Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Titel: Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Noa
Vom Netzwerk:
gelegtem Kopf wieder Lexa zu. „Lebhaft – ist das nicht ein herrliches Wort? Nicht richtig lebendig, sondern nur zur Schau lebend… Leb-Haft – als könnte man etwas Totem Leben anhaften. Hach, von allen Sprachen, die ich spreche, ist Deutsch in seinen Vokabeln schon am Tiefgründigsten. Wenn man sich die Mühe macht, sie wirken zu lassen.“
    „Kennt Luigi … die Schattenwelt?“, fragte Lexa, die vor allem deshalb Deutsch sprach, weil das hierzulande eben üblich war und sie auch keine andere Sprache vergleichbar gut konnte. Zaghaft sah sie sich um.
    „Aber nein, Liebes, wo denkst Du hin?“, Herbert winkte eilig ab. „Das würde ihn nur verwi rren. Selbst Deinen intimsten Freunden solltest Du nicht vorschnell die Schatten offenbaren, denn wer die Sonne im Rücken hat, wird Dunkelheit meist als bedrohlich empfinden. Ich habe es ein-, zweimal versucht…“ Seine Miene wirkte plötzlich traurig. „… und jedes Mal bereut.“
    Er langte über den Tisch und ergriff ihre Hand. „Und das, Liebes, war gleich die erste Lekt ion. Karel hat mich gebeten, Dich in unsere Kreise einzuführen. Ein bisschen wie Pygmalion, ist das nicht toll? Eine wunderbare Geschichte, egal wer sie wann erzählt. Findest Du nicht?“
    Lexa konnte sich zwar dunkel daran erinnern, dass Pygmalion der Titel eines Film-Klassikers war, aber beim besten Willen nicht, worum es in dem Film gegangen war, und so nickte sie nur lächelnd.
    „Ich muss noch viel lernen“, sagte sie dann. „Ich kann mich an den Film leider nicht erinnern, aber ich werde ihn nachher gleich googlen.“
    „So ist es brav“, lobte Herbert und prostete ihr zu. „Dabei solltest Du allerdings Wikipedia und Google meiden. Beide sind fest in Elfenhand, und denen ist nicht zu trauen.“
    Lexa verschluckte sich kläglich. „Die sind was?“, hustete sie schließlich.
    Herbert wirkte erstaunt. „Die sind in Elfenhand. Schau Liebes, Zombies arbeiten emsig wie die Ameisen und ungefähr mit dem gleichen Maß an intellektueller Selbstbestimmung. Va mpire hingegen lenken gern. Man findet unsereiner oft in Banken und Kanzleien, wo wir unser Naturell, diese gelegentlich etwas übergriffige Leidenschaft, in sozial tolerierter Form ausleben können – und nebenbei genug Geld verdienen, um die eine oder andere private Blutbank zu finanzieren. Wenn wir uns das Blut spenden lassen, spart das allen eine Menge Ärger und Aufwand, nicht wahr?“
    Lexa nickte.
    „Daneben fühlen sich viele unserer Kollegen in der Computerbranche wohl. Da staunt keiner über ungewöhnliches Verhalten und auch Blässe gilt als berufstypisch. Außerdem erlauben Computer ein bis dahin unbekanntes Maß an Kontrolle, was mich zu den Elfen bringt.“
    „Elfen“, echote Lexa und war froh, zu sitzen.
    „Elfen sind ähnlich wie wir auch heute meist unbemerkt mitten in der Gesellschaft, wenngleich sie wie alle Schattenwesen – oder auch amtlich realisierungsferne Spezies – unerkannt bleiben wollen. Das mit den spitzen Ohren ist ungefähr so zutreffend, wie die Gehirnfokussierung bei den Zombies. Elfen haben ihre Ohren überall und sind versessen auf Information. Seit jeher und daher kommt auch die deutsche Redensart, die Ohren spitzen , wenn man aufmerksam lauscht. Dabei sind Elfen jedoch leider sehr besitzergreifend. Sie horten Wissen und versuchen hier eine Monopolstellung aufzubauen. Während sie dies lange Zeit durch Geheimhaltung gewährleisten wollten, haben sie vor einigen Jahren Spam als Geheimwaffe erfunden. Heute besteht die Kunst nicht mehr darin, Informationen zu beschaffen, sondern sie aus dem Wust der als Information maskierten Mitteilungen zu filtern. Und durch Computer und Internet haben die Elfen vorzügliche Mittel, um das Wissen, die Informationen, den Glauben und die Meinungen in jede von ihnen gewünschte Richtung zu lenken.“
    „Und darum haben sie Google und Wikipedia – um Informationen zu steuern ?“
    „Ja. Wir Vampire steuern ein bisschen dagegen, und natürlich ist das ein Pauschalurteil, aber dennoch für den ersten Eindruck zutreffend.“
    „Und Werwölfe?“
    „Den meisten von ihnen ist das zu abgehoben. Die Lunalupiden, wie wir die Lykantrophen treffender nennen, um so deren Abhängigkeit vom Mond einzubeziehen, sind viel direkter in ihrer Einflussnahme“, sinnierte Herbert nachdenklich. „Brot und Spiele – darüber kann man natürlich die Menschen auch beherrschen. Es ist nicht sehr elegant, aber höchst effizient. Werwölfe können gut mit Menschen, die

Weitere Kostenlose Bücher