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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Nacht zu müde und zu überrascht gewesen, um die Einzelteile zusammenzufügen. Dieser Mann im Witching Hour hatte gesagt, dass Lissas Dad häufig dort gewesen sei. Jetzt ging aus Sydneys Unterlagen hervor, dass er große Einzahlungen auf ein Konto in Las Vegas gemacht hatte. Zufall? Vielleicht. Aber im Laufe der Zeit hatte ich begonnen, nicht mehr an Zufälle zu glauben.
    Sobald ich mich präsentabel hergerichtet hatte, machte ich mich auf den Weg zu Lissas Seite des Hofes – kam aber nicht sehr weit. Adrian wartete im Foyer meines Gebäudes auf mich, zusammengesunken in einem Sessel.
    „Ziemlich früh für deine Verhältnisse, oder?“, neckte ich ihn und blieb vor ihm stehen.
    Ich erwartete ein Lächeln seinerseits, aber Adrian wirkte an diesem Morgen nicht besonders wohlgelaunt. Tatsächlich schien er mir sogar ziemlich zerzaust auszusehen. Sein Haar war nicht so kunstvoll frisiert wie gewohnt, und seine Kleidung – ungewöhnlich elegant für diese Tageszeit – war zerknittert. Der Duft von Nelkenzigaretten umwehte ihn.
    „Es ist leicht, früh auf zu sein, wenn man nicht viel Schlaf bekommt“, antwortete er. „Ich war einen großen Teil der Nacht auf, weil ich auf jemanden gewartet habe.“
    „Auf jemanden gewartet – o Gott.“ Die Party. Ich hatte die Party, zu der mich seine Mutter eingeladen hatte, vollkommen vergessen. „Adrian, es tut mir schrecklich leid.“
    Er zuckte die Achseln und berührte mich nicht einmal, als ich mich auf die Armlehne seines Sessels setzte. „Ganz egal. Ich sollte wahrscheinlich nicht mehr überrascht sein. Ich beginne allmählich zu begreifen, dass ich mir etwas vorgemacht habe.“
    „Nein, nein. Ich wollte ja hingehen, aber du wirst nicht glauben, was dann …“
    „Verschon mich, bitte.“ Seine Stimme klang erschöpft, seine Augen waren blutunterlaufen. „Es ist gar nicht notwendig. Meine Mom hat mir schon erzählt, sie habe dich bei Dimitris Befragung gesehen.“
    Ich runzelte die Stirn. „Aber das ist nicht der Grund, warum ich die Party verpasst habe. Da war dieser Mann …“
    „Darum geht es nicht, Rose. Es geht darum, dass du dir die Zeit genommen hast für diese Sache – und für einen Besuch in seiner Zelle … falls das, was ich gehört habe, wahr ist. Dennoch – könntest du dir nicht die Mühe machen, bei etwas aufzutauchen, zu dem du mich begleiten wolltest, oder auch nur eine Nachricht schicken? Das war doch alles, was du hättest tun müssen: sagen, dass du nicht hingehen kannst. Ich habe im Haus meiner Eltern über eine Stunde auf dich gewartet, bevor ich aufgegeben habe.“
    Ich wollte sagen, dass er doch hätte versuchen können, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Aber ehrlich, warum hätte er das tun sollen? Das war schließlich nicht seine Aufgabe. Ich war doch diejenige, die zu Daniella gesagt hatte, dass ich ihn dort treffen würde. Es war meine Schuld, dass ich nicht aufgetaucht bin.
    „Adrian, es tut mir leid.“ Ich ergriff seine Hand, aber er erwiderte den Druck meiner Finger nicht. „Wirklich, ich wollte ja hingehen, aber …“
    „Nein“, unterbrach er mich abermals. „Da Dimitri zurückgekommen ist … nein, streich das. Seit du diese Besessenheit entwickelt hast, ihn zurückzuverwandeln, warst du, was mich betrifft, hin- und hergerissen. Ganz gleich, was zwischen uns geschehen ist, du hast dich niemals wirklich auf unsere Beziehung eingelassen. Ich wollte ja glauben, was du mir erzählt hast. Ich dachte, du seiest bereit … aber das warst du nicht.“
    Worte des Protestes stiegen in mir auf, aber einmal mehr sprach ich sie nicht aus. Er hatte recht. Ich hatte gesagt, ich würde unserer Beziehung eine faire Chance geben. Ich hatte mich sogar in die bequeme Rolle seiner Freundin hineinfallen lassen, doch die ganze Zeit … die ganze Zeit war ein Teil von mir von Dimitri verzehrt worden. Ich hatte es auch gewusst, aber weiterhin ein geteiltes Leben geführt. Eine unheimliche Erinnerung an meine Zeit mit Mason durchzuckte mich. Mit ihm hatte ich das gleiche Doppelleben geführt – und er war deswegen gestorben. Ich war ein einziges Durcheinander. Ich kannte mein eigenes Herz nicht.
    „Es tut mir leid“, wiederholte ich. „Ich will wirklich, dass das mit uns funktioniert …“ Selbst in meinen eigenen Ohren klangen diese Worte eher lahm. Adrian schenkte mir ein wissendes Lächeln.
    „Das glaube ich nicht. Und du glaubst es auch nicht.“ Er stand auf und fuhr sich mit der Hand übers Haar, nicht dass das etwas verändert

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