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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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einen großen Gefallen schulden.«
    »Aber wir leben hier doch in Amerika«, protestierte ich. »Wie können sie so etwas nur tun?«
    »Vampire sind furchtbar«, sagte Tara trostlos. »Ich verstehe nicht, wie du dich die ganze Zeit mit ihnen abgeben kannst. Ich fand mich so cool, weil ich einen Vampirfreund hatte. Okay, er war wohl eher so eine Art Sugar Daddy.« Tara seufzte bei dem Eingeständnis. »Es war einfach immer so nett, weißt du. Er hat mich wirklich gut behandelt. So was bin ich nicht gewöhnt. Und ich habe gedacht, er mag mich auch. Ich war nicht einfach nur habgierig.«
    »Hat er dein Blut gehabt?«, fragte ich.
    »Kriegen sie das nicht immer?«, fragte sie überrascht. »Beim Sex?«
    »Soweit ich weiß, schon«, erwiderte ich. »Aber nachdem er dein Blut hatte, wusste er, was du für ihn empfindest.«
    »Was, wirklich?«
    »Wenn ein Vampir dein Blut gehabt hat, dann kann er sich in deine Gefühle einklinken.« Ich hätte schwören können, dass Tara Franklin Mott nicht ganz so gern gehabt hatte, wie sie behauptete, und dass sie doch stärker an seinen großzügigen Geschenken und seinem zuvorkommenden Verhalten interessiert war als an ihm. Und das hatte er natürlich gewusst. Es mochte ihm egal gewesen sein, ob Tara ihn nun um seinetwillen mochte oder nicht; aber es hatte ihm sicher die Entscheidung erleichtert, sie weiterzureichen. »Und wie ist es nun dazu gekommen?«
    »Na ja, nicht ganz so abrupt, wie es vielleicht gerade geklungen hat«, sagte sie und starrte ihre Hände an. »Zuerst sagte Franklin, er könne leider nicht mit mir ausgehen und ob es okay sei, wenn dieser andere Typ mich abends begleitet? Ich dachte, es ginge ihm darum, wie enttäuscht ich wäre, wenn der Abend ins Wasser fiele - wir wollten ins Konzert und so habe ich mir keine Gedanken gemacht. Mickey hat sich tadellos benommen. Er hat mich bis vor die Haustür gebracht und weiter nichts, wie ein echter Gentleman.«
    Ich versuchte, nicht vor lauter Ungläubigkeit eine Augenbraue hochzuziehen. Der schlangengleiche Mickey, der aus jeder einzelnen Pore den Eindruck machte, fies bis auf die Knochen zu sein, hatte Tara davon überzeugt, dass er ein Gentleman war? »Okay, und was dann?«
    »Dann war Franklin mal auf Reisen, und Mickey kam vorbei, um zu sehen, ob ich auch alles hatte, was ich brauchte. Und er hat mir ein Geschenk mitgebracht; aber ich dachte, es wäre von Franklin.«
    Tara log mich an und halb auch sich selbst. Sie hatte natürlich gewusst, dass das Geschenk, ein Armband, von Mickey war. Sie hatte sich selbst eingeredet, dass es so eine Art Tribut des Vasallen für die Dame seines Lehnsherrn war, aber sie hatte gewusst, dass es nicht von Franklin war.
    »Und so nahm ich es an. Wir sind ausgegangen, und als wir an dem Abend nach Hause kamen, hat er begonnen, mir Avancen zu machen. Und ich habe das unterbunden.« Tara sah mich mit ruhiger, hoheitsvoller Miene an.
    Sie mochte an diesem Abend seine Avancen abgewiesen haben, aber das hatte sie weder sofort noch entschieden genug getan.
    Sogar Tara vergaß immer wieder, dass ich Gedanken lesen konnte.
    »An dem Abend ist er noch gegangen.« Sie holte tief Luft. »Am nächsten nicht mehr.«
    Er hatte durch vielerlei Avancen, die ihr eine Warnung hätten sein müssen, keinen Zweifel an seiner Absicht gelassen.
    Ich sah Tara an. Sie zuckte zusammen. »Ich weiß«, jammerte sie. »Ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe!«
    »Wohnt er jetzt bei dir?«
    »Er hat einen Tagesruheort irgendwo in der Nähe«, sagte sie ganz matt vor Elend. »Er kommt, sobald es dunkel ist, und wir verbringen den ganzen Abend und die ganze Nacht miteinander. Er nimmt mich mit zu Treffen, er geht mit mir aus, und er...« »Okay, okay.« Ich streichelte ihr die Hand. Doch das schien nicht zu reichen, also nahm ich sie in die Arme. Tara war größer als ich, und es war keine besonders mütterliche Umarmung. Aber ich wollte einfach nur, dass meine Freundin wusste, ich stehe auf ihrer Seite.
    »Er ist richtig grob«, fuhr Tara leise fort. »Eines Tages bringt er mich noch um.«
    »Nicht, wenn wir ihn zuerst umbringen.«
    »Oh, das können wir doch nicht.«
    »Du meinst, weil er zu stark ist?«
    »Ich glaube nicht, dass ich jemanden umbringen könnte, nicht mal ihn.«
    »Oh.« Ich hatte Tara mehr Mumm zugetraut nach all dem, was sie bei ihren Eltern durchgemacht hatte. »Dann müssen wir uns einen anderen Weg einfallen lassen, um ihn loszuwerden.«
    »Was ist mit diesem Freund von dir?«
    »Welcher

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