Hände in die Hüften und scherte mich nicht darum, was diese Leute dachten. Dies war meine Chance, Dimitri zu zwingen, mich wahrzunehmen.
    „Als du einst Strigoi gewesen bist“, begann ich und machte damit klar, dass dieser Zustand in meinen Augen der Vergangenheit angehörte, „hattest du sehr gute Beziehungen. Du kanntest den Aufenthaltsort vieler Strigoi in Russland und den USA , nicht wahr?“
    Dimitri musterte mich bedächtig und versuchte herauszufinden, worauf ich hinauswollte. „Ja.“
    „Hast du diese Informationen immer noch?“
    Lissa runzelte die Stirn. Sie dachte, ich würde damit unbeabsichtigt andeuten, dass Dimitri noch immer Kontakt zu anderen Strigoi habe.
    „Ja“, antwortete er. „Sofern niemand von ihnen umgezogen ist.“ Die Antwort kam diesmal schneller. Ich war mir nicht sicher, ob er meine Taktik erraten hatte oder ob er lediglich darauf vertraute, dass meine Rose-Logik in eine nützliche Richtung führte.
    „Würdest du den Wächtern diese Informationen mitteilen?“, fragte ich. „Würdest du uns alle Strigoi-Verstecke verraten, so dass wir sie angreifen könnten?“
    Damit erzielte ich eine Reaktion. Die aktive Suche nach Strigoi wurde ebenso heiß debattiert wie die anderen Themen, die uns derzeit beschäftigten, es gab festgefahrene Ansichten auf beiden Seiten. Ich hörte diese Ansichten hinter mir in der Menge; einige Leute meinten, ich schlüge Selbstmord vor, während andere einräumten, dass wir ein wertvolles Werkzeug besaßen.
    Dimitris Augen leuchteten auf. Es war nicht der anhimmelnde Blick, mit dem er Lissa häufig bedachte, aber mir war es egal. Der Blick war ähnlich denen, die wir früher geteilt hatten, in den Momenten, in denen wir einander so grenzenlos verstanden hatten, dass wir unsere Gedanken nicht einmal laut auszusprechen brauchten. Diese Verbindung flackerte jetzt zwischen uns auf, ebenso wie seine Zustimmung – und Dankbarkeit.
    „Ja“, erwiderte er mit starker, lauter Stimme. „Ich kann euch alles über Strigoi-Pläne und Standorte sagen, was ich weiß. Ich würde auch mit euch gegen sie kämpfen oder zurückbleiben – was immer ihr wollt.“
    Mit eifriger Miene beugte sich Hans auf seinem Stuhl vor. „Das könnte unschätzbar wertvoll sein.“ Weitere Punkte für Hans. Er war auf der Seite derer, die Strigoi angreifen wollten, bevor sie zu uns kamen.
    Reece errötete – oder vielleicht war das auch einfach ein Ergebnis der Sonnenstrahlung. In ihren Bemühungen festzustellen, ob Dimitri im Licht verbrennen würde, brachten sich die Moroi selbst in eine unbehagliche Situation. „Einen Moment mal“, übertönte Reece den anschwellenden Lärm. „Dies war nie eine Taktik, die wir gebilligt haben. Außerdem könnte er jederzeit lügen …“
    Seine Proteste wurden von einem femininen Schrei unterbrochen. Ein kleiner Moroi-Junge, nicht älter als sechs, hatte sich plötzlich aus der Menge gelöst und kam auf uns zugelaufen. Es war seine Mutter, die geschrien hatte. Ich ging auf ihn zu, um ihn festzuhalten, und ergriff seinen Arm. Ich hatte keine Angst, dass Dimitri ihm etwas antun würde, nur davor, dass die Mutter des Jungen einen Herzanfall erleiden könnte. Mit dankbarer Miene kam sie auf uns zu.
    „Ich habe Fragen“, sagte der Junge in dem offensichtlichen Bemühen, mutig zu sein, mit kleinlauter Stimme.
    Seine Mutter wollte ihn schon ergreifen, aber ich hob die Hand. „Warten Sie eine Sekunde.“ Lächelnd schaute ich auf ihn hinab. „Was willst du denn wissen? Frag einfach.“ Auf dem Gesicht seiner Mutter hinter ihm blitzte Furcht auf, und sie warf einen ängstlichen Blick auf Dimitri. „Ich werde nicht erlauben, dass ihm etwas zustößt“, flüsterte ich, obwohl sie unmöglich wissen konnte, ob ich dieses Versprechen einzuhalten imstande war. Nichtsdestoweniger blieb sie, wo sie war.
    Reece verdrehte die Augen. „Dies ist doch lächer…“
    „Wenn Sie ein Strigoi sind“, fiel ihm der Junge laut ins Wort, „warum haben Sie dann keine Hörner? Mein Freund Jeffrey hat gesagt, Strigoi hätten Hörner.“
    Dimitris Blick ruhte für einen Moment nicht auf dem Jungen, sondern auf mir. Wieder schoss dieser Funke des Wissens zwischen uns hin und her. Dann wandte sich

Weitere Kostenlose Bücher