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Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Titel: Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Noa
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dort nach mir. He rbert Savary.“
    Lexa blinzelte perplex. „Dem bekannten Klarinettisten“, fragte sie. Oper war der Hinweis gewesen.
    „Auch das“, wiegelte Herbert knapp ab. „ Ich reserviere uns einen schnuckeligen Tisch.“

9 – Eisgekühlter Bommerlunder
     
    Es ist schon erstaunlich, wie sich die Welt mit der Perspektive verändert. Lexa war mal eine Zeitlang mit einem Fotografen ausgegangen, der das immer gesagt hatte. Doch erst heute konnte sie ihm aus vollster Überzeugung zustimmen, wenngleich ganz anders als vermutet.
    Jedenfalls kannte Lexa natürlich den Italiener hinter der Oper, in dem sich reichlich ebenjene Leute trafen, die Herbert für Zombies hielt. Lauter schicke, gepflegte Menschen, die überaus erfolgreich waren und ein Leben lebten, für das sich Lexa, die weniger auf Designerloft als Altbau stand und die Trends traditionell misstrauisch gegenüber stand, nie so richtig erwärmen konnte.
    Suchend sah sie sich um. Die Welt hatte sich tatsächlich verändert. Erst einmal hatte sie der Schattenwelt Platz gemacht, ohne sich selbst spürbar zu verschieben – oder vielmehr doch. Die normale Welt – oder Normwelt, wie sie im Vampire Beginners Guide genannt wurde – war irgendwie schwieriger geworden. Weniger selbstverständlich, weniger erklärlich. Seltsam.
    Monoton tippten die Zombies auf ihren aktuellen Smartphones herum. Vermutlich waren die Übergänge wirklich fließend. Eilig erhob man sich, wenn die Freunde ankamen, fiel sich um den Hals, pickte hektisch Küsschen auf die Wangen und bestellte dann, was auch immer gerade en vogue war. Irgendwelche Spritz-Getränke, an denen kichernd genippt wurde, während man sich umsah, um zu sehen, von wem man gesehen werden wollte…
    Eisgekühlter Bommerlunder zum Beispiel. Das wäre doch mal was anderes, als dieses langweilige Prosecco und Aperol Spritz Geschlürfe.
    „Haben Sie reserviert“, fragte der Kellner mit einem leichten italienischen Akzent, wie er sich in solchen Lokalen eben gehörte. Und musterte sie herablassend. Er kannte sie nicht und daher war sie auch nicht wichtig. In diesen Kreisen entschied die Sympathie des Oberkellners über Existenzen.
    „Ich nicht, aber ein Herbert Savary“, sagte Lexa und bedachte ihn mit ihrem zweitbesten L ächeln. Der Kellner stutzte und musterte sie mit neu gewonnenem Interesse. „Bitte folgen Sie mir, meine Dame“, sagte er dann deutlich zuvorkommender als noch vor einem Augenblick, auch wenn er da gewiss nicht unhöflich gewesen war – also jedenfalls nicht für Münchner Verhältnisse.
    Zielstrebig wurde Lexa durch das bere its gut gefüllte Lokal und die Empore hinauf geführt, wo üblicherweise nur die VIPs sitzen durften. Wider Willen war Lexa beeindruckt. Der Kellner führte Lexa zu einem kleinen Tisch, der in einer Nische stand und so Diskretion mit einem sensationell guten Blick über das Spektakel unten auf dem Parkett verband.
    „Herr Savary wird gewiss gleich hier sein“, sagte der Kellner und rückte höflich ihren Stuhl zurecht. „Wollen Sie schon etwas trinken? Einen Aperitif vielleicht?“
    „Wasser genügt.“
    „Ah, so überaus bescheiden?“ Die Stimme kannte Lexa schon vom Telefon und so drehte sie sich neugierig um.
    „Hallo Herbert“, sagte Lexa und hielt dem Mann vor ihr die Hand hin.
    Herbert grinste. Er sah auf unauffällige Weise gut aus, mittelgroß, mittelalt, sehr gepflegt, sehr sportlich, sehr sympathisch in Jeans, Hemd und Schal mit einem Klarinettenkoffer an der Schulter.
    Sein Händedruck war angenehm fest.
    „Du weißt ja, was ich mag, Luigi“, sagte er und zwinkerte dem Kellner zu, der auf dem Absatz umdrehte, um die Bestellungen abzugeben.
    „Luigi heißt eigentlich Jörg“, vertraute Herbert ihr an. „Aber er meint nicht ganz zu Unrecht, dass das nicht italienisch genug klingt. Er legt immer so viel Wert darauf, die Zombies nicht zu enttäuschen. Es bricht mir das Herz , ihn leiden zu sehen, denn ist er so ein netter Junge.“
    Lexa nickte. Sie war sich ziemlich sicher, dass Herbert mit Luigi-der-Jörg-hieß mehr als nur eine geschäftliche Beziehung verband.
    Mit einer ausladenden Geste wies Herbert auf das Parkett. „Ich liebe es, dem munteren Treiben hier unten zuzusehen. Ich würde sagen, in diesem speziellen, als so wahnsinnig quirlig und lebendig gehypten Etablissement ist allenfalls ein Drittel der Gäste noch wirklich am Leben. Ist das nicht ulkig? Gerade die Toten geben sich immer am Lebhaftesten.“ Er wandte sich mit schief

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