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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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ich werde in Bonaventures Wohnung gelangen und meinen Auftrag erfüllen. Mit oder ohne deiner Hilfe. Vergiss allerdings nicht, dass wir uns in die Quere kommen könnten, wenn wir nicht kooperieren. Oder du läufst in eine Falle und wirst als Geisel genommen. Wer weiß, was passiert, wenn wir einander im Unklaren lassen. Aber eins steht fest: Wenn wir uns zusammentun, sind wir geschützter. Zwei Operationen zu koordinieren entspricht nur dem gesunden Menschenverstand. Denk doch, wie viel auf dem Spiel steht! Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich J kenne. Falls er sich zwischen dir uns seiner Operation entscheiden muss, lässt er dich hängen. Der Typ ist eiskalt. Und das bin ich nicht.«
    Wieder einmal ergab das, was er sagte, einen Sinn. Und wie zuvor schon blieben meine Zweifel. »Ich muss darüber nachdenken.«
    »Da gibt es für dich nichts mehr nachzudenken.«
    Ich war kurz davor, aus der Haut zu fahren. Am liebsten hätte ich ihm mein Glas Wasser übergekippt und gesagt, er solle sich zum Teufel scheren. »Reingefallen«, sagte Darius mit einem frechen Grinsen. Zu der passenden Antwort kam ich nicht mehr, denn in dem Moment brachte der Kellner unsere Gerichte, und ich betrachtete mein Steak mit gierigem Blick. Gleich darauf machte ich mich wie eine Wilde darüber her. Einmal spürte ich Darius’ Blick und schaute auf. »Was ist?«, fragte ich, ehe ich den nächsten blutigen Bissen verschlang.
    »Du hast nicht gelogen. Du hattest tatsächlich Hunger.«
    »
Ich
lüge nie.
Ich
meine immer, was ich sage.« Den Stich hatte ich mir nicht verkneifen können.
    »Langsam glaube ich das auch«, entgegnete Darius. Beide verputzten wir unser Essen restlos, doch während der ganzen Zeit war mein Fuß an seinem Bein auf- und abgewandert. Es fühlte sich gut an, erregend und fast schon vertraut.
    »Wie wär’s mit Kaffee und einem Dessert?«, fragte Darius lächelnd und gab dem Kellner ein Zeichen.
    »Und danach?«, erkundigte ich mich beiläufig.
    »Danach gehen wir nach oben. Wenn du magst. Ganz ohne Verpflichtung – ich möchte nur gern noch ein bisschen mit dir zusammen sein. Das Stanhope hat sehr hübsche Suiten.«
    »Aber auch ziemlich kostspielige.«
    »Das bist du mir wert, Daphne. Ich finde dich außergewöhnlich – leidenschaftlich und stark und zugleich liebevoll und sanft. Außerdem braucht es ein gewisses Ambiente, wenn man eine Klassefrau verführen will. Das Stanhope könnte das richtige sein.«
    »Also hast du doch vor, mich zu verführen.« Mittlerweile wollte ich das unbedingt, und mein Atem ging schneller.
    Darius’ Augen funkelten. »Ja, ich möchte dich gern verführen und dich lieben, wie man etwas Dunkles liebt, etwas aus dem Schattenreich der Seele. Ich will deine geheimen Orte aufspüren, wie ein Wanderer auf verschlungenen Pfaden, bis ihn die Berge höher tragen und er sich in den Wolken verliert.«
    O Himmel, ein Mann mit Silberzunge und dichterischer Phantasie! Kurz kam mir der Gedanke, dass Darius seine schönen Zeilen schon öfter geäußert haben könnte, doch sie gefielen mir trotzdem. Und sie offenbarten etwas von ihm, das meine Seele berührte. Abgesehen davon begehrte ich ihn ebenso heftig wie er mich. Wir waren zwei Erwachsene, die das, was sie vorhatten, hemmungslos genießen würden.
    Der Kellner kam und stellte eine Tasse koffeinfreien Kaffee und eine Crème brûlée mit Himbeeren und Schokolade vor mir ab. Darius servierte er Käsekuchen und Espresso. Darius verspeiste sein Dessert wie ein Fernfahrer mit ein, zwei Bissen. Die Kalorien schienen ihn nicht zu interessieren. Ich erkundigte mich nach seiner Familie und erfuhr, dass er einer großen norditalienischen Familie entstammte, die sich nach der Einwanderung in Brooklyn niedergelassen hatte. Seinem Vater und dessen Brüdern gehörte eine Bäckerei.
    »Und wie kommt es, dass du Spion geworden bist?«
    Darius legte seine Kuchengabel ab und holte tief Luft. »Ich war beim Militär, bei den Navy SEAL s, aber nach einer Weile hielt ich es dort nicht mehr aus. Ich wollte nur noch meinen Dienst ableisten und dann nichts wie weg. Die Kriege, in denen wir kämpften, waren sinnlos und umso sinnloser die Opfer, die sie kosteten. Dann wurde mein jüngster Bruder ermordet. Das hat mich fast um den Verstand gebracht. Wir trauerten alle, die ganze Familie, aber bei mir kam eine ungeheure Wut hinzu. Ich wollte den Dreckskerl, der das getan hatte, fassen. Ja, und dann kam eines Tages ein Mann auf mich zu und bot mir die Möglichkeit, genau

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