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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wie ein Gestaltwandler riecht? Nur ein Gestaltwandler selbst, stimmt's? Oder einer mit Gestaltwandlerblut. Oder ein Vampir. Ein übernatürliches Geschöpf, ein Supra.«
    »Aber in letzter Zeit gab's hier in der Gegend keine seltsamen Gestaltwandler.«
    »Bist du mal dorthin gegangen, wo der Schütze gestanden haben muss, um seinen Geruch zu wittern?«
    »Nein. Ich war nur einmal bei einer dieser Schießereien dabei, und da hatte ich genug damit zu tun, schreiend auf dem Boden zu liegen, während mir das Blut aus dem Bein strömte.«
    »Aber jetzt könntest du doch vielleicht etwas wahrnehmen?«
    Zweifelnd sah Sam auf sein Bein hinunter. »Es hat geregnet, aber einen Versuch könnte es schon wert sein«, räumte er ein. »Daran hätte ich selbst denken sollen. Okay, heute Abend, nach der Arbeit.«
    »Das ist eine feste Verabredung«, sagte ich leichthin, als Sam auf seinen quietschenden Stuhl sank. Ich legte meine Tasche in die Kommodenschublade, die Sam extra freihielt, und ging in die Bar, um nach meinen Tischen zu sehen.
    Charles war gut beschäftigt und nickte mir lächelnd zu, ehe er sich wieder auf den Pegel des Bierkrugs konzentrierte, den er unter den Zapfhahn hielt. Jane Bodehouse, die sich im Merlotte's ständig betrank, saß am Bartresen und hatte Charles fest im Visier. Dem Vampir schien das nichts weiter auszumachen. In der Bar ging, wie ich feststellte, alles wieder seinen gewohnten Gang; der neue Barkeeper war in den Hintergrund getreten.
    Als ich bereits eine Stunde gearbeitet hatte, kam Jason herein. Er hielt Crystal im Arm, die sich an ihn schmiegte, und er war so glücklich, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Sein neues Leben war aufregend für ihn, und seine Beziehung mit Crystal gefiel ihm sehr. Ich fragte mich, wie lange das wohl dauern würde. Und Crystal selbst schien sich diese Frage auch zu stellen.
    Sie erzählte mir, dass Calvin morgen aus dem Krankenhaus entlassen und nach Hotshot zurückkehren werde. Ich beeilte mich, die Blumen zu erwähnen, und sagte, ich würde für Calvin zur Feier seiner Entlassung ein Essen kochen.
    Crystal war sich ziemlich sicher, dass sie schwanger war. Auch wenn die Gedanken von Gestaltwandlern ein einziges Gewirr sind, konnte ich diese Überlegung doch glasklar erkennen. Es war nicht das erste Mal, dass ein Mädchen, das mit Jason »zusammen« war, ihn schon als den Dad ihrer Kinder betrachtete. Und ich hoffte, dass es sich diesmal genauso um einen Irrtum handelte wie das letzte Mal. Nicht dass ich irgendetwas gegen Crystal gehabt hätte ... Tja, das war eine handfeste Lüge, sagte ich mir selbst. Ich hatte etwas gegen Crystal. Crystal war ein Teil von Hotshot, und sie würde es nie verlassen. Ich wollte einfach nicht, dass meine Nichten und Neffen in dieser seltsamen Gemeinde aufwuchsen, beständig unter dem magischen Einfluss jener Wegkreuzung, die ihren Mittelpunkt bildete.
    Im Augenblick verheimlichte Crystal Jason noch, dass ihre Periode ausgeblieben war, und das wollte sie auch so lange tun, bis sie sich Klarheit verschafft hatte. Sehr vernünftig, wie ich fand. Sie nippte an einem Bier, während Jason zwei kippte, und dann gingen sie wieder, nach Clarice ins Kino. Jason nahm mich zum Abschied in den Arm, als ich gerade Drinks an einen ganzen Haufen Gesetzeshüter verteilte. Alcee Beck, Bud Dearborn, Andy Bellefleur, Kevin Pryor und Kenya Jones plus Arlenes neuer Schwarm, Brandexperte Dennis Pettibone, saßen alle gedrängt an zwei Tischen, die in einer Ecke zusammengeschoben worden waren. Unter ihnen waren auch noch zwei Fremde, aber ich bekam schnell mit, dass die beiden ebenfalls Polizisten waren, die irgendeinem Sonderkommando angehörten.
    Arlene hätte sie sicher gern bedient, aber sie saßen ganz eindeutig in meinem Bereich, und sie sprachen ganz eindeutig über eine ungeheuer wichtig Sache. Als ich ihre Bestellungen aufnahm, verstummten alle, und als ich davonging, führten sie ihr Gespräch fort. Für mich machte es natürlich keinen Unterschied, was sie laut aussprachen oder auch nicht, denn ich wusste genau, was jeder Einzelne von ihnen dachte.
    Und sie alle wussten das sehr gut; und sie alle vergaßen es stets. Vor allem Alcee Beck hatte sich vor mir zu Tode gefürchtet, doch selbst er blendete meine Fähigkeiten jetzt vollkommen aus - obwohl ich sie ihm bereits vorgeführt hatte. Und das Gleiche galt für Andy Bellefleur.
    »Was brütet denn der Kongress der Gesetzeshüter da hinten in der Ecke aus?«, fragte Charles. Jane war auf die

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