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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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verleihen.
    »Wir befinden uns im Belagerungszustand, Männer. Dieser Hügel ist wie eine mittelalterliche Burg, und der Feind steht vor den Toren. Dieser Feind, die TMMP, hat gerade den ersten Schritt zu unserer Belagerung getan. Man nennt das ›Circumvallation‹. Doch schon jetzt versuchen sie, uns zu vernichten.« Eine andere Erklärung für die bösartige Auswahl der Ziele, Lagerhaus, Lazarett, Wöchnerinnenstation, gab es nicht. »Vergangene Nacht haben wir dank des Schnellholzes achtzehn Schlächter getötet. Das bedeutet, dass sich mehr als nur ein kurischer Lord in dieser Gegend aufhält, es könnten vier oder fünf sein … vielleicht auch sechs. Nicht viele Kur sind imstande, mehr als zwei oder drei Schlächter gleichzeitig zu steuern. Ich
nehme an, die Rebellion, die wir auf der anderen Seite des Flusses angefangen haben, hat bereits ein paar der Gouverneure aus ihren Löchern hervorgelockt.«
    Er ergriff eine Handvoll Erde und streute sie über den Toten aus.
    »Letzte Nacht haben sie versucht, uns auf billige Weise zu erledigen. Wir haben den Preis hochgehalten. Das verdanken wir dem Schnellholz, Ihrer Tapferkeit und vor allem dem Opfer jener, die in der Nacht den Tod gefunden haben. Solons Belagerung zahlt sich noch nicht aus.
    Die dreiundfünfzig Soldaten, die wir hier beisetzen, haben Truppen von Tausenden mit ihrem Opfer hier festgehalten. Diese Mörser und die Gewehre, die sie vermutlich schon bald unterstützen werden, könnten auch vor Hot Springs zum Einsatz kommen oder gegen die Boston Mountains. Die Kräfte, die rund um diesen Hügel gebunden sind, von Scharfschützen bis hin zu Maschinengewehrmannschaften, richten den Blick hangaufwärts auf uns statt auf die Operation Archangel des Kommandos Süd. Sie sind hier, weil unsere Waffen den Schnittpunkt von Fluss und Bahnstrecke auf Solons Territorium beherrschen. Es gibt keinen einfachen und schnellen Weg an uns vorbei. Nichts bewegt sich über das Wasser oder die Schienen in Ost-West- oder Nord-Süd-Richtung, ohne von uns gestoppt zu werden. Sie haben keine Möglichkeiten, ihre Truppen schnell genug zu verlegen, und das, was sie verlegen können, verzehrt das Kommando Süd häppchenweise.«
    Seine Worte kamen gut an. Köpfe aller Haut- und Haarfarben, denen nur die Schicht aus Schweiß und Schmutz gemein war, hoben sich, nickten und wandten sich beruhigend einander zu.
    »Jede Stadt, die das Kommando Süd befreit, haben zum Teil auch wir befreit … auch wenn wir im Moment kaum
mehr tun, als zuzusehen, wie uns dann und wann eine Mörsergranate in den Schoß fällt.
    Wenn wir nicht viel Glück haben, werden diese dreiundfünfzig hier im Lauf der nächsten Tage und Wochen Gesellschaft bekommen. Womöglich enden wir alle mit ihnen auf diesem Hügel. Wenn das unser Schicksal sein sollte, so hoffe ich, die TMMP zahlt dafür ebenso teuer wie wir. Falls einer von Ihnen etwas sagen will, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Ich habe etwas zu sagen«, meldete sich Yolanda zu Wort, die Frau, die die Wärter im Gefangenenlager verstümmelt hatte. »Es ist nicht richtig, dass diese Männer ohne Flagge beigesetzt werden. Sie sind Soldaten. Soldaten kämpfen für ihre Flagge.«
    In dem Lagerhaus, das wir ausgeraubt haben, hat es keine Flaggen des Freien Territoriums gegeben, wollte der übermüdete Teil seiner selbst sagen.
    »Darum habe ich ihnen eine Flagge gemacht. Die Männer, die gekommen sind, um uns zu helfen, an die habe ich gedacht, als ich das hier gemacht habe. Styachowski hat mir bei der Schrift geholfen, und Amy-Jo aus dem Mörserteam hat das Tier gezeichnet.«
    Sie hielt ihr Werk hoch. Es war keine große Flagge. Der untere Bereich war rot und mit blauen und goldenen Kordeln verziert … vermutlich stammten sie von einem Vorhang aus Solons hochherrschaftlicher Residenz. In der Mitte prangte in Schwarz das Arkansas-Razorback mit seinen mächtigen Hauern, scharrte wütend am Boden und hatte den Kopf zum Angriff gesenkt. Blaue Buchstaben hoben sich beinahe leuchtend vor dem roten Hintergrund ab und fügten sich in Blockschrift zu dem Slogan WIR LASSEN UNS NICHT FRESSEN zusammen.
    Die Männer lachten, nicht über die amateurhafte Ausführung der Flagge, sondern über das Gefühl, dem sie so
prägnant Ausdruck verlieh. Die Flagge fand Gefallen. Valentine fühlte, wie etwas wie ein elektrischer Strom die Männer durchlief, als Yolanda die Flagge drehte, damit jeder sie sehen konnte. Es war eine Kriegsflagge: Schwarz und Blau auf Rot, die

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