Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
Sorgen machen, weil Dave keinen Platz an meiner Seite hat! Wir können gern zu viert ausgehen, damit Du Ruhe gibst, aber das wird 2+1+1 und nicht 2+2, wenn Du verstehst, was ich meine.“
„Oh ja“, grinste Maya als hätte sie eine ganze Banane auf einmal und zwar quer verschluckt. „Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube , Süße. Ihr seid also noch in der Werbungsphase.“
„Nein“, knirschte Lexa, die überhaupt keine Lust hatte, mit ihrer neugierigen Freundin über Dave zu sprechen. Nicht, etwa weil es wegen Dave so viel zu Reden gegeben hätte, sondern weil der blöde Kerl auf einem Haufen von Themen saß, die Lexa gerade lieber nicht und auf gar keinen Fall in der Mittagspause ansprechen wollte. Vampire, Werwölfe, Massenmörder… das bedurfte sorgfältiger Vorbereitung und feinfühliger Hinführung.
Mit gutem Gespür für das richtige Timing brummte Lexas Handy, um so aufgeregt anzuze igen, dass irgendwer eine SMS geschrieben hatte. Froh um die Ablenkung schnappte sich Lexa das Gerät.
„Alles ok? Bin in Sorge. Melde Dich, wenn Du Zeit hast. D.“
„War er das“, fragte Maya unschuldig.
„Wie kommst Du darauf?“
„Also ja!“ Maya wirkte wie eine Katze, die gerade versehentlich in die Speisekammer gesperrt worden war. „Deine ausdrucksstarke Mimik verrät Dich. Du warst genervt, als das Handy gebrummt hat, neugierig und irgendwie erleichtert, als Du es genommen hast und während des Lesens erfreut.“
„Alles richtig“, gab Lexa zu, was ohnehin bekannt war. „Aber wir kommst Du darauf, dass es Dave war, der mich erfreut hat?“
Maya zuckte die Schultern. „Widersprich mir, wenn ich irre.“
Nun war es Lexa, die grinste. „Lass gut sein“, bat sie dann. „Ich hab derzeit für eine Affäre zu viel um die Ohren.“
„Dir hängt diese Baghira-Sache noch nach“, vermutete Maya, deren Treffsicherheit heute wirklich beängstigend war. „ Das verstehe ich. Nicht auszudenken, was der Typ alles mit Dir hätte anstellen können.“
„Darüber sollte man gar nicht nachdenken“, sagte Lexa und hoffte, dass Maya sich daran hielt. „ Vermutlich brauch ich einfach etwas Zeit, bis ich das alles sauber verarbeitet habe.“
Damit endlich gab sich Maya zufrieden und Lexa beruhigte ihr Gewissen damit, dass sie ja nichts dafür konnte, wenn ihre Freundin unter der Verarbeitung etwas anderes verstand als die konkret vor Lexa liegenden Aufgaben. Sie musste sich eine Strategie einfallen lassen, wie sie Baghira stoppen konnte. Herbert hatte gesagt, das Hauptproblem bestehe darin, dass ihn ke iner kannte und Lexas Beschreibung zu vage war. Solange nur sie den Thug identifizieren konnte, versagte Karels Einfluss. Wenn Lexa nur etwas besser im Beschreiben von Personen gewesen wäre, wäre alles halb so schlimm. Verzweifelt grübelte sie, wie im Nachtleben ein einzelner Mann besser gefunden werden konnte, als auf der Suche nach ihm durch irgendwelche Klubs zu streifen.
Nie wäre Lexa darauf gekommen, rote Nudeln tatsächlich mit Blut einzufärben, obwohl sie zugegeben musste, dass sie dann zusammen mit Gewürzen einen sehr pikanten Geschmack hatten, den man auch Nicht-Vampiren vorsetzen konnte.
Herbert lachte, als sie nach einem üppigen Mal in den Bus stiegen, der sie zu Münchens größter Party-Area bringen würde. „Es ist wichtig, dass man genug Rezepte in petto hat, die einen normalen Umgang mit den normalen Leuten erlauben. Essen nimmt einen so großen Teil unseres gesellschaftlichen Miteinanders ein, dass hier kluge Strategien das Leben schon spürbar erleichtern. Wobei es Kollegen gibt, die es vorziehen, unter sich zu bleiben, um sich nicht verstellen zu müssen. Sie halten die vampirische Lebensart für überlegen.“ Mit einem Schulterzucken stempelte er die Fahrkarte und setzte sich neben Lexa. „Ich mag meine normalen Freunde und möchte sie nicht missen. Auch sie sind ein Teil von mir und daher muss ich mich da gar nicht verleugnen. Aber wer als klassischer Konzertmusiker und Homosexueller durchs Leben läuft, den wirft so ein bisschen Vampir auch nicht mehr aus der Bahn. Die meisten Kollegen wären jedenfalls mit den einfachen Leuten deutlich kompatibler als diese Gothics, die unseren Lebensstil so grausam missverstehen.“
Unwillkürlich grinste Lexa. Herbert, der heute unter einer Lederjacke ein Shirt mit dem Au fdruck „Ich mag‘s klassisch“ trug, sah trotz seiner bis auf den Schriftzug schwarzen Kleidung wahrlich nicht wie ein Goth aus. Schon die
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