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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sie mit leisem Spott. »Also kann keiner dahinterstecken, den du vor diesen Rat gebracht hast.« Während er zustimmend nickte, fügte sie hinzu: »Aber Familienangehörige könnten auf Rache sinnen, weil ein abtrünniger Verwandter von dir geschnappt worden ist.« Er schüttelte den Kopf und betrachtete verlegen seine Hände. »Angehörige neigen dazu, den Kontakt zu Abtrünnigen abzubrechen. Sie empfinden das als so peinlich, dass sie in vielen Fällen ihr Verwandtschaftsverhältnis leugnen.«
    »Haben sie das mit dir auch gemacht?«, fragte sie behutsam. Anstatt zu antworten, zuckte er nur mit den Schultern. Tatsächlich hatten sie es mit ihm auch so gemacht. Durch die Informationen, die er sich von den sterblichen Angestellten seiner Familie holte, wusste er, dass sein Bruder und seine Schwester nie ein Wort über ihn verloren. Seine kleine Schwester Jeanne Louise, die ihn bewundert hatte und ihm mit ihren ständigen Besuchen auf die Nerven gegangen war, weil sie ihn und Annie in den unpassendsten Momenten gestört hatte, leugnete heute seine Existenz. Was sie betraf, war er nie geboren worden.
    »Das tut mir leid«, sagte Jo, die inzwischen um den Tisch herumgegangen war und sich in all ihrer Schönheit ohne einen Fetzen Stoff auf ihrer Haut vor ihn hingestellt hatte. Allein der Anblick ihrer keck aufgerichteten Brüste munterte ihn auf, doch als er nach ihr fassen wollte, wich sie zurück und lief in sicherer Entfernung weiter auf dem Teppich auf und ab. »Okay, dann hat es wohl nichts damit zu tun, dass du ein Vollstrecker warst. Wir müssen also nach etwas anderem suchen.« Nicholas ließ sich seufzend auf dem Sofa zurücksinken.
    »Also«, begann sie zu grübeln, »Annie ruft dich an und sagt dir, dass sie dir etwas erzählen will. Aber bevor sie es dir sagen kann, kommt sie durch einen Verkehrsunfall ums Leben, bei dem sie enthauptet wird.« Jo blieb stehen und drehte sich zu ihm um. »Wie hat sich dieser Unfall zugetragen? Worauf ich hinauswill, ist der Punkt, dass man bei einem Verkehrsunfall wohl nur selten geköpft wird. Ist sie unter einen Lastwagen gerast?« »Nein, sie ist auf dem Weg vom Krankenhaus von der Straße abgekommen. Vielleicht war sie übermüdet, oder sie wollte einem Tier ausweichen, und dabei ist sie gegen einen Baum gefahren. Damals gab es noch keine Gurtpflicht, und sie wurde durch die Windschutzscheibe aus dem Wagen geschleudert.« Jo sah ihn verwundert an. »Und wie konnte sie dabei enthauptet werden?«
    »Das war das Werk der Windschutzscheibe«, erklärte er leise. »Ihr Körper blieb am Lenkrad hängen, aber sie durchschlug mit dem Kopf die Scheibe. Die zersplitterte nicht so wie sonst üblich, sondern die untere Hälfte blieb intakt und schnitt sich durch ihren Hals.« Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Es war ein völlig verrückter Unfall. So was kommt in einem von einer Million Fälle vor, hat man mir gesagt.« »In einem von einer Million Fälle?«, wiederholte sie und ging wieder auf und ab. Plötzlich rief sie: »Aber natürlich, das muss es sein!« Er hob den Kopf und sah sie an. »Was?«
    »Verstehst du nicht?« Ihre Augen funkelten, als sie weiterredete. »Annie wollte dir etwas sagen, wenn du wieder zu Hause sein würdest, aber sie starb bei einem völlig verrückten Verkehrsunfall, bei dem sie enthauptet wurde.... also eine von sehr wenigen Möglichkeiten, eine Unsterbliche zu töten. Und dann warst du auf dem Weg zu ihrer Freundin Carol, um ihr das Geschenk zu geben und um sie zu fragen, ob sie wüsste, was Annie dir hatte sagen wollen. Du kommst aber nie bei ihr an, sondern findest dich mit einer toten Frau in den Armen in deinem Keller wieder. Danach ergreifst du die Flucht, auf der du dich fünfzig Jahre später immer noch befindest. Die Fragen, die du stellen wolltest, sind nie beantwortet worden.«
    Jo hielt kurz inne, dann meinte sie: »Was wäre passiert, wenn du nicht weggelaufen wärst?« »Wahrscheinlich hätte man mich umgehend hingerichtet.« »Ganz ohne Verfahren?« »Na ja, eher nach einem Schauprozess. Ich glaube nicht, dass sie sich viel Mühe gegeben hätten, Beweise für meine Unschuld zu suchen. Decker hatte mich gesehen, ich war selbst davon überzeugt, dass ich die Frau umgebracht hatte.....« »Das ist egal«, versicherte Jo. »Du wärst so oder so nicht in der Lage gewesen herauszufinden, was Annie dir hatte sagen wollen.«
    Nicholas starrte sie fassungslos an. Sie wiederholte nur, was sich zugetragen hatte – Dinge, die er längst

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