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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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mich einloggen musste, wie ich das Modem konfigurieren konnte und so weiter. Einen Moment lang erwog ich es, das alles zu ignorieren. Doch wenn jemand wie Abe das Wort dringend benutzte, brachte es mich auf den Gedanken, dass ich mit meiner Ablehnung nicht so voreilig sein sollte.
    Also wappnete ich mich für eine gewisse technische Akrobatik und machte mich daran, seinen Anweisungen zu folgen. Es kostete mich zwar die ganze Zeit, die ich hatte, aber dann gelang es mir, das Modem und die Kamera anzuschließen und Zugang zu dem sicheren Programm zu finden, das mir die Videokonferenz mit Abes mysteriösem Kontaktmann ermöglichen würde. Als ich fertig war, blieben mir nur noch wenige Minuten, und ich vertrieb mir die Zeit damit, auf das schwarze Fenster in der Mitte des Bildschirms zu starren und mich zu fragen, worauf ich mich da eingelassen hatte.
    Um Punkt sieben erwachte das Fenster zum Leben, und ein vertrautes – aber unerwartetes – Gesicht erschien.
    „Sydney?“, fragte ich überrascht.
    Das Gesicht meiner (irgendwie schon) Freundin Sydney Sage lächelte mich an. Ihr Lächeln wirkte trocken, aber das war auch ganz typisch für sie.
    „Guten Morgen“, sagte sie und unterdrückte ein Gähnen. Nach der Verfassung ihres kinnlangen, blonden Haars zu urteilen, war sie wahrscheinlich gerade erst aus dem Bett gekommen. Selbst bei der schlechten Bildschirmauflösung glänzte die Tätowierung auf ihrer Wange noch, eine goldene Lilie. Alle Alchemisten hatten die gleiche Tätowierung. Sie bestand aus Tinte und Moroi-Blut und verlieh dem Träger die für Moroi typische gute Gesundheit und Langlebigkeit. Außerdem war ein wenig Zwang hineingemischt, um die Geheimgesellschaft der Alchemisten daran zu hindern, etwas über Vampire zu enthüllen, das sie nicht enthüllen sollten.
    „Abend“, korrigierte ich sie. „Nicht Morgen“.
    „Wir können ein anderes Mal über euren verkorksten, unheiligen Zeitplan streiten“, erwiderte sie. „Das ist nicht der Grund, warum ich … hier bin.“
    „Warum bist du denn hier?“, fragte ich, immer noch erstaunt, sie zu sehen. Die Alchemisten erledigten ihren Job beinahe widerstrebend, und obwohl mich Sydney lieber mochte als die meisten Moroi oder Dhampire, war sie nicht gerade der Typ, der einfach so freundschaftliche Telefonate (oder Video-Anrufe) tätigte. „Moment mal … Du kannst nicht in Russland sein. Nicht wenn dort Morgen ist …“ Ich versuchte, mich an die Zeitveränderung zu erinnern. Ja, für Menschen würde dort drüben im Augenblick die Sonne untergehen oder schon untergegangen sein.
    „Ich bin wieder in meinem Geburtsland“, sagte sie mit gespielter Großartigkeit. „Ich habe einen neuen Posten in New Orleans bekommen.“
    „Donnerwetter, toll.“ Sydney hatte ihre Arbeit in Russland gehasst, aber ich hatte den Eindruck gewonnen, dass sie dort bis zur Beendigung ihres Alchemistenpraktikums festsitzen würde. „Wie hast du das geschafft?“
    Ihr schwaches Lächeln verwandelte sich in einen Ausdruck des Unbehagens. „Oh, hm. Abe, na ja, hat mir irgendwie einen Gefallen getan. Er hat dafür gesorgt.“
    „Du hast einen Deal mit ihm gemacht?“ Sydney musste Russland wirklich gehasst haben. Und Abes Einfluss musste wirklich weitreichend gewesen sein, wenn er bei einer menschlichen Organisation etwas ausrichten konnte. „Was hast du ihm als Gegenleistung gegeben? Deine Seele?“ Es war nicht gerade sehr passend, einen solchen Scherz zu machen, und dann noch jemandem gegenüber, der so fromm war wie Sydney. Natürlich dachte sie vermutlich, dass Moroi und Dhampire Seelen aßen, daher war meine Bemerkung vielleicht nicht allzu weit hergeholt.
    „Genau das ist es“, bemerkte sie. „Es war so eine Art Ich-werde-es-Sie-wissen-lassen-wenn-ich-in-Zukunft-eine-Gefälligkeit-brauche -Arrangement.“
    „Verdammt“, sagte ich.
    „He“, blaffte sie. „Ich brauch das nicht zu tun. Tatsächlich tue ich dir einen Gefallen, indem ich mit dir rede.“
    „Warum genau redest du denn mit mir?“ Ich wollte sie zwar weiter nach ihrem offenen Deal mit dem Teufel befragen, vermutete aber, dass das zu einem vorzeitigen Ende des Gesprächs führen würde.
    Sie seufzte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich muss dich was fragen. Und ich schwöre, ich werde dich nicht verraten … Ich muss einfach die Wahrheit wissen, damit wir in einer bestimmten Angelegenheit nicht unsere Zeit verschwenden.“
    „Okay …“ Bitte, frag mich nicht nach Victor, betete

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