Vampire küssen besser
Knabbern wich, glaubte ich, den Verstand zu verlieren. Ich konnte nicht länger warten. Meine Lust und die seit Jahren angestaute Begierde überwältigten mich und pochten darauf, gestillt zu werden.
»Bitte«, stöhnte ich und wand mich unter ihm.
»Ich möchte, dass du zuerst kommst«, sagte Darius.
»Nein, bitte – ich will dich jetzt in mir«, flehte ich.
Darius stand auf, griff nach seiner Jeans, zog ein Kondom aus einer der Taschen und streifte es über. Dann legte er sich auf mich, fand mit der Spitze seines Penis meine empfindsamste Stelle und rieb aufreizend daran, ehe er in mich eindrang.
»Ah!«, hauchte ich, als sich Lust und Schmerz vermischten und ich wieder wusste, wie es war, mit einem Mann zusammen zu sein.
»Mein Gott«, flüsterte Darius. »Du bist so heiß und feucht!« Er küsste mich und vergrub sich tief in mir. Für einen Moment schmeckte ich mich auf seinen Lippen, doch danach riss mich ein Strudel dorthin, wo es keine Gedanken mehr gab, wo nur noch Fühlen existierte. Ich musste mit aller Kraft an mich halten, denn sonst hätte ich ihn in meinem Rausch gebissen. Seltsamerweise verspürte ich jedoch keinen Drang, aus ihm zu trinken. Es gab kein Mondlicht, das auf seinen Nacken fiel, keine dunklen Triebe, die mich übermannten. Stattdessen war ich voller Glück darüber, dass dieser eifrige, gutaussehende Mann mich mit all seiner Kraft zum Gipfel des Berges führte und dann noch höher hinauf zu den Sternen.
Ich ließ die Augen geöffnet, um die Ekstase auf seinem Gesicht zu verfolgen. Als er sich noch tiefer grub, bäumte ich mich auf und schaute in Darius’ Augen, in denen die Begierde brannte. Plötzlich zog er sich zurück. »Was ist …?«, setzte ich an.
»Still«, sagte er, umfasste meine Knie und drückte sie weit auseinander, bis meine intimste Stelle seinem Blick preisgegeben war. Dann beugte er sich hinab und fuhr mit der Zunge darüber. Wieder bäumte ich mich auf und stöhnte.
»Ungeduldiges Mädel«, sagte Darius und richtete sich auf. »Hast du noch nie etwas von Vorspiel gehört?«
Aufreizend langsam stieß er in mich hinein, tiefer und tiefer. Er drückte meine Knie an meine Brust, und ich spürte das Pochen seines Glieds in meiner Scheide. Meine Lust erreichte schwindelnde Höhen. Ich merkte, dass mein Orgasmus nahte.
»Jetzt«, sagte ich. »Ich will, dass wir zusammen kommen.«
Darius wurde schneller, stieß mit den Lenden zu und hielt mich umfangen. Rotglühende Funken eines lodernden Feuers sprangen auf, und als ich kam, entrang sich mir ein tiefes, glückliches Stöhnen. Für einen langen rauschhaften Moment waren wir in dem urewigen Tanz verbunden, verschmolzen miteinander, wurden wie ein einziger Körper, weit entfernt von dem Ort, an dem wir begonnen hatten.
Erst nach einer Weile kehrte die Wirklichkeit zurück. Ich sah den dämmrigen Raum und spürte die kühle Luft auf meiner Haut. Darius lag schweißgebadet auf mir, ehe er sich auf einem Arm abstützte, um mich nicht zu erdrücken. Mit der anderen Hand strich er mir das feuchte Haar aus dem Gesicht und sagte: »Wie wunderschön du bist!« Danach küsste er mich zärtlich und murmelte: »Ich danke dir.«
»Ich danke dir auch«, flüsterte ich und spürte, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Eine von ihnen rann an meiner Wange hinab. Ich war seit so vielen Jahren allein gewesen, ohne einen Mann, der mir sagte, wie wunderschön ich sei, ohne Erlösung von den Leidenschaften, die in mir gefangen saßen … In den hintersten Nischen meines Herzens hatte ich befürchtet, dass ich vielleicht nie wieder von einem Mann erregt werden würde oder vielleicht überhaupt keinen Liebhaber mehr fände. »Das letzte Mal liegt schon lange zurück«, murmelte ich.
»So etwas Ähnliches hatte ich mir gedacht«, erwiderte Darius und küsste meine Träne fort.
Vielleicht hatte er sich etwas Ähnliches gedacht, doch wie lange das letzte Mal tatsächlich zurücklag, hätte er selbst beim Einsatz all seiner Phantasie nicht erraten können. Nahezu zwei Jahrhunderte sind schließlich kein Pappenstiel. Und wie hätte er erst gestaunt, wenn er gewusst hätte, dass Lord Byron sein direkter Vorgänger gewesen war, jener stürmische, zügellose Mann, der so leicht nicht zu übertreffen war! Ich entsann mich seines Körpers, eckig, hart und sehnig, entsann mich der langgliedrigen geschickten Finger, die mir Lustschreie entlockten. Byrons Körper war nicht allzu muskulös gewesen, eher dünn, fast ausgemergelt, auf der Brust
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