Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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einzige …«
    »Nein. Sie müssen mir nichts über die Sache erzählen, Jungchen.« Price trank einen Schluck. »Ich kenne Ihre Sache. Ich kenne Evereadys Sache.«
    »Wie haben Sie Eveready kennengelernt? Und was hat es mit diesen Zähnen auf sich?«

    Price trank einen weiteren, tiefen Schluck. »Schätze, Sie haben bisher noch nie von einem Ort namens Coon County gehört, richtig?«
    »Richtig.«
    »In Ihren alten Karten werden Sie ihn auch nicht finden. Nette Gegend, oben in den Bergen in der Nähe von Chattanooga, nördlich vom Mount Eagle. Coon County genannt nach Tom Coon, dem härtesten Hurensohn, den Sie sich vorstellen können. Ich wette, er hat beinahe genauso viele Schlächter umgebracht wie Eveready. Der alte Eveready war unser Verbindungsoffizier vom Kommando Süd. Durch ihn haben wir Funkausrüstung und Sprengstoff bezogen.
    Einmal hatten wir schlimmen Ärger und haben sechsundzwanzig Mann verloren. Sind in Gefangenschaft geraten. Colonel Coon, na ja, der hatte eigene Quislinggefangene. Wir haben sie Pflüge ziehen und Holz hacken lassen, so was in der Art. Er ist zur Gegenseite gegangen, allein, um zu verhandeln. Wir dachten, sie hätten ihn gehängt, weil er einen ganzen Monat verschwunden war. Aber man glaubt es kaum, er kam mit vierundzwanzig Mann zurück. Hat gesagt, zwei wären getötet worden, ehe er dort war, also hat er die Überlebenden gegen vierundzwanzig unserer Gefangenen ausgetauscht.
    Ein paar Wochen später ging so eine große Operation los, Klapperschlange hat man sie, glaube ich, genannt. Daran waren viele Guerillas beteiligt. Ich war nicht dabei, weil ich Borreliose hatte. Zeckenbiss. Sie haben mich mit Antibiotika vollgepumpt, und am Ende bekam ich eine Transfusion von dem alten Eveready.
    Dann ist Colonel Coon zurückgekommen. Er hat müde ausgesehen, aber er hat sich Zeit genommen.«
    Price starrte zum Fenster hinaus und betrachtete sein Maultier, das auf dem Feld auf der anderen Straßenseite
graste. Valentine fragte sich, was er wohl wirklich sah.
    »Coon hat sich im Lazarett an jedes Bett gesetzt und mit den Kranken gescherzt. Mich hat er gefragt, wie es meiner Frau geht und ob das Baby schon da ist. Er hatte ein erstaunliches Gedächtnis.
    Und dann ist dieser Schlächter aufgetaucht.
    Das war kein Kampf, so wenig wie Schweine auf dem Weg zur Schlachtbank kämpfen. Doc Swenson hat versucht, sich eine Waffe zu holen; er fiel als Erster. Eine Schwester ist geflüchtet. Ich weiß noch, dass Coon sie am Bein verletzt hat. Er hat ihr die Kniescheibe zerschossen.
    Der Schlächter hat sich einen Freund von mir geholt, Raufuß haben wir ihn genannt. Die Frau neben mir hat Luft in ihren IV-Schlauch geblasen. Sie ist lieber gestorben, ehe der Schlächter sie holen konnte. Ich bin einfach erstarrt. Ich konnte keinen Muskel rühren. Ich konnte kaum die Augen bewegen. Der Schlächter hat die Krankenschwester gleich am Fußende meines Betts getötet.
    Er hat sich genährt, und Coon ist durch die Gegend gestolpert. Er hat geredet, so schnell geredet. Haben Sie schon mal jemanden Zungenreden gehört, David? So ungefähr. Die Worte sind einfach so rausgesprudelt. Dann hat der Schlächter angefangen zu tanzen, hat so eine Art Walzer mit der toten Schwester getanzt, während er von einem Bett zum anderen gesprungen ist. Ich bin mit ihrem Blut und ihrer Pisse bespritzt worden, als er sie herumgewirbelt hat. Hat mich direkt ins Auge getroffen.
    Und dann ist Eveready aufgetaucht, hat ihm eine Ladung Schrot ins Gesicht gejagt und ihm ein Skalpell ins Ohr gerammt. Dann hat er Coon in dem Schmutzwassereimer ertränkt, in den sie die Bettpfannen geleert haben, und danach hat er mich wie ein sechsjähriges Mädchen aus dem Bett gehoben und ist rausgerannt.

    Tja, da waren überall Schlächter. Coon hatte sie direkt zu uns geführt. Sie haben in Coon County alles niedergemacht - auch meine Frau haben sie erwischt.«
    Price gab Valentine die Flasche zurück.
    »Eveready hat mir erzählt, dass ihm die Weltenweber erklärt haben, es wäre unglaublich verlockend, sich auf diese Weise vom Geist eines anderen Menschen zu ernähren. Er hat gesagt, Menschen könnten das genauso wie die anderen, wenn sie richtig vorbereitet werden - so was Ähnliches wie das, was die Weltenweber mit Männern wie Eveready machen. Ich dachte, sie hätten Colonel Coon auf ihre Seite gezogen, als er losgegangen ist, um wegen dieser sechsundzwanzig Männer zu verhandeln, aber Eveready hat gesagt, es wäre vermutlich schon früher