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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Freund?«
    »Eric. Alle sagen, Eric hat was für dich übrig.«
    »Alle?«
    »Die Vampire hier in der Gegend. Hat Bill dich an Eric weitergereicht?«
    Bill hatte mal zu mir gesagt, ich solle zu Eric gehen, wenn ihm etwas zustieße. Aber das hatte ich nicht so aufgefasst, dass Eric dieselbe Rolle in meinem Leben spielen sollte wie Bill. Wie sich dann herausstellte, hatte ich tatsächlich eine Affäre mit Eric, allerdings unter gänzlich anderen Umständen.
    »Nein, hat er nicht«, erwiderte ich, um das unmissverständlich klarzustellen. »Lass mich mal nachdenken.« Während ich es mir durch den Kopf gehen ließ, spürte ich den entsetzlichen Erwartungsdruck in Taras Blick. »Wer ist Mickeys Boss?«, fragte ich. »Oder sein Schöpfer?«
    »Eine Frau, glaube ich«, entgegnete Tara. »Mickey hat mich jedenfalls ein paar Mal nach Baton Rouge mitgenommen, in ein Casino, wo er sich mit einer Vampirin getroffen hat. Sie heißt Salome.«
    »Wie die in der Bibel?«
    »Ja. Stell dir bloß mal vor, du würdest dein Kind so nennen.«
    »Ist diese Salome ein Sheriff?«
    »Was?«
    »Ist sie Boss eines Bezirks?«
    »Ich weiß nicht. Über so was haben Mickey und Franklin nie gesprochen.«
    Ich versuchte, nicht ganz so entnervt auszusehen, wie ich war. »Wie heißt dieses Casino?«
    »Casino der sieben Schleier.«
    Hmmm. »Ist er ihr mit Distinktion entgegengetreten?« Das war mal eins der interessanteren Wörter gewesen in meinem Kalender mit dem »Wort des Tages«, den ich seit dem Brand auch nicht mehr gesehen hatte.
    »Also, er hat sich irgendwie so verbeugt vor ihr.«
    »Nur mit dem Kopf oder mit dem ganzen Oberkörper?«
    »Mit dem Oberkörper. Na ja, nicht nur mit dem Kopf allein. Ich meine, er hat sich eben vornüber gebeugt.«
    »Wie hat er sie angeredet?«
    »Meisterin.«
    »Okay.« Ich zögerte, fragte aber schließlich doch. »Und du willst ihn wirklich nicht umbringen?«
    »Wenn du es tun kannst«, sagte Tara verdrossen. »Ich habe mal nachts mit dem Eispickel in der Hand fünfzehn Minuten lang über ihn gebeugt dagestanden, als er eingeschlafen war nach dem, na, du weißt schon, nach dem Sex. Aber ich hatte zu viel Angst. Wenn er herausfindet, dass ich dich hier besucht habe, dreht er durch. Er mag dich überhaupt nicht. Er findet, dass du einen schlechten Einfluss auf mich hast.«
    »Das sieht er richtig«, erwiderte ich mit einem Selbstvertrauen, das ich nicht im Entferntesten empfand. »Mal sehen, was mir einfällt.«
    Tara ging, nachdem ich sie noch einmal umarmt hatte. Es gelang ihr sogar die Andeutung eines Lächelns, aber ich hatte keine Ahnung, wie gerechtfertigt dieser kleine Anflug von Optimismus war.
    Es gab nur eines, das ich tun konnte.
    Am nächsten Abend würde ich arbeiten. Inzwischen war es vollständig dunkel, und er war sicher bereits aufgestanden.
    Ich musste Eric anrufen.

       Kapitel 13
    »Fangtasia«, sagte eine gelangweilte weibliche Stimme. »Wo all Ihre blutigen Träume wahr werden.«
    »Pam, hier ist Sookie.«
    »Oh, hallo.« Jetzt klang sie schon etwas fröhlicher. »Ich höre, du steckst in noch größeren Schwierigkeiten. Dein Haus ist abgebrannt. Wenn du so weitermachst, lebst du nicht mehr lange.«
    »Wahrscheinlich nicht.« Da stimmte ich ihr absolut zu. »Hör mal, ist Eric da?«
    »Ja, er ist in seinem Büro.«
    »Kannst du mich zu ihm durchstellen?«
    »Keine Ahnung, wie das geht«, meinte sie herablassend.
    »Könntest du dann das Telefon zu ihm bringen - bitte?«
    »Natürlich. Wenigstens passiert immer irgendwas, nachdem du angerufen hast. Stets eine willkommene Abwechslung.« Pam trug das Telefon durch die Vampir-Bar; ich erkannte es am Lärmpegel. Im Hintergrund spielte Musik. Wieder der Radiosender WDED, diesmal >The Night Has a Thousand Eyes<.
    »Was ist in Bon Temps so los, Sookie?«, fragte Pam und fuhr gleich darauf in scharfem Ton einen anscheinend weiblichen Gast an: »Mach Platz, elende Schlampe! - Denen gefällt das, die wollen es nicht anders«, fügte Pam, jetzt wieder zu mir, in völlig normalem Gesprächston hinzu. »Also, was ist los?«
    »Auf mich wurde geschossen.«
    »Ach«, entgegnete sie. »Eric, weißt du, was Sookie gerade erzählt? Auf sie wurde geschossen.«
    »Nur nicht so emotional, Pam«, sagte ich. »Sonst denkt noch jemand, es würde dich berühren.«
    Pam lachte. »Hier hast du den Mann.«
    Eric begann in genauso nüchtern sachlichem Ton zu reden wie Pam eben. »Kann ja nichts Lebensgefährliches sein, sonst würdest du nicht mit mir

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