Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
zwischen ihr und Dave standen und wandte sich dann wieder dem Publikum in der Bar zu. Von Vampiren keine Spur. Sie sah reichlich Banker, ein paar Typen in schwarzen T-Shirts mit ausgeblichenen Aufdrucken, die jederzeit einem Internet-Café entlaufen sein könnten, ein paar nicht wirklich entspannte Mädels in Business-Kleidchen oder modischen Hosen mit tief ausgeschnittenen Shirts.
Die Musik war laut genug, dass man die Köpfe dicht zusammenstecken musste, um sich zu unterhalten. Dave und Ron lachten gerade herzlich miteinander über etwas, dass Maya gesagt hatte. Lexas Blick fiel auf eine Tür neben der Bar, die sich wirklich Mühe gab, übersehen zu werden. Ein Mann in einem teuren Maßanzug trat durch sie in einen dunklen Gang, nachdem er beiläufig dem Barkeeper zugenickt hatte. Als der sich kurz darauf über die Theke beugte, um die Bestellung einer überschminkten Blondine entgegenzunehmen, huschte Lexa durch die Tür.
Der Gang war dunkler als die Bar und führte zu einer weiteren Tür. Zaghaft klopfte Lexa an. Als sie nichts hörte, drückte sie die Klinke. Da die Tür unverschlossen war, trat sie ein.
Sie befand sich in einem weiteren Gang. Aus einem Durchgang rechts von ihr drang Licht. Der Geruch von Blut war überwältigend, ließ ihren Magen knurren und ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen. Sie schloss die Augen und kostete den wunderbaren Duft mit allen Sinnen aus. Blut ist Leben.
Zaghaft trat sie durch die nur angelehnte Tür.
„Habe ich doch richtig gehört“, sagte der Mann im teuren Anzug und ließ langsam den mit frischem Blut gefüllten Cognac-Schwenker sinken. „Wir sollten doch ein Schloss anbringen. Chris ist einfach zu nachlässig an der Bar.“
„Was wollen Sie hier“, fragte ein anderer Mann, der entspannt in einem Clubsessel saß. „Dies ist eine geschlossene Veranstaltung.“
Auch er hielt ein Glas mit Blut in der Hand.
Lexa fuhr sich mit der Zunge nervös über ihre Zähne. Wie gern wäre sie in den Raum gesprungen, um ihm dieses Glas zu entreißen. Unwillkürlich ballte sie ihre Hände zu Fäusten.
An einer kleinen Bar stand eine Frau, die gerade ein leeres Glas ab gestellt hatte, um zu einer Flasche mit Rote Beete-Saft-Aufdruck zu greifen. In der sich eindeutig köstliches, verführerisch duftendes Blut befand.
„Hier fehlt noch eine Frau“, sagte Lexa und lächelte in der Hoffnung, dass es überzeugend wirkte. „Drei sind doch keine Party, sondern nur ein Ärgernis. Für einen Drink würde ich gern bleiben. Der Duft ist zu verführerisch…“
Die drei wechselten viel sagende Blicke.
„Ihr Angebot ist reizend“, sagte der Mann im Sessel und schenkte ihr ein sehr charmantes L ächeln. „Aber im Augenblick wären wir dennoch lieber ungestört. Sie würden sich hier nicht wohlfühlen, wir sind ein eingeschworener kleiner Kreis.“
„Aber gewiss“, drängte Lexa, die den Blick nicht von der Flasche nehmen konnte. Gütiger Himmel, für diese Flasche könnte sie morden!
„Nur für einen Drink… Bitte!“
„Ich würde ungern die Security rufen“, sagte schließlich die Frau. Es klang endgültig.
„Bitte, ich hab nichts gegen Vampire“, flehte Lexa nun mit wachsender Verzweiflung. „Ich bin ja selbst einer. Glaube ich. Gebt mir doch einen Schluck von eurem Blut ab.“
„ Ich bin dieser Girlies so überdrüssig!“, rief unvermittelt der Mann im Maßanzug genervt und wandte sich an den anderen im Sessel. „Bitte, Karel, sorge endlich dafür, dass uns diese geistesverwirrten Gören verschonen, die zu viel Twilight gelesen haben und jetzt Vampire für sexy und romantisch halten und so gern auch mal Blut geben wollen. Nur so ein bisschen, nur damit sie auch so nett im Tageslicht glitzern. Pah! Ewige Liebe – dafür lässt man sich schon beißen.“
„Meine Dame“, sagte der andere und erhob sich geschmeidig aus seinem Sessel, „ich muss nun darauf bestehen, dass sie gehen. Sie sehen, hier will sich niemand zum Vampirismus bekennen und ganz ehrlich – auch ich kann diesen verwirrten Romantasy-Groschenheftchen nichts abgewinnen. Sicher werden sie andernorts eine Fangemeinde finden, die sie samt ihrer blutrünstigen Fantasien willig aufnimmt. Nicht jeder, der rote Flüssigkeit zu sich nimmt, ist auch ein Vampir.“
„Aber nein“, begehrte Lexa auf. „Ich rieche doch das Blut hier! Ihr seid Vampire! Und ich will nicht gebissen werden, sondern brauche selbst dringend einen Schluck Blut.“
Sie bemerkte eine Bewegung hinter sich. Der Barkeeper
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