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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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während Bricker die Packung zurück in den Schrank stellte. Ihr entging nicht, dass Sam und Mortimer sie noch immer wachsam beobachteten. Dabei biss sich ihre Schwester auf die Unterlippe, als wolle sie etwas sagen, das ihr auf den Nägeln brannte. Mortimer dagegen machte einen eher misstrauischen Eindruck.
    »Möchtest du frühstücken?«, fragte Sam schließlich. Jo schüttelte reflexartig den Kopf, merkte aber zu spät, dass das nur neuerliche Stiche verursachte, die sie leise aufstöhnen ließen. Bestimmt hatte sie eine Gehirnerschütterung davongetragen, als sie letzte Nacht gegen die Hauswand geschleudert worden war. »Nein.... danke«, stammelte sie. »Ich würde mich lieber auf den Heimweg machen.« »Ich hole den Wagenschlüssel«, entgegnete Sam und sprang wieder von ihrem Platz auf. »Wofür willst du dir die Mühe machen?«, wollte Jo wissen. »Warum können mich nicht die Typen nach Hause fahren, die mich sowieso beschatten sollen? So verlieren sie mich wenigstens garantiert nicht aus den Augen.«
    Einen Moment lang sah Sam schweigend zu Mortimer, der Jo mit zusammengekniffenen Augen musterte und schließlich beiläufig zu Sam sagte: »Dann kannst du dir die Fahrt sparen, und ich muss mir keine Sorgen um dich machen.« Bevor Sam darauf etwas erwidern konnte, wandte er sich an Bricker. »Anders ist in der Wagenhalle und trinkt.... einen Kaffee.« »Ich gebe ihm Bescheid, und dann hole ich dich mit einem der SUVs hier vor der Tür ab«, erklärte Bricker ihr und ging zu der Tür, die hinten aus dem Haus führte. »Ich hole mein Gepäck«, entgegnete Jo und stellte erleichtert ihren Kaffeebecher weg. Bald würde sie dort weg sein, und ihre Erinnerung war auch noch intakt, soweit sie das beurteilen konnte.
    »Jo?«, rief Sam und folgte ihr zur Küchentür. Sie wurde zwar langsamer, blieb aber nicht stehen, sondern ging nach draußen in den Flur, um den Rucksack zu holen. »Ja?«, fragte sie über die Schulter. Sam holte sie ein und griff nach ihrer Hand, damit sie stehen blieb. Jo drehte sich zu ihr um und stellte erleichtert fest, dass Mortimer ihr nicht auch noch gefolgt war. Abwartend schaute sie dann ihre Schwester an. Nach kurzem Zögern erkundigte sich Sam: »Ist zwischen uns alles in Ordnung?« »Warum sollte zwischen uns nicht alles in Ordnung sein?«, gab sie zurück.
    Sam zog die Nase kraus und seufzte. »Ich weiß, das kommt dir bestimmt alles sehr seltsam und rätselhaft vor, aber ehrlich gesagt wundert es mich, dass du nicht tausend Fragen über das stellst, was heute Nacht passiert ist, und dass....« »Würde ich Antworten erhalten?«, unterbrach Jo sie leise, und als sie Sams verständnislose Miene bemerkte, formulierte sie ihre Frage anders: »Wenn ich Fragen zur vergangenen Nacht stellen würde, würde ich dann Antworten erhalten?« Wieder biss sich Sam auf die Lippe, gab dann aber ihr bisheriges unsicheres Verhalten auf, das so untypisch für sie war, und antwortete ohne Umschweife: »Nein.« »Hatte ich mir auch schon gedacht«, meinte Jo ironisch. Außerdem hatte sie den Verdacht, dass sie die wiedergewonnenen Erinnerungen erneut verlieren würde, sollte sie auf einmal Fragen stellen und Antworten verlangen. Warum sie das glaubte, konnte sie selbst nicht sagen, dennoch hatte sie beschlossen, auf ihren Instinkt zu hören und ihre Fragen für sich zu behalten, damit sie endlich diesen Ort verlassen konnte.
    »Du warst immer schon diejenige von uns beiden, die praktisch gedacht hat«, meinte Sam und lächelte ihr flüchtig zu. Jo zwang sich, das Lächeln zu erwidern, dann erklärte sie ernst: »Allerdings werde ich dir doch eine Frage stellen müssen.« »Und welche Frage ist das?« Sams Gesicht verriet ihren Argwohn. »Bist du glücklich?« Kaum hatte Jo ausgesprochen, hob sie die Hand, um Sam daran zu hindern, spontan zu antworten. »Denk erst mal drüber nach, ganz ehrlich. Bist du wirklich glücklich? Das ist alles so schnell gekommen. Du hast deinen Job in der Kanzlei gekündigt, du bist mit Mortimer hierhergezogen, du führst ein völlig neues Leben, das meiner Ansicht nach auch ein sehr seltsames Leben ist. Ist es wirklich das, was du willst? Bist du dir sicher, dass du das nicht irgendwann alles bereuen wirst?«
    Sam schien Jos Aufforderung nachzukommen und wirklich gründlich zu überlegen, da sie sich Zeit mit ihrer Antwort ließ. Schließlich atmete sie seufzend aus. »Ich bin sehr glücklich«, versicherte sie ernst. »Ich weiß, es ist alles sehr schnell gegangen, aber ich bin

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