Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
drauf wetten, dass er sich verpflichtet fühlt, ihr zu helfen«, rief ich wütend.
    »Ja. Er würde sich verpflichtet fühlen, Salomes Untertan zu töten. Bill hat keinen höheren Rang als Mickey, daher kann er ihm nicht befehlen, zu verschwinden. Und was glaubst du wohl, wer den Kampf gewinnen würde?«
    Diese Vorstellung ließ mich eine Minute völlig erstarren. Mich schauderte. Was, wenn Mickey gewinnen würde?
    »Nein, ich fürchte, ich bin deine einzige Hoffnung in dieser Sache, Sookie.« Eric schenkte mir ein strahlendes Lächeln. »Ich werde mit Salome reden und sie bitten, ihren Hund zurückzupfeifen. Franklin ist nicht ihr Geschöpf, aber Mickey ist es. Da er in meinem Bezirk wildert, ist sie verpflichtet, ihn zurückzurufen.«
    Er hob eine seiner blonden Augenbrauen. »Und da du mich um diesen Gefallen bittest, schuldest du mir natürlich etwas.«
    »Na, was du wohl von mir wollen wirst?«, fragte ich, vielleicht schon etwas zu trocken und sarkastisch.
    Er grinste mich breit an und gab den Blick auf seine Fangzähne frei. »Erzähl mir, was passiert ist, während ich bei dir wohnte. Erzähl mir alles und lass nichts aus. Danach werde ich tun, worum du mich gebeten hast.« Er stellte beide Füße auf den Boden, beugte sich vor und fixierte mich.
    »In Ordnung.« Welche Wahl blieb mir schon zwischen Felsen hier und Steinwüste dort? Ich sah auf meine Hände hinunter, die ich im Schoß gefaltet hielt.
    »Hatten wir Sex miteinander?«, fragte er direkt.
    Zwei Minuten lang könnte das vielleicht ganz lustig sein. »Eric«, begann ich, »wir hatten Sex in jeder Stellung, die ich mir vorstellen konnte oder auch nicht vorstellen konnte. Wir hatten Sex in jedem Zimmer meines Hauses, und wir hatten Sex draußen. Du hast gesagt, es sei der beste Sex gewesen, den du je hattest.« (Zu der Zeit hatte er sich an all den Sex, den er je gehabt hatte, gar nicht erinnern können. Aber es war immerhin ein Kompliment für mich gewesen.) »Zu schade, dass du dich daran nicht erinnerst.« Und damit beendete ich sittsam lächelnd meine kurze Rede.
    Eric wirkte, als hätte ich ihm mit einem Holzhammer vor die Stirn geschlagen. Dreißig lange Sekunden war seine Reaktion wirklich eine Genugtuung für mich. Dann begann ich mich unbehaglich zu fühlen.
    »Ist da noch etwas, was ich wissen sollte?«, fragte er in einem so ruhigen und gleichförmigen Ton, dass es geradezu erschreckend war.
    »Hm, ja.«
    »Vielleicht möchtest du mich ja darüber aufklären.«
    »Du hast vorgeschlagen, deine Stellung als Sheriff aufzugeben, um mit mir zusammenleben zu können. Und du wolltest dir einen Job suchen.«
    Okay, vielleicht lief das doch nicht so gut. Eric konnte kaum noch weißer oder regloser werden.
    »Ah«, gab er von sich. »Sonst noch was?«
    »Ja.« Ich ließ den Kopf hängen, denn jetzt hatte ich den mit Abstand unlustigsten Teil erreicht. »Als wir am letzten Abend nach Hause kamen, nach dem Kampf mit den Hexen in Shreveport, gingen wir durch die Hintertür rein, wie ich es immer mache. Und Debbie Pelt - du erinnerst dich, Alcides - ach, was auch immer sie für ihn war ... Debbie saß an meinem Küchentisch. Und sie hatte eine Pistole und wollte mich erschießen.« Ich riskierte einen Blick auf Eric und sah, dass er die Augenbrauen bedrohlich zusammengezogen hatte. »Aber du hast dich vor mich geworfen.« Mit einer schnellen Bewegung lehnte ich mich vor, klopfte ihm aufs Knie und zog mich gleich wieder zurück. »Und du hast die Kugel abgefangen, was wirklich großartig von dir war. Doch sie wollte noch einmal schießen, und da habe ich nach dem Gewehr meines Bruders gegriffen und sie getötet.« In jener Nacht hatte ich nicht geweint, doch jetzt spürte ich, wie eine einzelne Träne meine Wange hinablief. »Ich habe sie getötet«, wiederholte ich und rang um Atem.
    Eric öffnete den Mund, als wollte er eine Frage stellen, doch ich hob die Hand und bedeutete ihm auf diese Weise wortlos, noch zu warten. Ich wollte meine Schilderungen erst abschließen. »Wir haben die Leiche eingesammelt und in einen Sack verstaut, und du hast sie irgendwo vergraben, während ich die Küche sauber gemacht habe. Du hast auch ihren Wagen gefunden und versteckt. Keine Ahnung, wo. Es hat mich Stunden gekostet, all das Blut aus der Küche zu entfernen. Es war einfach überall.« Verzweifelt rang ich um Selbstbeherrschung. Mit dem Handrücken fuhr ich mir über die Augen. Meine Schulter tat weh, und ich rutschte im Sessel herum, weil ich so den Schmerz zu

Weitere Kostenlose Bücher