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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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königlichen Familie unter den Moroi. Der Königshof wollte erstaunen und vielleicht auch ein wenig einschüchtern.
    Und obwohl ich schon früher hier gewesen war, war ich trotzdem beeindruckt. Die Türen und Fenster der Gebäude, die aus hellbraunem Stein bestanden, waren mit makellosen, goldenen Dekoren versehen. Sie waren weit entfernt von dem Glanz, den ich in Russland gesehen hatte, aber jetzt wurde mir klar, dass die Architekten des Königshofes für diese Gebäude alte europäische Vorbilder benutzt hatten – die Festungen und Paläste von St. Petersburg. In St. Vladimir gab es Bänke und Pfade auf den Schulhöfen und in den Innenhöfen, aber der Königshof ging noch einen Schritt weiter. Springbrunnen und kunstvolle Statuen von vergangenen Herrschern schmückten die Wiesen: exquisite, marmorne Werke, die zuvor im Schnee verborgen gewesen waren. Jetzt, im Sommer, glänzten sie und wurden zur Schau gestellt. Und überall, überall wuchsen Blumen: auf Bäumen, Büschen, Pfaden – es war ein blendendes Spektakel.
    Es ergab Sinn, dass die frischgebackenen Absolventen von St. Vladimir die zentrale Verwaltung der Wächter besuchten, aber mir kam der Gedanke, dass es noch einen anderen Grund gab, warum sie die neuen Wächter im Sommer hierher brachten. Meine Klassenkameraden und ich sollten all dies sehen, wir sollten überwältigt werden und die Pracht und ruhmvolle Vergangenheit schätzen lernen, für die wir kämpften. Als ich die Gesichter meiner Kameraden betrachtete, wusste ich, dass dieser Zweck auch erreicht wurde. Die meisten waren noch nie zuvor hier gewesen.
    Lissa und Adrian waren mit mir geflogen, und wir drei taten uns nun zusammen, während wir mit der Gruppe gingen. Es war so warm wie in Montana, aber die Feuchtigkeit war hier viel deutlicher spürbar. Schon nach wenigen Schritten schwitzte ich.
    „Diesmal hast du doch ein Kleid mitgebracht, oder?“, erkundigte sich Adrian.
    „Natürlich“, antwortete ich. „Sie haben einige vornehme Veranstaltungen geplant, die wir besuchen sollen, abgesehen von dem Hauptempfang. Obwohl sie mir dafür vielleicht mein Schwarzweißes geben.“
    Er schüttelte den Kopf, und ich bemerkte, dass er in seine Tasche greifen wollte, bevor er zögerte und die Hand wieder zurückzog. Bei seiner Nikotinentwöhnung mochte er Fortschritte gemacht haben, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sich der unbewusste Drang, im Freien automatisch nach einem Päckchen zu greifen, nicht so leicht abschütteln ließ.
    „Ich meine, für heute Abend. Für das Dinner.“
    Fragend sah ich Lissa an. Zu ihrem Zeitplan bei Hof gehörten immer verschiedene Veranstaltungen, die durchschnittliche Leute nicht besuchten. Angesichts meines neuen und ungewissen Status war ich mir noch nicht sicher, ob ich sie begleiten würde. Ich spürte ihre Verwirrung durch das Band und konnte auch erkennen, dass sie von irgendwelchen besonderen Dinnerplänen überhaupt nichts wusste.
    „Welches Dinner?“, fragte ich.
    „Das, das ich mit meiner Familie vereinbart habe.“
    „Das, das du …“ Ich blieb sofort stehen und sah ihn mit großen Augen an. Das Feixen auf seinem Gesicht gefiel mir überhaupt nicht. „Adrian!“ Einige der anderen Absolventen warfen mir neugierige Blicke zu und gingen weiter.
    „Komm schon, wir gehen jetzt seit einigen Monaten miteinander. Das Kennenlernen der Eltern gehört nun mal dazu. Ich habe deine Mom kennengelernt. Ich habe sogar deinen beängstigenden Dad kennengelernt. Jetzt bist du an der Reihe. Ich garantiere dir, dass keiner meiner Verwandten die Art von Andeutungen machen wird, die dein Dad gemacht hat.“
    Tatsächlich war ich Adrians Dad irgendwie schon einmal begegnet. Oder, na ja, ich hatte ihn auf einer Party gesehen. Ich bezweifelte, dass er eine Ahnung haben würde, wer ich war – abgesehen von meinem verrückten Ruf. Über Adrians Mutter wusste ich so gut wie nichts. Er sprach nur sehr selten über seine Familie – na gut, mit einigen Ausnahmen.
    „Nur deine Eltern?“, erkundigte ich mich argwöhnisch. „Oder noch irgendwelche anderen Verwandten, von denen ich wissen sollte?“
    „Also …“ Adrians Hand zuckte schon wieder. Ich denke, diesmal wollte er eine Zigarette als eine Art von Schutz gegen den warnenden Unterton in meiner Stimme. Lissa schien das Ganze, wie ich beobachtete, ausgesprochen amüsant zu finden. „Meine Lieblingsgroßtante könnte vielleicht vorbeikommen.“
    „Tatiana?“, entfuhr es mir. Zum hundertsten Mal fragte ich mich, wie

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