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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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anderen Namen war die Spalte unbeschriftet. Jemand hatte in einer Ecke von Hand notiert: »Sie ist endgültig fort«, aber Valentine wusste nicht, ob die Worte von Post stammten oder nicht.
    »Was ist das?«
    »Komische Sache. Ich habe es vor einem Monat bekommen, in einem Umschlag, auf dem lediglich meine Adresse stand.«
    Valentine musterte den angehefteten Umschlag. Post musste ihn erhalten haben, kurz bevor sie in Love Field Stellung bezogen hatten. Valentine erinnerte sich, dass Post irgendwie verändert gewirkt hatte, resigniert, aber das hatte er der Belastung während der Belagerung zugeschrieben.
    Er sah sich den Umschlag genauer an. Die Adresse war getippt, offensichtlich mit einer mechanischen Schreibmaschine. Valentine entzifferte die Schrift auf dem Stempel - auch aus Pine Bluff. Aber die Postkennziffer war eine andere als die der Militärakademie. Die Miskatonic? Die Forscher dort studierten das kurische System und stocherten in allerlei unerfreulichen Schatten und grausigen Ecken herum.
    »Kein Anschreiben?«
    »Nichts.«

    »Wie kann ich dir helfen?«
    Post ließ sich einen Moment Zeit, vielleicht, um seine Gedanken zu ordnen, vielleicht auch nur, um Atem zu holen. »Du kennst viele Leute. Die …«, er senkte die Stimme, als fürchtete er einen Kommentar seitens des Blinden im Nebenbett, »… Weltenweber. Diese Forscher. Geheimdienstler. Ich möchte wissen, was aus ihr geworden ist, nachdem man sie geschnappt hat. Egal, wie schlimm die Neuigkeiten auch sein mögen.«
    Leute, die auf Züge verfrachtet wurden, fanden selten ein glückliches Ende. Valentine hatte an einer Zusammenkunft bei Solon teilgenommen und von »Zahlungen« in Form von Gefangenen gehört, die an benachbarte KZs geleistet wurden. »Bist du sicher? Vielleicht willst du das doch lieber nicht wissen.«
    »In meinem Kopf ist sie immer noch lebendig«, sagte Post.
    »Ganz genau.«
    Posts von Falten umgebene Augen erlangten ein wenig von ihrer alten Lebendigkeit zurück. »Nein, so meine ich das nicht. Ich wusste immer, dass sie lebt, schon damals, als ich dachte, du wärest nur irgendein Offizier der Küstenmarine. Ich kann nicht erklären, warum. Es ist ein Gefühl. Und ich fühle es immer noch. Du kennst doch solche Gefühle.«
    Das stimmte. Eine Art inneres Alarmsystem verriet ihm bisweilen, wenn ein Schlächter in der Nähe war - der »Valentick«, wie seine Kameraden bei den Wölfen anfangs scherzhaft gesagt hatten. Bis sie angefangen hatten, auf seine Fähigkeit zu vertrauen.
    »Ich kann mich umhören.« Post hatte Recht; er hatte ein paar lockere Verbindungen zur Miskatonic - dem größten Forschungszentrum für das kurische System - und zum Geheimdienst des Kommandos Süd. Aber das
war alles vor Solon gewesen. Nach allem, was er wusste, könnten sie alle tot oder in dem Chaos verlorengegangen sein, das Zivilisten schon heute den »bösen Zauber« nannten.
    »Sorg dafür, dass ich die Wahrheit erfahre, wie sie auch aussieht, Val.«
    »Kann ich das haben?«
    »Klar. Ich habe so oder so alles in mein Tagebuch übertragen.«
    Valentine legte die Hand auf Posts Unterarm. »Hör auf die Ärzte und werd gesund. Die Rasiermesser brauchen dich, auch wenn du auf einem Stück osttexanischen Kiefernholzes herumstolperst.«
    »Ich habe gehört, die Rasiermesser sollen aufgelöst werden«, sagte Post.
    »Von wem?«
    Post zuckte mit den Schultern, eine Anstrengung, die ihn rot anlaufen ließ. »Irgendein Arzt. Hat mich gefragt, welchem Truppenteil ich angehöre.«
    »Wahrscheinlich nur ein Gerücht. In Militärkrankenhäusern macht ein Haufen Zeug die Runde.«
    »Ja, wie Scheiße in einer Bettpfanne«, kommentierte Posts Nachbar.
    »Ein echter Lieutenant Suzy Sunshine, der Bursche«, sagte Post. Lieutenant Suzy Sunshine war eine naive Cartoonfigur aus einem Militärblatt - Stimme der Freiheit -, die aus jedem Unglück eine Witzelei machte.
    »Ich komme morgen wieder«, sagte Valentine.
    »Ich werde hier sein.«
    Valentine ging, und er war so durcheinander, dass er das Eis völlig vergaß.

    Die Sonne hatte sich bereits verzogen, als Valentine in das Accolade zurückkam. Die Rasiermesser hatten alte Autositze
auf dem überwucherten Parkplatz aufgebaut und sich zusammengefunden, um etwas zu trinken und sich den Sonnenuntergang anzusehen.
    »Bums gefällig?«, rief Ruvayed, die Fernmeldeoffizierin aus dem Tower, als er vorüberging. Sie sah ziemlich derangiert aus, beinahe wie ein Hund, der gerade beim Tierarzt war. Ihr Kopf war teilweise

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