Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Scheibchen ab.
    Nun, da er sich eine Woche damit hatte vertraut machen dürfen, verstand Valentine, warum Beinwurmeileder so wertvoll war. Es war atmungsaktiv, und wenn es im Regen auch schwer wurde, war es doch immerhin wasserdicht.
    Sie folgten den Gleisen am Fluss zu der Abzweigung nach Laurelton. Price erzählte ihnen, so viel er konnte, über die Nordseite des Flusses. Ein- oder zweimal hatte er Flüchtlinge den Behörden von Ohio übergeben, aber er hatte sich nie weit in nördlicher Richtung vom Fluss entfernt. Bee hielt sich stets in seiner Nähe unter dem düsteren Himmmel - es war Herbst geworden.
    Die Bewohner blieben in ihren Städten. Polizeistreifen auf Motorrädern, meist lediglich mit einem Totschläger bewaffnet, streiften durch die Städte und über die Highways. Die Polizisten musterten zwar Prices Kalaschnikow, als sie vorbeifuhren - die übrigen Langwaffen lagen in Decken gewickelt auf dem Maultier -, machten aber keine Anstalten, sie zu befragen. Von den Streifen abgesehen, entdeckte Valentine nur ein Fahrzeug, einen Müllwagen voller Kohle.
    Die Landschaft erinnerte Valentine an die Hügel in der Nähe der Iron Range in Minnesota, kleine Anhöhen, abwechslungsreich und voller Bäume. Aber während die Wälder in den Northwoods schon da gewesen waren, ehe die Sioux in der Gegend auf die Jagd gegangen waren, waren die Waldgebiete von Ohio erst nach 2022 entstanden und überwucherten die kleinen Areale, die sich die Menschen zuvor abgesteckt hatten.

    Als sie nun vorsichtig den Kurven nahe Laurelton folgten, nur um dort weitere fensterlose Häuser und unkrautbewachsene Ziegelhaufen vorzufinden, konnte sich Valentine folglich eines Gefühls der Ernüchterung nicht erwehren.
    Es gab einen Bahnhof, soweit man einen einzelnen Bahnsteig als solchen bezeichnen wollte. Die Schienen führten weiter nach Norden, aber die Höhe der Gräser und Farne deutete darauf hin, dass hier schon seit Jahren kein Zug mehr gefahren war. Um sicherzugehen, sah sich Valentine sogar noch den Rost auf den Schienen an. In seiner Zeit als Wolf hatte er Vorratshöhlen gesehen, die sich hinter Sämlingen und Sträuchern versteckten, welche speziell herangezogen oder umgepflanzt worden waren, um die Zugänge zu tarnen.
    Starke Oxidation. Er konnte den Rost mit dem Daumennagel abkratzen.
    »Vergebliche Hoffnung«, sagte Valentine. »Der Hahn hat uns entweder belogen, oder die Kur haben ihn falsch informiert. Vielleicht leiten sie die Züge um, um das wahre Ziel geheim zu halten.«
    Price befreite das Maultier von seiner Last, um ihm eine Atempause zu gönnen. »Die Schuld ist bezahlt. Sie tun mir leid, David. Es ist hart, so weit zu reisen und dann doch nichts zu finden. Ist mir auch schon passiert.«
    Post würde wissen, dass er sein Bestes getan hatte. Wie viele Menschen verschwanden pro Jahr in der kurischen Zone? Hunderttausend? Eine halbe Million? Aber wie lacht man einem einbeinigen Mann ins Gesicht und sagt ihm, die letzte Rettungsleine, an die er sich klammert, ist an nichts anderem festgezurrt als an einem frommen Wunsch?
    Die schmale Straße neben den Schienen war in einem ziemlich erbärmlichen Zustand. Zweifellos wurde sie nicht viel benutzt.

    Warum hier?
    Price füllte den Futtersack des Maultiers, und Bee suchte in einem der verlassenen Häuser nach Feuerholz. Duvalier streckte sich neben einem Graben auf dem Boden aus und zog die Stiefel aus.
    Die Hügel rund um Laurelton waren nicht weit entfernt. Wenn man hundert Mann geschickt postierte, würde niemand beobachten können, was immer hier geschah, es sei denn mit Hilfe eines Flugzeugs oder eines Satelliten.
    Ahn-Kha stocherte in den Schlaglöchern herum. »Sonderbare Straße, mein David«, sagte er.
    Valentine gesellte sich zu ihm. Wie die Schienen war auch sie im Norden von Unkraut überwuchert. Der südliche Teil …
    … war ausgebessert worden.
    Valentine trottete ein paar Hundert Meter Richtung Süden.
    An einer ausgespülten Stelle war ein Riss in der Straßendecke geflickt worden und zwar vor so kurzer Zeit, dass der Asphalt noch schwarzblau war, nicht graugrün. Die Kur legten selbst in den am besten geführten Fürstentümern wenig Wert auf Infrastruktur; sie lehnten alles ab, was schneller war, als ein Schlächter rennen konnte …
    Valentine untersuchte die Gräser und Farne, die den Bahnhof umgaben. Da gab es drei erkennbare Lücken, eindeutig Pfade, die von den Schienen zur Straße führten. Schnell wachsende Gräser waren auch hier aus dem Boden

Weitere Kostenlose Bücher