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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Jacke über die Stacheln, an denen ich mich festhalten musste, was zwar sehr dazu beitrug, mich zu schützen, aber am Ende bekam ich trotzdem einige Kratzer und zerriss mir die Kleider. Sobald ich oben war, sprang ich hinunter, weil ich lieber den Aufprall in Kauf nahm als den langsamen Abstieg am Stacheldraht. Eddie tat es mir nach und verzog bei der harten Landung das Gesicht.
    Wir gingen noch ein wenig weiter, dann kam die dunkle Silhouette eines Gebäudes in Sicht. Wir blieben beide gleichzeitig stehen und knieten uns hin, um im Gras so viel Deckung wie möglich zu suchen. Die Gefängnisakte hatte darauf hingewiesen, dass sich draußen Kameras befanden, was bedeutete, dass wir eine Entdeckung riskierten, wenn wir zu nah herankamen. Ich hatte außer dem GPS noch ein starkes Fernglas gekauft und nahm es jetzt heraus, um das Äußere des Gebäudes zu studieren.
    Das Fernglas war gut – wirklich gut –, was man bei dem Preis auch erwarten durfte. Das Ausmaß an Details war verblüffend. Wie so viele Schöpfungen von Moroi war auch dieses Gebäude eine Mischung aus alt und neu. Die Mauern bestanden aus finsteren, grauen Steinquadern und verbargen das eigentliche Gefängnis, dessen Dach gerade so eben darüber hinauslugte, fast zur Gänze. Auf den Mauern gingen einige Gestalten auf und ab, lebende Augen neben den Kameras. Das Gebäude sah wie eine Festung aus, undurchdringlich und unentrinnbar. Es verdiente es, auf einem felsigen Kliff zu stehen, mit einem finsteren, schwarzen Himmel dahinter. Das Feld und die Sonne wirkten irgendwie deplatziert.
    Ich reichte Eddie das Fernglas. Er machte sich selbst ein Bild und deutete dann nach links. „Dort.“
    Blinzelnd konnte ich gerade noch einen Truck oder einen SUV ausmachen, der sich dem Gefängnis näherte. Er verschwand hinter dem Gebäude. „Unser einziger Weg hinein“, murmelte ich bei der Erinnerung an den Grundriss des Gefängnisses. Wir wussten, dass wir keine Chance hatten, die Mauern zu erklimmen oder zu Fuß auch nur nahe genug heranzukommen, ohne entdeckt zu werden. Wir mussten buchstäblich zur Vordertür hineingehen, und das war der Punkt, an dem der Plan ein wenig vage wurde.
    Eddie ließ das Fernglas sinken und sah mich mit gefurchten Brauen an. „Ich habe übrigens ernst gemeint, was ich gestern sagte. Ich vertraue dir. Aus welchem Grund auch immer du dies tust, ich weiß, dass es ein guter Grund ist. Aber bevor die Dinge so richtig in Gang kommen, bist du dir auch wirklich sicher, dass du das willst?“
    Ich lachte rau. „Dass ich es will? Nein. Aber es ist das, was wir tun müssen.“
    Er nickte. „Das reicht mir.“
    Wir beobachteten das Gefängnis noch ein Weilchen von verschiedenen Positionen aus, aber immer aus hinreichend großem Abstand. Alles entsprach so ungefähr dem, was wir erwartet hatten, aber es war trotzdem hilfreich, es einmal in natura gesehen zu haben.
    Nach etwa einer halben Stunde kehrten wir ins Hotel zurück. Lissa saß im Schneidersitz auf einem der Betten und arbeitete noch immer an den Amuletten. Die Gefühle, die ich von ihr auffing, waren warm und zufrieden. Geist gab ihr immer ein gutes Gefühl – selbst wenn es später Nebenwirkungen hatte –, und sie glaubte, Fortschritte zu machen.
    „Adrian hat mich zweimal auf dem Handy angerufen“, erzählte sie mir, als wir eintraten.
    „Aber du bist nicht rangegangen?“
    „Nein. Armer Kerl.“
    Ich zuckte die Achseln. „Es ist besser so.“
    Wir berichteten in groben Zügen, was wir gesehen hatten, und ihre glückliche Stimmung begann abzustürzen. Unser Besuch ließ das, was wir später am Tag tun würden, immer realer erscheinen, und die Arbeit mit so viel Geist hatte sie etwas nervös gemacht. Einige Sekunden später spürte ich, dass sie ihre Angst herunterschluckte. Entschlossenheit stieg in ihr auf. Sie hatte mir versprochen, dies zu tun, und sie hatte die Absicht, zu ihrem Wort zu stehen, obwohl ihr vor jeder Sekunde graute, die sie Victor Dashkov näher brachte.
    Als Nächstes kam das Mittagessen, und einige Stunden später war es dann Zeit, den Plan umzusetzen. Für Menschen war es früher Abend, was bedeutete, dass sich die vampirische Nacht bald ihrem Ende näherte. Es hieß also: jetzt oder nie. Nervös verteilte Lissa die Amulette, die sie für uns gemacht hatte, voller Sorge, dass sie nicht funktionierten. Eddie zog seine gerade erst erhaltene schwarzweiße Wächtermontur an, während Lissa und ich in unseren Straßenkleidern blieben – mit einigen

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