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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Um Gottes willen, du musst es auch John sagen. Du kannst die Sache doch nicht länger unter Verschluss halten.“
    Emily blickte auf und sah Sonya in die Augen. „Ich kann es aber nicht. Du weißt, was geschehen wird .... ich kann ihr das nicht antun.“
    „Keiner von uns weiß, was geschehen wird“, widersprach Sonya. „Aber es wird alles noch schlimmer werden, wenn du jetzt nicht endlich die Initiative ergreifst.“
    Nach langen Sekunden wandte Emily schließlich den Blick ab und starrte zu Boden. Der unendlich traurige Ausdruck auf ihrem Gesicht brach mir fast das Herz. Und nicht nur mir.
    „Mom?“, fragte Jill mit zitternder Stimme. „Was ist hier los? Das ist doch alles eine riesige Verwechslung, oder?“
    Emily seufzte und sah zu ihrer Tochter auf. „Nein. Du bist Eric Dragomirs Tochter. Rose hat recht.“ John gab einen leisen, erstickten Laut von sich, unterbrach seine Frau jedoch nicht. Sie drückte ihm wieder fest die Hand. „Was ich euch beiden im Laufe der Jahre erzählt habe .... es war schon die Wahrheit. Größtenteils. Wir hatten tatsächlich nur eine kurze .... Beziehung. Nicht direkt eine billige. Aber kurz.“ Sie hielt inne und sah diesmal John an, und ihre Miene wurde ganz weich. „Ich habe dir erzählt .... “
    Er nickte. „Und ich habe dir gesagt, dass die Vergangenheit für mich keine Rolle spielt. Es hatte nie etwas damit zu tun, wie ich zu dir stand oder zu Jill. Aber ich hätte mir nicht vorstellen können .... “
    „Ich auch nicht“, stimmte sie ihm zu. „Als wir uns das erste Mal begegnet sind, wusste ich nicht einmal, wer er war. Es passierte damals, als ich in Las Vegas lebte und meinen ersten Job hatte. Ich war Tänzerin in einer Show im Witching Hour.“
    Ich spürte, wie meine Augen groß wurden. Offenbar bemerkte es niemand. The Witching Hour. Meine Freunde und ich waren auf der Suche nach Robert in diesem Casino gewesen, und ein Mann dort hatte sich darüber lustig gemacht, dass sich Lissas Vater für Showmädchen interessiert habe. Ich wusste, dass Emily jetzt in einer Balletttruppe in Detroit arbeitete; das war auch der Grund, warum sie in Michigan lebten. Nie hätte ich erraten, dass sie einmal als eine federngeschmückte und mit Ziermünzen bekleidete Tänzerin in Las Vegas angefangen hatte. Aber warum auch nicht? Irgendwo musste sie ja angefangen haben, und ihr hochgewachsener, anmutiger Körper war wie geschaffen für jede Art von Tanz.
    „Er war so lieb .... und auch so traurig“, fuhr Emily fort. „Sein Vater war gerade gestorben, und er war nach Las Vegas gekommen, um seinen Kummer irgendwie zu ertränken. Ich verstand, dass er wegen eines Todesfalls am Boden zerstört war, aber jetzt .... na ja, also, jetzt verstehe ich es wirklich. Es war ein weiterer Verlust für seine Familie. Ihre Zahl schrumpfte langsam.“ Nachdenklich runzelte sie die Stirn, dann zuckte sie die Achseln. „Er war ein guter Mann, und ich glaube, dass er seine Frau aufrichtig geliebt hat. Aber er war damals an einem dunklen, trüben Ort. Ich glaube auch nicht, dass er mich benutzt hat. Ich habe ihm etwas bedeutet, obwohl ich bezweifle, dass das, was zwischen uns war, unter anderen Umständen geschehen wäre. Wie dem auch sei, ich war es jedenfalls zufrieden, so wie die Dinge endeten, und ich war es auch zufrieden, mein Leben weiterzuleben .... bis Jill kam. Ich habe mich mit Eric in Verbindung gesetzt, weil ich der Ansicht war, er solle es wissen – obwohl ich ihm deutlich zu verstehen gegeben habe, dass ich nichts von ihm erwartete. Und in diesem Augenblick, als ich wusste, wer er war, da wollte ich auch nichts. Wenn ich es ihm erlaubt hätte, dann hätte er dich wahrscheinlich anerkannt, hätte eine Rolle in deinem Leben gespielt.“ Emilys Blick ruhte jetzt auf Jill. „Aber ich habe gesehen, wie diese Welt ist. Das Leben bei Hofe dreht sich um Politik, Lügen und Intrigen. Am Ende habe ich allein das Geld von ihm angenommen. Auch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht das Gefühl haben, ihn zu erpressen – aber ich wollte doch dafür sorgen, dass deine Zukunft gesichert wäre.“
    Ohne zu überlegen, sagte ich: „Sie leben nicht so, als würden Sie dieses Geld benutzen.“ Ich bedauerte die Worte, sobald sie herausgekommen waren. Ihr Haus war durchaus hübsch und kaum der Inbegriff von Armut, aber es passte auch nicht zu den Summen, die ich auf diesen Bankkonten gesehen hatte.
    „Nein, das tue ich nicht“, sagte Emily. „Es liegt natürlich für Notfälle bereit, aber im

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