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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Unbehagen. „Die Sache ist die, wenn Sarah recht hat, könnte der nächste Besuch der Alchemisten anstehen. In diesem Fall hätten wir Glück gehabt.“
    Ich wollte ihr gerade versichern, dass wir uns nur wenige Tage versteckt halten müssten, als mich eine etwas frühere Bemerkung irritierte. „Warte mal. Du hast gerade gesagt Gruppen wie diese. Wie viele von diesen Kommunen gibt es denn hier draußen?“ Ich wandte mich an Dimitri. „Das ist doch nicht so wie bei den Alchemisten, oder? Etwas, von dem nur einige von euch wissen und das ihr vor uns anderen verborgen haltet?“
    Er schüttelte den Kopf. „Darüber bin ich genauso erstaunt wie du.“
    „Einige eurer Anführer wissen wahrscheinlich vage über die Hüter Bescheid“, meinte Sydney. „Aber keine Details. Keine Orte. Diese Leute verstecken sich ziemlich gut und können von einem Moment auf den anderen weiterziehen. Sie halten sich von euren Leuten fern. Sie mögen sie nicht.“
    Ich seufzte. „Was auch der Grund dafür ist, warum sie uns nicht anzeigen werden. Und warum sie so aufgeregt darüber sind, dass ich möglicherweise Tatiana getötet habe. Übrigens, herzlichen Dank dafür!“
    Sydney wirkte völlig ungerührt. „Das schützt uns. Mehr oder weniger.“ Sie unterdrückte ein Gähnen. „Aber im Augenblick? Im Augenblick bin ich wirklich erledigt. Ich werde keine verrückten Pläne in die Tat umsetzen können – weder deine noch Abes –, wenn ich nicht vorher etwas Schlaf bekomme.“
    Ich hatte gewusst, dass sie müde war, aber erst jetzt wurde mir das ganze Ausmaß ihrer Erschöpfung klar. Sydney war nicht so wie wir. Wir brauchten zwar Schlaf, konnten jedoch – wenn nötig – auch darauf verzichten. Sie war die ganze Nacht auf den Beinen gewesen und in eine Situation hineingedrängt worden, die ihre Kräfte eindeutig überstrapaziert hatte. Nun saß sie an die Wand gelehnt da und sah aus, als könnte sie auf der Stelle einschlafen. Ich drehte mich zu Dimitri um. Er sah mich bereits an.
    „Wachen?“, fragte ich. Keiner von uns würde an einem Ort wie diesem hier unbewacht bleiben wollen, selbst wenn wir angeblich Helden waren, die Königinnen getötet hatten.
    Er nickte. „Du übernimmst die erste, und ich .... “
    Da riss jemand die Tür auf, und sowohl Dimitri als auch ich sprangen auf, zum Angriff bereit. Ein Dhampir-Mädchen stand da und funkelte uns an. Sie war einige Jahre jünger als ich, etwa im Alter meiner Freundin Jill Mastrano, einer Schülerin in St. Vladimir, die eine Moroi-Kämpferin werden wollte. Dieses Mädchen sah schon durch ihre Haltung ganz so aus, als wolle sie das Gleiche. Sie besaß den starken, hageren Körperbau der meisten Dhampire und hatte alle Muskeln angespannt, als könnte sie im nächsten Moment über uns herfallen. Ihr Haar fiel ihr schnurgerade bis zur Taille herab und war von einem dunklen Kastanienbraun, das im Sonnenlicht goldene und kupferfarbene Strähnchen zeigte. Außerdem hatte sie die gleichen blauen Augen wie Joshua.
    „So“, sagte sie. „Ihr seid also die großen Helden, die mir mein Zimmer wegnehmen.“
    „Angeline?“, fragte ich, weil mir einfiel, dass Joshua seine Schwester erwähnt hatte.
    Sie kniff die Augen zusammen; es gefiel ihr offensichtlich gar nicht, dass ich wusste, wer sie war. „Ja.“ Sie musterte mich ohne einen Wimpernschlag und schien zu missbilligen, was sie sah. Dann flackerte der scharfe Blick zu Dimitri hinüber. Ich erwartete, dass ihre Miene weicher werden würde und dass sie seinem guten Aussehen zum Opfer fiele wie die meisten Frauen. Aber nein. Auch er wurde mit Argwohn betrachtet. Schließlich wandte sie sich wieder mir zu.
    „Ich glaube es nicht“, erklärte sie. „Du bist zu weich. Zu elegant.“
    Elegant? Wirklich? So kam ich mir gar nicht vor, nicht in meinen kampferprobten Jeans und dem T-Shirt. Aber als ich ihre Aufmachung betrachtete, verstand ich ihre Einstellung. Ihre Kleider waren sauber, doch ihre Jeans waren nicht gerade neu, und beide Knie waren bis auf die Fäden durchgescheuert. Das Oberteil war ein schlichtes, schmuddelig-weißes Tanktop, das selbst genäht wirkte. Ich wusste nicht, ob es ursprünglich wohl richtig weiß gewesen war. Vielleicht war ich im Vergleich dazu tatsächlich elegant. Andererseits, wenn jemand die Bezeichnung elegant verdiente, dann wäre es eher Sydney. Ihre Kleider wären schick genug für eine geschäftliche Besprechung gewesen, und sie war in jüngster Zeit nicht in irgendwelche Kämpfe oder

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